Um ein Haar hätte der VfB Stuttgart dem neuen deutschen Meister Bayer Leverkusen die erste Saison-Niederlage zugefügt. Bis tief in die Nachspielzeit führten die Schwaben in der ausverkauften BayArena dank der Tore der Nationalspieler Chris Führich und Deniz Undav mit 2:1, ehe das Unheil seinen Lauf nahm. Nach einem Freistoß in der 96. Minute war Robert Andrich zur Stelle und entriss den Stuttgartern den sicher geglaubten Sieg doch noch – sehr zum Unmut von VfB-Trainer Sebastian Hoeneß, der anschließend zur saftigen Schiedsrichter-Kritik ausholte.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

„Wir haben wieder ein richtig gutes Fußballspiel gesehen, haben sehr gute Spielerleistungen gesehen“, sagte der 41-Jährige zunächst beim Pay-TV-Sender Sky, um anschließend den Finger in die Wunde zu legen: „Leider waren es nur die Spieler, die richtig gut waren.“ Vor allem die Szenen rund um den Freistoß, der letztendlich zum Gegentor führte, echauffierten den Übungsleiter der Schwaben. „Das Tor hätte für mich einfach nicht entstehen dürfen, da bin ich recht klar. Aus unserer Sicht ist es sehr, sehr unglücklich gelaufen“, erklärte er weiter.

Konkret gehe es ihm um „vier Situationen“. Kurz bevor der Freistoß gepfiffen worden ist, habe Leverkusens Stürmer Victor Boniface „die Hand im Gesicht von Anthony Rouault“ gehabt, so Hoeneß. Anschließend folgte das Foul von Pascal Stenzel an Amine Adli, das der Bayer-Profi „unbedingt“ gewollt hätte. Nach der Ausführung der Standardsituation habe es kurz vor dem Tor schließlich noch zwei strittige Aktion gegeben, erklärte Stuttgarts Coach: „Da sind einfach zwei Arme im Rücken von Anthony Rouault, der versucht, zum Kopfball zu gehen. Und dann geht halt ein Ball an die Hand (von Piero Hincapié, Anm. d. Red.).“ Schiedsrichter Felix Zwayer ließ jedoch weiterlaufen und gab das Tor. Auch der Videoassistent schaltete sich nicht ein.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Hoeneß: „Es ist für mich ganz klar, dass es nicht zählen darf“

Aus Sicht von Hoeneß hätte Zwayer in die Review Area gehen müssen. „Für mich muss das Tor aberkannt werden. Das Mindeste, was passieren muss, ist, dass es sich angeschaut wird. Und das kann ich einfach nicht nachvollziehen. Es geht hier um so viel, es ist die 95. oder sogar 96. Minute“, schimpfte er, um seinen Standpunkt dann nochmals deutlich zu machen: „Es ist für mich ganz klar, dass es nicht zählen darf.“

Aufgrund des späten Gegentreffers hat der VfB nun nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den Viertplatzierten RB Leipzig. Der FC Bayern auf Rang zwei ist bereits auf fünf Punkte enteilt. Und trotzdem sieht alles nach der Qualifikation für die Champions League aus. Der Vorsprung auf Rang fünf beträgt bei noch drei ausstehenden Partien beruhigende sieben Punkte. Zumindest das dürfte ein kleiner Trost für Hoeneß sein.



Source link www.ln-online.de