Das Bündnis #Unteilbar-Südbrandenburg demonstriert am 19. März unter dem Motto »Kinder brauchen Sicherheit – Schule ohne Rassismus« vor dem Schulamt in Cottbus.

Das Bündnis #Unteilbar-Südbrandenburg demonstriert am 19. März unter dem Motto »Kinder brauchen Sicherheit – Schule ohne Rassismus« vor dem Schulamt in Cottbus.

Foto: dpa/Frank Hammerschmidt

Der Aufruf von Maike Finnern klingt eigentlich selbstverständlich. Die GEW-Vorsitzende hat an die Lehrkräfte appelliert, sich auch im Unterricht kritisch mit der AfD auseinanderzusetzen, weil die Partei verfassungsfeindliche Tendenzen hege. Die AfD hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend radikalisiert; mit jeder Richtungsentscheidung ist sie rechts abgebogen und hat dabei gemäßigte Kräfte hinter sich gelassen, bis sie jetzt zum Sinnbild für die aufsteigende extreme Rechte geworden ist. Aus den drei kommenden Landtagswahlen in Brandenburg, Thüringen und Sachsen könnte sie jeweils als stärkste Partei hervorgehen. Wer also über rechte Tendenzen in Deutschland spricht, wird an der AfD kaum vorbeikommen.

Doch so klar der GEW-Appell auch erscheinen mag, er wirkt ein wenig theoretisch. Lehrkräfte haben zwar einen Eid auf die Verfassung abgelegt, und wünschenswert wäre es, dass sie dieses heikle Thema im Unterricht nicht ausklammern. Schließlich sind sie dazu ausgebildet, Kindern und Heranwachsenden auch Werte zu vermitteln. Aber selbst Pädagogen haben teilweise einen schweren Stand in den Klassen. Mittlerweile gibt es nämlich viele Schulen, in denen eine rechte Grundstimmung vorherrscht. Und auch manche Lehrkräfte mögen dazu beitragen. So war Björn Höcke etwa vor seiner Karriere in der AfD als Oberstudienrat an einem Gymnasium in Hessen tätig. Er unterrichtete sogar Geschichte und soll nicht unbeliebt gewesen sein. Das Beispiel zeigt, wie sehr die extreme Rechte Teil der Gesellschaft geworden ist. Um so schwerer ist es, sie zu bekämpfen.

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