In Jerusalem haben Zehntausende für ein Abkommen zur Freilassung der im Gazastreifen verbliebenen Geiseln
demonstriert. Zuvor hatte die Organisation
der Familienangehörigen zu einer Kundgebung
aufgerufen. Nach Angaben der Veranstalter kamen rund 50.000 Menschen. Die Protestierenden versammelten sich vor
dem israelischen Parlamentsgebäude.

Unter den Rednern der Kundgebung war auch Ofri Bibas, deren
einjähriger Neffe Kfir sich noch immer in der Gewalt der Islamisten
befindet. Sie forderte, das Schicksal der Geiseln “nicht zu vergessen.”

“Ich hoffe, ihr zählt nicht”

“Wir sind hier und zählen die Tage”, sagte Agam
Goldstein, die zusammen mit ihrer Mutter und ihren beiden jüngeren Brüdern aus
ihrem Zuhause in Kfar Aza in den Gazastreifen verschleppt und nach 51 Tagen
freigelassen worden war. “Ich hoffe, ihr zählt nicht. Dass ihr nicht wisst, wie
lange ihr schon dort seid.” Sie frage sich, in welchem Zustand die Geiseln
zurückkehren würden. “Die Fotos überall im Land und auf der
ganzen Welt zeigen eine andere Person. Sie sehen nicht mehr so aus, lächeln
nicht mehr so.”

Auch in anderen israelischen Städten waren Menschen gegen die Regierung von Benjamin Netanjahu auf
die Straße gegangen. Angehörige der Verschleppten werfen dem israelischen Ministerpräsidenten vor, einem Geisel-Deal im Weg zu stehen. Es handelte sich Medien zufolge um die größten Proteste seit dem 7.
Oktober.

Dieser Artikel wird weiter aktualisiert.



Source link www.zeit.de