Nach dem schweren Busunfall auf der Autobahn 9 bei Leipzig hat die Polizei die Zahl der Toten von fünf auf vier korrigiert. Eine der Polizei zunächst als gestorben gemeldete Person befinde sich in einem lebensbedrohlichen Zustand, teilte die Polizeidirektion Leipzig am Mittwochabend mit. Die Verkehrspolizeiinspektion führe die Ermittlungen wegen des Verdachts einer fahrlässigen Tötung, hieß es.
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Zu Identität, Alter und Geschlecht der Verunglückten machten die Ermittler zunächst keine Angaben. Die Identifizierung der Toten sei noch nicht abgeschlossen. „Wir bitten um Verständnis, dass derzeit noch keine weiteren Angaben zu dem Unfallhergang gemacht werden können“, teilte die Polizei am Abend weiter mit.
Ein Doppelstockbus des Anbieters Flixbus war am Mittwochmorgen auf der A9 von der Fahrbahn abgekommen und umgekippt. Die Polizei hatte zunächst von fünf Toten und 20 Verletzten gesprochen. In der Mitteilung vom Abend hieß es, es gebe sechs Schwerverletzte und 29 Leichtverletzte. Zu Identität, Alter und Geschlecht der Verunglückten machten die Ermittler zunächst keine Angaben.
Am Mittwoch kam es auf der A9 bei Leipzig zu einem schweren Unfall mit einem Flixbus.
Quelle: Michael Stromeyer
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An Bord des Fernbusses waren nach Angaben des Unternehmens Flixbus 53 Fahrgäste und zwei Fahrer. Der Fahrer, der zum Zeitpunkt des Unglücks am Steuer saß, ist nach Angaben der Polizei nicht unter den Toten. Nach Angaben des Busunternehmens war er seit Abfahrt in Berlin um 8 Uhr am Steuer und habe alle Lenk- und Ruhezeiten eingehalten.
Es werde eng mit den örtlichen Behörden und den Rettungskräften vor Ort zusammengearbeitet und alles daran gesetzt, die Unfallursache schnell und lückenlos aufzuklären, sagte ein Unternehmenssprecher. „Unsere Gedanken sind bei allen von diesem Unfall Betroffenen und ihren Angehörigen.“
Flixbus-Unfall bei Leipzig: Bus nach drei Stunden aufgerichtet
Erst nach drei Stunden konnte der verunglückte Bus mit Hilfe von Gurten aufgerichtet und mehrere Toten aus dem Innenraum geholt werden. Dabei schirmten mobile Sichtschutzwände die Aktion ab. Der Fahrer des Reisebusses ist nach Angabe der Polizei nicht unter den Toten. Details zum Gesundheitszustandes des Mannes wurden nicht genannt.
Armin Schuster (CDU, M), Innenminister von Sachsen, gibt an der Unfallstelle auf der A9 ein Pressestatement.
Quelle: Jan Woitas/dpa
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Krankenhäuser in der Umgebung hatten sich für einen Großeinsatz gewappnet. Die Notaufnahme sei alarmiert und es würden Operationssäle sowie Diagnostikräume vorbereitet und vorgehalten, sagte ein Sprecher des Diakonissen-Krankenhauses in Leipzig auf Anfrage. Zudem habe man bei der Leitstelle angegeben, welche Kapazitäten es bei der Aufnahme von Patienten gibt. Am Uniklinikum Leipzig wurden acht Verletzte versorgt, darunter ein Schwerverletzter, wie ein Sprecher auf Anfrage sagte.
So haben eine Mutter und ihre drei Kinder den schweren Flixbus-Unfall erlebt
Sadaf Bahadury wollte mit ihren drei Kindern Verwandte in der Schweiz besuchen. Die Reise der Familie mit dem Flixbus endete mit einem schweren Unfall auf der A9 bei Leipzig – die Familie überlebte leicht verletzt. So schildert sie den Unfall.
Reaktionen aus der Politik nach Flixbus-Unfall
Solche Unfälle seien schockierend, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) dem Nachrichtensender „Welt“. „Und jetzt geht es darum, dass die Sicherheitskräfte vor Ort die Sache aufklären müssen, dass den Menschen geholfen werden muss, die jetzt dringend Hilfe brauchen.“
Autobahn in beiden Richtungen gesperrt
Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) verschaffte sich einen Überblick an der Unfallstelle und sprach den Hinterbliebenen der Todesopfer sein Beileid aus. Zudem „hoffe ich, dass es den Verletzten schnell wieder besser geht“. Schuster dankte den Rettungskräften für ihren professionellen Einsatz. Es sei eine „schwere Lage“ gewesen, die „hervorragend gemeistert“ worden sei. Er habe in den Gesichtern der Feuerwehrleute gesehen, „wie schwierig diese Szenen waren“.
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Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bezeichnete die Nachricht vom verunglückten Bus bei X (früher Twitter) als „schwer erträglich“. „Meine Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei den Angehörigen und Hinterbliebenen der Todesopfer.“
Der Bus ist offenbar bei dem Unfall von der Fahrbahn abgekommen und im Graben gelandet.
Quelle: Jan Woitas/dpa
Bestürzt zeigte sich auch Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig. „Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer und Verletzten“, sagte der SPD-Politiker. „Ich danke den vielen Einsatzkräften vor Ort, die schnelle Hilfe leisten.“
Auf der A9 hatte es 2019 bei Bad Dürrenberg in Sachsen-Anhalt schon einmal einen schweren Busunfall gegeben. Dabei starb eine Frau, mehrere Menschen wurden verletzt. Im Dezember 2023 war ein Reisebus ebenfalls auf der A9 bei Leipzig verunglückt, es gab mehrere Verletzte.
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RND/dpa/axl/seb