Wegen der russischen Präsidentenwahl rechnet die Polizei in Bonn am Sonntag mit großem Andrang am russischen Generalkonsulat in Bad Godesberg. In Deutschland lebende Russen können dort von 8.00 bis 20.00 Uhr ihre Stimme abgeben. Ein weiteres Wahllokal gibt es hierzulande noch in der russischen Botschaft in Berlin.

Die von Betrugs- und Manipulationsvorwürfen überschattete dreitägige Präsidentenwahl in Russland hat dort am Freitag begonnen. Mehr als zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine will sich Kremlchef Wladimir Putin seine fünfte Amtszeit sichern. Er steht schon im Vorhinein als Sieger fest und wird sich wahrscheinlich ein Rekordergebnis bescheinigen lassen.

In der Nähe des Generalkonsulats sind laut Polizei zwei Demonstrationen angemeldet. Zu einer Standkundgebung unter dem Motto «Mittags gegen Putin» erwarten die Veranstalter rund 300 Personen. Zu einer prorussischen Kundgebung sind rund 50 Teilnehmer angekündigt. Die Polizei geht nach eigenen Angaben von einem störungsfreien Verlauf aus.

Das Generalkonsulat kündigte verstärkte Kontrollmaßnahmen am Wahllokal an, um die Sicherheit der Wählerinnen und Wähler und der Mitglieder der Wahlkommission zu gewährleisten.

Kremlgegner rufen dazu auf, das Ergebnis der Präsidentenwahl nicht anzuerkennen, weil demokratische Standards nicht eingehalten würden. Unabhängige Beobachter weisen auf Betrug und Manipulation hin. Ernstzunehmende russische Oppositionelle sind entweder nicht zur Abstimmung zugelassen, ins Ausland geflohen oder sitzen im Straflager. Echte Gegenkandidaten hat Putin bei der Wahl deshalb nicht.

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