Die sechste Pleite in dieser Bundesliga-Saison war in ihrer Entstehung mit die schärfste, die schlimmste für den FC Bayern München. 2:3 nach einer 2:0-Halbzeitführung bei einem Aufsteiger. Und doch überraschen diese Niederlagen anno 2024 die Fans nicht mehr, dafür ist der Schlingerkurs des – vielleicht nur noch eine Woche amtierenden – Meisters zu krass, zu eklatant. Und die Form zu desaströs.

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Thomas Tuchel, der verantwortliche Cheftrainer, der sich erneut ratlos und auf eine bemerkenswerte Art machtlos gegenüber seiner Mannschaft präsentierte, wird auch am Dienstag im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Arsenal auf der Bank sitzen, das haben die Bosse noch in Heidenheim garantiert.

Tuchel bleibt: Eberl will den Spielern kein Alibi geben

Das Paradoxe: Der Verein hat seinen Coach bereits im Februar mit Datum Saisonende entlassen, erhoffte sich eine reinigende Wirkung, eine Aufbruchstimmung. Das Gegenteil war und ist der Fall. Doch mit einer noch vorzeitigeren Entlassung würde man erneut den Fokus von den Spielern nehmen, ihnen wieder ein Alibi geben – das ist nicht der Kurs und der Plan von Max Eberl, der zum 1. März als Sportvorstand angetreten ist.

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Ganz bewusst lenkt Eberl den Blick auf die Mannschaft, sprach in Heidenheim wütend Klartext im Stile – und sicherlich auch im Sinne – seines Vorbilds und Mentors Uli Hoeneß: „Es standen elf Nationalspieler auf dem Platz. Wir führen 2:1 – und flattern so?“ Auf die Frage nach einem möglichen Umbruch im Kader in diesem Somme antwortete Eberl kurz und knapp, zugleich knackig: „Ich glaube, dass einiges geändert werden muss.

Warum ein Sieg gegen Arsenal für die Bayern-Spieler demaskierend wäre

Das aktuelle Versagen vieler Profis verbessert die Verhandlungsposition des Vereins und damit die von Eberl. Ob es um mögliche Gespräche über Vertragsverlängerungen (Alphonso Davies, Joshua Kimmich, Leroy Sané) geht, in denen die Gehaltsvorstellungen gedrückt werden können, oder um harte Entscheidungen, sich trotz bestehender Verträge (Leon Goretzka, Serge Gnabry, Dayot Upamecano) zu trennen. Mit Auftritten wie in Heidenheim spielen einige Spieler ihren Bossen in die Karten. Und der Trainer ist immer noch da.

Zeigen die Profis am Dienstag beim FC Arsenal (21 Uhr/Amazon Prime) in der so geschätzten Königsklasse ihr Champions-League-Gesicht und überzeugen mal wieder, wäre dies Erfolg und Eigentor zugleich – weil ziemlich demaskierend.



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