Lesbische Affären, Mord und Intrigen – das alles bekommt man in der Serie „Mary & George“ zu sehen. Und das auch noch in umwerfenden Kostümen.

Julianne Moore in blauem Kleid mit aufwendiger Spitze im Gerichtssaal

Zum sozialen Aufstieg geht sie über Leichen: Mary (Julianne Moore) in der Sky-Serie Foto: Sky Studios

Falls Sie am Wochenende nichts vorhaben, hier geht einiges ab: Mord durch Dörrpflaume, schwule Sexorgien, noch mehr Mord, lesbische Liebesaffären, noch ein Mord – und über allem thront Oscar-Preisträgerin Julianne Moore in den wohl besten Kostümen diesseits von Bridgerton.

Moore spielt die titelgebende Mary Villiers in der britischen Serie „Mary & George“, die sich um Marys Intrigen und Versuche dreht, die soziale Leiter im England des frühen 17. Jahrhunderts emporzuklettern, auch wenn man dafür über Leichen gehen muss. Oder den eigenen Sohn, der George aus dem Titel (Nicholas Galitzine), dem König als Sex­objekt anbieten muss.

König James I. (Tony Curran) ist nämlich alles andere als heimlich schwul, da kommt es Mary gerade recht, dass ihr Sohnemann besonders gut aussehend geraten ist. Vorsorglich hat sie ihn auch bereits nach Frankreich verfrachtet, wo George in die, sagen wir, Künste des Königshofes eingewiesen wurde.

König James ist von einer Horde schwuler Hofschranzen und Liebhaber umgeben, allen voran der bösartige Earl of Sommerset, die solche Emporkömmlinge als Bedrohung ihrer Macht sehen und dafür auch mal einen Dienersjungen meucheln, auf den der König ein Auge geworfen hat.

Vernebelte Landschaften, umwerfende Kostüme

Aber auch Mary ist nicht gerade zimperlich dabei, die Konkurrenz aus dem Weg zu räumen. Der ganze Stress bei Hofe kann natürlich auch ein bisschen zu viel fürs Gemüt werden, zum Glück gibt es eine ebenso zähe Bordellbetreiberin (Niahm Algar), zu der sich Mary ins Bett legen kann.

Dieser ganze juicy Irrsinn ist (zumindest größtenteils) sogar historisch belegt. Das ist aber fast egal, denn Julianne Moore und ihre Mit­spie­le­r:in­nen stolzieren mit so offensichtlicher Lust an der Bösartigkeit und Dekadenz ihrer Figuren durch Schlösser und vernebelte Landschaften, dass es eine wahre Freude ist.

Dank der Bilder des südafrikanischen Regisseurs Oliver Hermanus (der 2019 den tollen Film „Moffie“ über schwule Soldaten in der Armee Apartheit-Südafrikas drehte) und der umwerfenden Kostüme ist „Mary & George“ auch visuell ein Fest, da kann der Rest des Wochenendes noch so langweilig sein.

„Mary & George“, sieben Folgen bei Sky



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