Bremervörde. Der vermisste sechs Jahre alte Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde ist Kameraaufnahmen zufolge allein von zu Hause verschwunden. Er sei demnach am Montag gegen 19.15 Uhr allein durch das Wohngebiet gelaufen, in dem er lebt, wie die Polizei am Mittwochabend mitteilte. Die Ermittler haben Aufnahmen einer privaten Überwachungskamera ausgewertet. Am Mittwochabend dauerte die großflächige Suche nach dem Jungen an.

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Die Polizei war von Anfang an davon ausgegangen, dass der Junge allein aus seinem Zuhause weggelaufen ist – bekleidet mit einem längeren Pullover, einer Jogginghose und Socken. Das Kind ist den Angaben zufolge Autist und reagiert nicht auf Ansprache. Die Lage sei sehr ernst, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch mit Verweis auf die vergangenen zwei kalten Nächte und die leichte Bekleidung von Arian. „Mit jeder Stunde, die verstreicht, wird es ernster.“ Aber: „Wir haben weiter Hoffnung und wir suchen nach wie vor mit ungemindertem Einsatz.“ Alle seien motiviert. „Das größte Ziel ist es, den Jungen zu finden.“

Zahlreiche Einsatzfahrzeuge stehen an einer Straße in Bremervörde.

Zahlreiche Einsatzfahrzeuge stehen an einer Straße in Bremervörde.

Suche mit Hubschrauber, Hunden, Drohnen und Boot

Neben Hunderten Kräften von Feuerwehr und Polizei beteiligten sich das Deutsche Rote Kreuz, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft und zahlreiche Freiwillige an der Suche. Im Einsatz waren zudem ein Hubschrauber, Such- und Spürhunde, Drohnen und ein Sonarboot. Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers vom Dienstagabend sollte das Suchgebiet nach Norden ausgeweitet werden. Ein Tornado-Flugzeug sollte noch am Abend das Gebiet überfliegen und Luftaufnahmen mit einer Wärmebildkamera erstellen.

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Minusgrade als Gefahr

„Die ganze Geschichte ist dramatisch“, sagte der Polizeisprecher mit Verweis auf Temperaturen teils unter null Grad Celsius in der Nacht auf Dienstag. Minusgrade könnten für einen kleinen Jungen mit leichter Bekleidung lebensgefährlich sein. Das Kind war nach den Erkenntnissen der Polizei am Montagabend aus seinem Zuhause verschwunden. Zuletzt trug der Junge einen längeren Pullover, eine Jogginghose mit Drachenmuster und Socken.

„Der Junge hat erst vor Kurzem gelernt, wie man verschlossene Türen öffnet“, berichtete der Polizeisprecher. „Das mag der Hintergrund sein.“ Der Vater habe den Ernst der Lage sofort erkannt und die Polizei informiert. Diese leitete direkt Suchmaßnahmen ein. Hunderte Einsatzkräfte durchkämmten das Gebiet rund um das Zuhause des Jungen. In der Nähe liegt ein größeres Waldstück.

Die Polizei durchkämmt ein Waldstück.

Die Polizei durchkämmt ein Waldstück.

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Auch Nachts wird nach Arian gesucht

Die Einsatzleitung legte mit Blick auf eine große Lagekarte fest, welche Gebiete in welcher Reihenfolge abgesucht werden sollten, wie der Sprecher der Stadtfeuerwehr Bremervörde, Bastian Kynast, berichtete. „Die Nacht über wurde mit Hundestaffeln weiter gesucht“, so Kynast, der in der Nacht zu Mittwoch Teil der kommunalen Einsatzleitung war. Nachts sei die Zahl der Feuerwehrleute verringert worden, damit sich diese erholen könnten. Dass das Kind nun schon über einen so langen Zeitraum verschwunden ist, sei schwierig. Aber: „Die Hoffnung gibt man nie auf.“

Wohin Arian gelaufen ist, war bis Mittwochmittag unklar. Von dem Viertel, in dem der Junge wohnt, führt eine kleine unbefestigte Straße an einem Rapsfeld vorbei zu einem Waldgebiet. Die Polizei hält es für möglich, dass der Sechsjährige in das Waldgebiet gegangen ist.

Suche geht weiter

Die Polizei hat ein Hinweistelefon eingerichtet und ein Bild von Arian veröffentlicht. Sie hatte zudem die Anwohner aufgerufen, private Kameraaufnahmen zu prüfen. Die Menschen in dem Ortsteil sollten schauen, ob der Junge auf Überwachungskameras zu sehen sei, schrieb ein Polizeisprecher am Dienstag. „Obwohl die Ortschaft Elm von Einsatzkräften durchsucht worden ist, könnte sich der vermisste Junge auch in einem Schuppen oder einem ähnlichen Versteck aufhalten“, hieß es.

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Dem Feuerwehrsprecher zufolge zeigten Polizeihunde an einigen Stellen etwas an. Die Polizei richtete ein Hinweistelefon ein und bat die Bevölkerung um Mithilfe. Sie veröffentlichte auch ein Bild des Jungen.

RND/dpa



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