Zuerst denkt man, jemand habe sich beim Wort Slowenien versprochen. Aber bei Slawonien handelt es sich tatsächlich um eine Region in Kroatien. Umgeben von Ungarn, Serbien und Bosnien-Herzegowina, liegt es im östlichen Hinterland. Auch wenn mancherorts noch traurige Spuren des Kroatien-Krieges aus den Neunzigerjahren sichtbar sind, besticht Slawonien vor allem durch seine Schönheit.

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Die Region ist fruchtbar, gilt als Kornkammer Kroatiens und soll nun als Tourismus­destination gefördert werden. Die beste Gelegenheit, jetzt hinzufahren, bevor es die anderen tun. Der reisereporter präsentiert dir die Highlights der Region.

Die größte Stadt Osijek

Osijek liegt an der Drau und ist die viertgrößte Stadt des Landes und die größte der Region Slawonien mit rund 76.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Die Universitätsstadt ist in mehrere Bereiche unterteilt: In die verwinkelte Altstadt, die auch Festung genannt wird, die Oberstadt im Westen mit Sehenswürdigkeiten und Einkaufsangeboten und die Unterstadt im Osten mit großen Sportanlagen.

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Die rote Kathedrale St. Peter und Paul, die aus 3,5 Millionen Ziegelsteinen besteht, ragt mit ihrem Turm 90 Meter in den Himmel und ist das prägende Bauwerk der Stadt. Eintreten lohnt sich, um neogotische Glasmalereien, bunte Fresken und Wand- sowie Deckengemälde zu würdigen, die Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament zeigen. Sehenswert ist auch die alte Festungsanlage Tvrđa, die die Altstadt bildet und wo es neben barocken Gebäuden auch Reste der alten Stadtmauer zu sehen gibt.

Blick auf den 90 Meter hohen Turm der Kathedrale in Osijek.

Blick auf den 90 Meter hohen Turm der Kathedrale in Osijek.

Wer sich für die Unterwasserwelt interessiert, findet im Shell Museum and Water World in Osijek Muscheln in allen erdenklichen Formen und Farben, seltene Exponate inklusive. Nach dem Sightseeing bietet sich die Brooklyn Caffe Bar direkt an der Drau an. Auf der großen Terrasse lockt der Blick auf das Wasser und auf den Sonnenuntergang.

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Pferde und schöne Bauten in Đakovo

Đakovo liegt im Herzen von Slawonien und ist für seine Lipizzaner-Pferde bekannt. Das Gestüt Đakovo ist eines der ältesten Europas und seit mehr als 500 Jahren werden hier Pferde gezüchtet. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts ist es auf die majestätischen Lipizzaner spezialisiert, und Reitfans können die alte Pferderasse bei Reitshows, Ausritten und in der Reitschule hautnah erleben. Ein besonderes Erlebnis wartet jeden Morgen, wenn sich die Ställe öffnen und die Stuten mit ihren Fohlen auf die Weide stürmen.

Eine weitere Sehenswürdigkeit der Stadt ist ihre neoromanische Kathedrale aus rotem Backstein, die auch Strossmayer-Kathedrale genannt wird. Die zwei Ziegeltürme der Bischofskirche ragen 84 Meter empor und die Stadt selbst ist stolz auf ihre Kirche, die laut Papst Johannes XXIII. die „schönste Kathedrale zwischen Venedig und Istanbul“ ist.

Die Weinstadt Ilok

Die östlichste Stadt Kroatiens, Ilok, präsentiert sich mit umliegenden Weinbergen direkt an der Donau. Von der höher gelegenen Burg von Ilok aus blickst du auf den Fluss und das gegenüberliegende Serbien, das du über die Donaubrücke der Stadt erreichen kannst. Geschichts­interessierte finden gleich neben der Burg Grabbauten und ein türkisches Bad aus der Zeit der osmanischen Besetzung Anfang des 16. Jahrhunderts.

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Die östlichste Stadt Kroatiens ist für ihren Wein berühmt.

Die östlichste Stadt Kroatiens ist für ihren Wein berühmt.

Im Nordwesten der Burganlage liegt das Schloss der italienischen Adelsfamilie Odescalchi, in dem das Stadtmuseum und ein Weinkeller untergebracht sind, und überhaupt spielt Wein eine wichtige Rolle in Ilok, die als Hauptstadt der edlen Tropfen gehandelt wird. Vor allem Traminer, Riesling, Burgunder und Graševina werden in der Region angebaut. Und die Weine des Weinkellers Iločki Podrumi in Ilok stehen sogar auf der offiziellen Weinkarte der britischen Königsfamilie.

Naturpark Kopački rit

Nur etwa zehn Kilometer von Osijek entfernt liegt eines der größten Sumpfgebiete Europas: Der Naturpark Kopački rit erstreckt sich hier auf 238 Hektar Fläche. Seen, die über Kanäle mit der Drau und der Donau verbunden sind, Schwemmfelder und Wälder vereinen sich zu einem Naturparadies, in dem sich Rehherden und Wildschweinrotten, Kormorane und Schildkröten sowie Schlangen wohlfühlen.

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Besonders beliebt ist das Sumpfgebiet bei Ornithologen und Ornithologinnen, die 300 verschiedene Vogelarten, darunter seltene Arten wie Weißkopfseeadler und Schwarzstorch, beobachten können. Der Park kann zu Fuß über ausgedehnte Wegesysteme und hübsche Holzstege erkundet werden, alternativ garantiert dir die Fortbewegung per Boot ein hautnahes Naturerlebnis im Park.

Naturpark Papuk

Und noch ein Naturpark! Das Landschafts­schutzgebiet Papuk befindet sich im gleichnamigen Gebirgszug und kann kletternd, wandernd oder mit dem Mountainbike erkundet werden. Laubwälder und zahlreiche Seen, Bergquellen und Wasserfälle wie der beeindruckende Wasserfall Skakavac bei Jankovac dominieren den Park, und es warten geologische Highlights wie 600 Millionen Jahre alte Felsformationen.

Auch Höhlen weist der Park zuhauf auf. Zu den populärsten zählen das 200 Meter große Labyrinth Uviraljka, die Höhle Kovacica und die Höhle Suhodolka. Allesamt sind zugleich auch die Heimat zahlreicher Fledermausarten. Und das sind nicht die einzigen Bewohner. Im Geopark leben zu Land Dachse und Wildschweine, Otter und Reiher, im Wasser kannst du Bachforellen und Flusskrebspopulationen entdecken und durch die Luft sausen Halsbandschnäpper und Goldhähnchen.

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Die Überreste der Festungsanlage Ruzica, die auf 378 Metern über dem Geopark thront.

Die Überreste der Festungsanlage Ruzica thronen 378 Metern über dem Geopark.

Der Geopark ist gut erschlossen und bietet Lehrpfade, Informationszentren, Reitwege und Klettersteige sowie Aussichtspunkte. Sogar historische Bauwerke kannst du auf dem Gelände entdecken. Die Ruine Ruzica ist ein Kulturdenkmal in 378 Metern Höhe und gibt den Blick auf die Pannonische Tiefebene frei, zu besichtigen ist auch die ehemalige Zitadelle Stari grad bei Kaptol und das malerische Kloster Sveti Nikola aus dem 16. Jahrhundert, eine der ältesten orthodoxen Klosteranlagen in Kroatien.

Die Strände Slawoniens

Zwar liegt Slawonien nicht an der beliebten Adria, auf Strandtage und eine kühle Erfrischung müssen Urlauber und Urlauberinnen hier trotzdem nicht verzichten. An Seen sowie an den Flüssen Donau und Drau gibt es zahlreiche Badeplätze. Einer davon ist der zehn Kilometer lange Strand in Draž an der Donau, der mit Promenade, Volleyballplätzen, Duschen, sanitären Einrichtungen und Restaurants ausgestattet ist.

Am Ufer der Donau bieten Strände die Möglichkeit einer Abkühlung.

Am Ufer der Donau bieten Strände die Möglichkeit einer Abkühlung.

Auch in Osijek kann in der Drau gebadet werden, und Bistrinci ist für seinen Bistrinačka-Strand mit kristallklarem Wasser bekannt. Außerdem laden auch Seen, umgeben von Grün wie bei Borivik, zur Abkühlung ein.

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Slawonische Küche

Die slawonische Küche ist vor allem eines: ziemlich deftig. Der Hirteneintopf Corbanac mit mariniertem Fleisch und viel Paprika gehört zu den Klassikern in Slawonien. Auch die scharfe Edelrohwurst Kulen aus Fleisch des Mangalitzaschweins ist eine gern servierte Spezialität. Eine Alternative ist der Paprika-Fischeintopf (Fiš-Paprikaš), der mit Wels, Karpfen oder Hecht zubereitet wird.

Aber auch Süßspeisen stammen aus Slawonien. Die Region ist bekannt für ihre Schmalzkuchen, die Salenjaci genannt werden und mit Pflaumen- oder Aprikosenmarmelade gefüllt und mit Puderzucker bestäubt sind. Für eine gute Verdauung sorgt hausgemachter Obstbrand, der gern als Aperitif angeboten wird.

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