Der Puls von „Hellboy“ schlägt am schnellsten kurz vor dem Match, wenn er die Hand des Gegners fest greift. Bei einem Kampf in Hamburg vor einiger Zeit habe seine Pulsuhr in diesem Moment 177 Schläge die Minute gemessen, erzählt der 36-Jährige. Leistungssport oder wie er es selber nennt: „Das ist modernes Gladiatorentum.“ Matthias „Hellboy“ Schlitte ist professioneller Armwrestler beim VfL Wolfsburg und einer der bekanntesten seiner Zunft in Deutschland.

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Der Ablauf ist beim Armdrücken grundsätzlich gleich. Da ist es egal ob auf der großen Bühne oder in der Kneipe gekämpft wird. In Position gehen, „Hass aufbauen“. Matthias Schlitte, hauptberuflich im Jugendamt seines Landkreises für Kitas und Jugendclubs zuständig, weiß worauf es ankommt. „Der Kopf macht vielleicht 110% aus.“

Wir haben Matthias „Hellboy“ Schlitte beim Sparring mit seinem Teamkollegen Fabian Täger getroffen.

Wir haben Matthias „Hellboy“ Schlitte beim Sparring mit seinem Teamkollegen Fabian Täger getroffen.

Die Trophäensammlung im Keller seiner Eltern, in Matthias Schlittes persönlichem Trainingsstudio, ist üppig: Weltmeister, Vize-Europameister, 13-facher Deutscher Meister. Wer wissen will, wie er oder sie beim nächsten Duell die Oberhand behält, muss auf den Rat des 36-Jährigen hören.

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Die Geschichte eines Weltmeisters

Matthias „Hellboy“ Schlittes Geschichte und was es mit seinem starken rechten Arm auf sich hat, sehen Sie in diesem Video:

„Ich hätte nie gedacht, dass ich in irgendeiner Sportart so erfolgreich werde“

Michael „Hellboy“ Schlitte ist 13-facher Deutscher Meister im Armwrestling. Und er hat ein genetisches Syndrom – dadurch ist sein rechter Arm größer.

Der Kampf vor dem Kampf

Der erste Streit beim Hobby-Armdrücken im freundschaftlichen Rahmen entsteht meist schon bevor der Bizeps überhaupt angespannt wird. Wie ist das Duell möglichst fair? Die Profis haben dafür extra eigene Tische auf Hüfthöhe mit Griffen zum Festhalten, aber viel wichtiger ist die Position am Tisch:

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Profi-Anleitung: So gewinnen Sie jedes Duell

Die Position sitzt. Doch was jetzt? Wenn das Startsignal kommt, entscheiden Augenblicke über Sieg oder Niederlage.

Armdrücken-Tipp 1: Auf die richtige Körperarbeit kommt es an

Nur wer mit dem ganzen Körper arbeitet, kann die maximale Kraft aufbringen und hat eine Chance zu gewinnen. Außerdem können schwere Verletzungen verhindert werden.

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Armdrücken-Tipp 2: Drücken ist nicht alles

Statt den Arm nur zu drücken, wird er gleichzeitig zu sich gezogen. Weil mit dem gesamten Körper gezogen wird, nennen Profis den Sport Armwrestling und nicht Armdrücken.

Armdrücken-Tipp 3: Der richtige Winkel entscheidet

Je näher der gegnerische Arm herangezogen wird, desto größer wird der Winkel zwischen Schulter und Handgelenk. Ein größerer Winkel verringert die Kraft. Heißt umgekehrt: die eigene Schulter möglichst nah am Handgelenk lassen.

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Armdrücken-Tipp 4: Der entscheidende Blick

Um das Verletzungsrisiko zu minimieren, bleiben die Augen die ganze Zeit auf dem Handgelenk. Der Körper folgt dem Blick und geht dadurch automatisch mit.

Armdrücken-Tipp 5: Mit dem Handgelenk arbeiten

Beim Armwrestling ist die Stärke des Handgelenks entscheidend. Nur so lassen sich Strategien umsetzen. Eine Technik ist der sogenannte „Hook“. Dafür das Handgelenk zu sich eindrehen. Das Ziehen fällt dadurch leichter und der Gegner kann sich nur schwer wehren.

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Wenn du die Handkontrolle hast, gewinnst Du.

Matthias „Hellboy“ Schlitte

Armdrücken-Tipp 6: Der Daumen – das Zünglein an der Waage

Die Lieblingstechnik von Matthias Schlitte: die „Toproll“. Hierbei wird das Gegenüber, wie der Name schon verrät, überrollt. Dazu aus dem Daumen heraus versuchen die gegnerischen Finger aufzuziehen. Ziel ist es, so der Profi, auf die „Uhr“ zu schauen. Also auf das obere Handgelenk.

Über die „Unschlagbaren in der Kneipe“

Wer sich an diese Tipps und Tricks hält, wird zwar nicht automatisch Deutscher Meister, kann aber andere Anfänger einige Gewichtsklassen höher besiegen. „Wir haben schon so einige unschlagbare Kneipendrücker geschlagen“, berichten Matthias Schlitte und sein Teamkollege Fabian Täger über die modernen Gladiatorenkämpfe in Deutschlands Gasthäusern. Auch wenn dabei der Puls sicherlich nicht ganz so hoch geschossen ist, wie auf den ganz großen Armwrestling-Bühnen.





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