Düsseldorf/Kiel. Bei Durchsuchungen im Zusammenhang mit organisierter Schleuserkriminalität hat es am frühen Mittwochmorgen in acht Bundesländern mehrere Festnahmen gegeben. In NRW wurden zehn Menschen festgenommen, weitere Razzien wurden in Schleswig-Holstein, Berlin, Hessen, Hamburg, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern durchgeführt. Laut „Bild“-Zeitung habe es Durchsuchungen unter anderem in Solingen, Köln, München, Frankfurt, Düsseldorf und Berlin gegeben. Dem Bericht zufolge gehe es zudem um den Verdacht, dass Mitarbeiter von Ausländerämtern bestochen wurden.

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Ermittlungsschwerpunkt liegt in NRW

Mehr als 1000 Beamte und Beamtinnen durchsuchen seit dem frühen Morgen 101 Wohn- und Geschäftsräume in den Bundesländern, wie die Bundespolizei in Sankt Augustin gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Düsseldorf mitteilte. Der Schwerpunkt der Ermittlungen liege in Nordrhein-Westfalen. Unter anderem seien ein Rechtsanwalt sowie eine Rechtsanwältin festgenommen worden, gegen die im Vorfeld Haftbefehle erwirkt worden waren. Einsatzorte waren nach Angeben eines Sprechers unter anderem Solingen, Hamburg, Köln, München, Frankfurt, Düsseldorf sowie Berlin und Aachen.

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Unter Einschleusen versteht man die Hilfe zur unerlaubten Einreise nach Deutschland, zumeist gegen Geld. Dabei geht es um Fahrdienste, falsche Dokumente, Reiseorganisation oder die Unterbringung. Die unerlaubte Einreise und der unerlaubte Aufenthalt sind nach Aufenthaltsgesetz strafbar. Wer sich hierzulande ohne den erforderlichen Aufenthaltstitel aufhält, hat das Bundesgebiet zu verlassen. Für gewerbsmäßiges Einschleusen drohen Freiheitsstrafen zwischen einem und 15 Jahren.

Im Jahr 2022 haben Bundeskriminalamt und Bundespolizei deutschlandweit 4936 Fälle von Schleusungen registriert – ein Plus von knapp 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hintergrund ist der starke Anstieg irregulärer Migration nach Europa. Im aktuellen Lagebild von 2022 heißt es, Schleusungskriminalität Bundeslagebild die Täter agierten „sehr professionell und flexibel“, auch sei eine zunehmende Risikobereitschaft feststellbar.

RND/liz/dpa



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