Prerow. Die Prerower Kurdirektorin Eva Krüger-Linzer hat überraschend gekündigt. Grund: Die Familie hat auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst keine bezahlbare Wohnung gefunden. Eva Krüger-Linzer wechselt Mitte Juli von der Ostsee an die Nordsee. Sie wird neue Kurdirektorin in Norden/Norddeich in Ostfriesland.

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Nach einem Jahr erfolgloser Suche hat die Prerower Kurdirektorin keine Wohn- und Lebensperspektive mehr für sich und die Familie gesehen. Und täglich wollte sie nicht von Rostock aus nach Prerow pendeln müssen. „Es tut mir wirklich leid“, sagt sie zu ihrer Kündigung. Seit ihrem Arbeitsbeginn im Dezember 2022 ist sie bereits mehrfach umgezogen – die Familie wohnte außerhalb der Saison in einer Ferienwohnung. Gerade erst musste die Familie diese Unterkunft aber wieder frei machen und zog wieder in die Notwohnung der Prerower Kurverwaltung. „Das drückt schon sehr auf die Seele.“

Prerow will einstige DLRG-Unterkünfte zu Wohnungen umbauen

Der Prerower Bürgermeister René Roloff bedauert den Weggang der Kurdirektorin sehr. „Ich hätte mir für Prerow gewünscht, dass Frau Krüger-Linzer bleibt.“ Das Thema fehlender Wohnraum hat in dem Ostseebad inzwischen zu einem Umdenken geführt. „Wir müssen selbst etwas tun, wenn wir Fachkräfte im Ort behalten wollen.“

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Mittlerweile haben Planungen begonnen, den sogenannten Rettungsanker – darin befinden sich die früheren Unterkünfte der Rettungsschwimmer – entsprechend umzubauen. Denn in dem Ostseebad wird nun nicht nur eine neue Kurdirektorin oder neuer Kurdirektor gesucht, sondern nach der Kündigung von Antje Hückstädt auch eine neue Leitung für das Darß-Museum. Die Zeit bis zum erfolgten Umbau des Rettungsankers bezeichnete René Roloff als Durststrecke.

Um möglichst schnell eine Ausschreibung auf den Weg zu bringen, kommen die Mitglieder der Prerower Gemeindevertretung am Montag, 6. Mai, zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen.

Ruhe in Kurbetrieb gebracht

Auch Eva Krüger-Linzer wäre gerne in Prerow geblieben. Denn schon als junges Mädchen reiste die gebürtige Thüringerin zusammen mit ihren Eltern regelmäßig an die Ostsee. Und als die Perspektive schwand, eine bezahlbare Wohnung zu finden, „kam eine freundliche Head-Hunterin um die Ecke“. Die hatte die Stelle als Kurdirektorin in Norden/Norddeich in petto. In dem Moment ließ sich Eva Krüger-Linzer nicht lange bitten.

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„Ich gehe mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge“, sagt die scheidende Prerower Kurdirektorin. Vor allem die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister schätze sie außerordentlich. Sie habe Ruhe in den Kurbetrieb gebracht und sei stolz auf das Erreichte. Dazu zählen beispielsweise der Neubau des Haupt-Wachturms für die Rettungsschwimmer der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft oder die Neugestaltung des Seebrücken-Vorplatzes.

Zusatzaufgabe: Sanierung des Freibades

An ihrem neuen Arbeitsplatz an der Nordsee erwarten Eva Krüger-Linzer große Aufgaben. Da geht es unter anderem um die Sanierung des maroden Freibads in Norddeich. Es handelt sich um ein bis zu zwölf Millionen Euro teures Vorhaben, das nach dem Weggang des Projektleiters nun in den künftigen Aufgabenbereich Eva Krüger-Linzers fallen wird, schreibt der „Ostfriesische Kurier“. Gerade fertig geworden ist mit dem „Deck“ eine maritime Nationalparkpromenade, die nach siebenjähriger Planungs- und Bauzeit als eines der größten touristischen Infrastrukturprojekte an der niedersächsischen Nordseeküste gilt.

In Sachen Wohnungssuche für die ganze Familie gibt sich Eva Krüger-Linzer zuversichtlich. Die bei einer ersten Recherche gefundenen Mietpreise ließen sie staunen. „So günstige Preise habe ich hier nirgends gesehen.“

OZ



Source link www.ostsee-zeitung.de