Home News Deutschland Post-Covid-Symptome: “Das ist pure Qual” Was Post-Covid im Körper macht

Post-Covid-Symptome: “Das ist pure Qual” Was Post-Covid im Körper macht


Haben unerklärliche Schmerzen und Gehirnnebel nach einer Corona-Erkrankung psychische oder körperliche Ursachen? Es gibt neue Antworten – und weiterhin Streit.



8
Kommentare

Dies ist ein experimentelles Tool. Die Resultate können unvollständig, veraltet oder sogar falsch sein.

Mia Diekow, eine 37-jährige Synchronsprecherin und Sängerin, leidet seit vier Jahren an anhaltenden Beschwerden von ihrer ersten Coronavirus-Infektion, bekannt als Post-Covid-Syndrom. Laut Diekow sind ihre Symptome so schwerwiegend, dass sie an manchen Tagen kaum mehr als liegen und essen kann. Obwohl Experten des Charité Krankenhauses bestätigten, dass das Virus ihren Körper nachhaltig geschädigt hat, müssen viele Patienten mit ähnlichen Symptomen noch immer den Verdacht widerlegen, ihre Erkrankung sei psychosomatisch. Die Symptomatik reicht von Organbeschädigungen an Herz oder Lunge über Muskelschwächen und -schmerzen bis hin zu Konzentrations- und Gedächtnisproblemen, bekannt als “Brain-Fog”. Endgültige Messwerte, sogenannte Biomarker, die das Post-Covid-Syndrom ohne Zweifel diagnostizieren, fehlen bislang. Insbesondere die Beschädigung der Blutgefäße durch das Virus wird als möglicher Auslöser für die Symptomatik diskutiert. Trotz wachsender Forschungsergebnisse, die auf organische Schäden hinweisen, wird die These von Post-Covid als psychosomatische Erkrankung vielerorts noch nicht verworfen. Patienten und Mediziner hoffen auf Fortschritte, die schließlich zu wirksamen Therapien führen.

Post-Covid-Symptome: Vor vier Jahren erkrankte Mia Diekow erstmals an Covid-19. Heute leidet sie immer noch unter starken Symptomen.
Vor vier Jahren erkrankte Mia Diekow erstmals an Covid-19. Heute leidet sie immer noch unter starken Symptomen.
© Marlena Waldthausen

Dieser Artikel ist Teil von ZEIT am Wochenende, Ausgabe 14/2024.

An den guten Tagen, sagt Mia Diekow, könne sie sich außerhalb ihres Hauses im elektrischen Rollstuhl fortbewegen. Zu oft aber wisse sie schon morgens: “Heute geht nichts mehr außer liegen, Nahrungsaufnahme und aufs Klo gehen”, sagt die 37-Jährige. “Ich liege mit einem Ruhepuls von bis zu 130 im Bett und kann mich kaum bewegen, weil ich völlig kraftlos bin.” Post-exertionelle Malaise heißt der Zustand. “Ich habe dann schwere Muskelschmerzen und bin unfähig zu schlafen. Das ist pure Qual.” Vier Jahre liegt ihre erste Infektion zurück. Diekow weiß, dass das Coronavirus in ihrem Körper etwas nachhaltig beschädigt hat, das hätten ihr Experten von der Charité bestätigt. Doch andere Patienten mit ähnlichen Symptomen müssen sich immer wieder dem Verdacht stellen, ihre Erkrankung sei psychosomatisch.



Source link www.zeit.de