Stralsund. Seit 2019 ist das Stralsund Museum für die Bau- und Sanierungsmaßnahmen geschlossen, für die nach ursprünglichem Plan rund anderthalb Jahre eingeplant waren. „Es sieht noch unspektakulär aus, aber es wird toll“, blickt Museumsdirektorin Dr. Maren Heun in die Zukunft.

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In der derzeitigen Situation ist eine Fertigstellung Ende 2025 realistisch. Dann müsse jedoch für die Einrichtung der Ausstellung nochmals ein halbes Jahr eingeplant werden. Bis dahin geben einzelne Ecken in den Gemäuern des Klosters und der benachbarten einstigen EMA-Schule einen Ausblick, was die Besucher hier dann erwartet.

Anziehungspunkt Östlicher Kreuzgang und Innenhof

Dreh- und Angelpunkt werden der östliche Kreuzgang und der Innenhof. Denn bis hier kommt man dann auch ohne Eintrittsticket. Während der Innenhof auch mal zum Verweilen während einer Mittagspause oder des Einkaufsbummels einlädt, soll der Zugang vor allem die Neugier auf mehr wecken. Denn der östliche Kreuzgang erlaubt durch die komplette Öffnung der Wand den Blick in den Remter, jedoch nicht den Zugang. „Der Einblick in den Remter ist gewollt, um den Leuten einen Vorgeschmack zu geben. Das wird ein ganz neues Erlebnis“, sagt Carsten Schwarzlose, Geschäftsführer der für den Umbau verantwortlichen SES.

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Der Innenhof soll in Zukunft kostenfrei zugänglich sein und zum Verweilen während des Stadtrundgangs oder der Mittagspause einladen.

Der Innenhof soll in Zukunft kostenfrei zugänglich sein und zum Verweilen während des Stadtrundgangs oder der Mittagspause einladen.

„Der Innenhof wird sich gar nicht so doll wandeln. Wenn etwas schön ist, dann muss man daran auch nicht so viel verändern“, meint Maren Heun, die sich darauf freut, hier irgendwann in der Mittagspause ihren Kaffee trinken zu können. Wer dann spätestens hier Lust darauf bekommen hat, mehr vom Haus zu sehen, holt sich sein Ticket, um über den nördlichen und westlichen Kreuzgang Zugang zum Remter zu bekommen.

Neue Räume – neue Einblicke im Stralsund Museum

Doch schon auf dem Weg dorthin gibt es zahlreiche Schätze zu entdecken. Auch solche, die es zuvor nicht zu sehen gab. Denn eine Tür hinter dem Empfangsbereich blieb den Besuchern zuvor verschlossen. „Hier kamen über einen kleinen Innenhof nur die Mitarbeiter in das Gebäude zwischen Stralsund Museum und Meeresmuseum. Dieser kleine Innenhof, der an die Halle des Meeresmuseums grenzt, wird nun überdacht“, verrät Maren Heun.

Die Glaswand lässt jedoch weiter den Blick auf das Gemäuer des Meeresmuseums zu. Um dem künftig erwarteten höheren Besucherfluss gerecht zu werden, werden hier neue Besucher-Toilettenanlagen eingerichtet. Nur einen Raum weiter erlaubt eine Tür, die mit einer Glasfront hinterlegt ist, dann sogar einen Einblick in die Katharinenhalle und das berühmte Walskelett. Diese Verbindung der beiden Museen durch ihr gemeinsames Domizil in dem Katharinen-Kloster wird so an mehreren Orten erkennbar.

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Vitrinen für Paramentenschatz

Der Raum, in dem zuvor die Paramente – die wertvolle und weltbekannte Sammlung kirchlicher Gewänder – ausgestellt waren, wirkt fast so, als müsste hier nur mal die Reinigung durch. Denn am alten Platz haben die neuen Spezialvitrinen bereits ihren Bestimmungsort eingenommen. Doch sind die kostbaren Stücke noch gut durch die Holzverkleidungen geschützt. „Wir haben sehr lange rumgepuzzelt, um für die Paramente die bestmögliche Vitrine zu schaffen. Beleuchtung, Klimatisierung und Glas müssen stimmen. Es sind viele Details zu beachten, um die unglaublich sensiblen wertvollen Stücke zu schützen“, erklärt die Museumsdirektorin.

Dazu gehört dann eben auch, dass immer nur zwei Paramente aus der Sammlung gezeigt werden, die dann jährlich gewechselt werden. Bis zu fünf Jahre müssen sie sich dann in der Dunkelheit des Depots von dem Lichteinfall erholen. In den vergangenen Jahren waren einige Exponate auch in Ausstellungen in Hamburg und Italien zu bestaunen. Immerhin werden die Priestergewände bis ins 15. Jahrhundert zurückdatiert.

Schätze in der alten Schulaula

In den Kreuzgängen und auch im Remter sind noch die Schächte im Boden offen, die für eine Klimatisierung sorgen sollen, die es zwar den Besuchern angenehm macht, aber auch dem Gemäuer des Gebäudes zuträglich ist. Daran wird auch das Veranstaltungskonzept im Remter in Zukunft ausgerichtet. Nur noch sechs Veranstaltungen jährlich sollen hier stattfinden, um nicht zuletzt auch die Deckenbemalung vor Ausdünstungen zu vieler Menschen zu schützen.

Die Aula der einstigen EMA-Schule ist für sich bereits ein Kunstwerk. Die Malereien an den Wänden müssen sorgfältig aufgearbeitet werden.

Die Aula der einstigen EMA-Schule ist für sich bereits ein Kunstwerk. Die Malereien an den Wänden müssen sorgfältig aufgearbeitet werden.

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Gearbeitet wird hier auch an dem barrierefreien Übergang zur einstigen EMA-Schule. Das Treppenpodest im Remter ist bereits entfernt. Dafür wird nun der Fahrstuhlschacht vorbereitet. Im ersten Obergeschoss werden dann Räume für die Museumspädagogik, ein Schaudepot und eine Veranstaltungsküche einziehen. Ein Highlight wird jedoch die Aula werden, die zum Ausstellungsraum der schönsten Kunstwerke des Museums hergerichtet wird.

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Erholungsfläche vor den Museen

„Es ist kein kleines Museum. Wir haben wertvolle Schätze. Wir sind Weltkulturerbe und ich hoffe, dass unser Museum das widerspiegeln wird“, sagt Maren Heun, die nach der Wiedereröffnung deutlich mehr Besucher als zuvor erwartet. Daher soll dann bereits die Mönchstraße zum Museumsbesuch einladen. In die Umgestaltung gehört auch der Außenbereich vor dem Museum. Sitzflächen sollen für Aufenthaltsqualität sorgen in dem dann für den Straßenverkehr gesperrten Straßenabschnitt zwischen den drei Museumsstandorten vom Meeresmuseum über das Stralsund Museum bis zum Museumshaus.

OZ



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