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Sahra Wagenknecht: Der wandelnde Hauptwiderspruch


Marxistin mit Perlenohrring, Talkshowbewohnerin und Politikvermeiderin: Die ostdeutsche Autorin Anne Rabe über den Erfolg von Sahra Wagenknecht, auf die es jetzt ankommt.

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Die Schriftstellerin Anne Rabe hat für ZEIT ONLINE den Wahlkampf und die Karriere von Sahra Wagenknecht verfolgt. Wagenknecht, eine profilierte Stimme in der Debatte über gesellschaftliche Zustände in Ostdeutschland, hat mit ihrer neuen Partei bei der Europawahl sechs Prozent der Wähler überzeugt. Trotz Kritik an ihrer Politikdarstellung und ihrer radikalen Kahlschlagpolitik bleibt sie beliebt. Ihr Erfolg könnte im Herbst bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg entscheidend sein. Wagenknecht, die sich stets vor Verantwortung gedrückt hat, könnte dann eine historische Rolle einnehmen.

Sahra Wagenknecht: Sie kennen mich: Sahra Wagenknecht sieht auch hier aus wie immer.
Sie kennen mich: Sahra Wagenknecht sieht auch hier aus wie immer.
© Jens Oellermann/​Agentur Focus

Die Schriftstellerin Anne Rabe (“Die Möglichkeit von Glück”) ist zu einer der profiliertesten Stimmen in der Debatte über die gesellschaftlichen Zustände in Ostdeutschland geworden. Für ZEIT ONLINE hat sie den Wahlkampf und die Karriere von Sahra Wagenknecht verfolgt.

Kennengelernt habe ich Sahra Wagenknecht im Wohnzimmer meines Großvaters. Es war im Jahr 2004, ich steckte mitten im Abitur und hielt mich für eine Kommunistin. Deshalb tummelte ich mich auf politischen Veranstaltungen, einmal wurde ich im Anschluss von einem Vertreter der MLPD angesprochen, ob ich nicht bei ihnen mitmachen wollte. Ich wollte nicht und trat stattdessen in die PDS ein, die Nachfolgepartei der SED. In deren Bundesvorstand saß neben Gregor Gysi eben auch Sahra Wagenknecht, diese junge Politikerin, die wie ich aus dem Osten kam, die ich damals aber nicht kannte. Und die mir mein Opa nun vorstellte.



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