Boostedt. In den vergangenen Jahren hat sich Boostedt mit der größten Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Schleswig-Holstein einen Namen gemacht. Schon bald könnte ein anderes Projekt erneut das Gesprächsthema auf den beschaulichen Ort bei Neumünster lenken. Das dänische Unternehmen „Racehall“ will in der 7000-Einwohner-Gemeinde die größte Indoor-Kartbahn Deutschlands bauen.

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12 000 Quadratmeter Fläche, Platz für bis zu 36 Go-Karts sowie ein angegliedertes Gebäude mit Konferenzraum und Steakhouse: Die Planung der Indoor-Kartbahn neben dem Gewerbegebiet „Springender Hirsch“ an der Neumünsterstraße ist bereits im vollen Gange.

Bau der Kartbahn: Entscheidung für Boostedt hatte strategische Gründe

Am 19. Februar hat der Gemeinderat Boostedts mehrheitlich den Aufstellungsbeschluss des Entwicklungsbüros H-Projektierung GbR aus Neumünster genehmigt – und damit das Verfahren für den nachfolgenden Bebauungsplan angestoßen.

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Insbesondere wegen der zentralen Lage in Schleswig-Holstein sei die Standortwahl auf Boostedt gefallen. „Die Gemeinde ist aus dem gesamten Bundesland perfekt erreichbar“, sagt der Projektentwickler Hans-Christian Mergel. Das anvisierte Grundstück liege am Ortsausgang in der Nähe der A7-Auffahrt „Neumünster Süd“ sowie dem McArthurGlen Designer Outlet.

„Racehall“ erwartet bis zu 100 000 Besucher

Bis zu 100 000 Besucher im Jahr soll die 150 Meter lange und 80 Meter breite Halle anlocken. Was für eine Länge sich dabei für die Rennstrecke ergibt, sei noch unklar. Das hänge vom Fahrtverlauf sowie der Anzahl der Kurven ab, erklärt Mergel. Wer sich nach dem rasanten Fahrtspaß noch stärken wolle, könne nebenan in dem geplanten Steakhouse Platz nehmen – entweder drinnen vor den Panoramafenstern oder auf der Außenterrasse.

Hinter dem Unternehmen „Racehall“ stehen zwei bekannte dänische Gesichter: Die Hauptinvestoren sind der Lego-Erbe Casper Kirk Johansen sowie Jacob Brunsborg, Geschäftsführer des Einrichtungsunternehmens Jysk. Seit 2006 betreiben sie in Kopenhagen und Aarhus erfolgreich Indoor-Karthallen.

2025 soll Bau der Kartbahn in Boostedt starten

Zum jetzigen Zeitpunkt möchten sich die Investoren allerdings noch nicht zu ihrem neuen Projekt äußern, da noch einige Punkte geklärt werden müssten. Als nächster Schritt stehe die Anfertigung mehrerer Gutachten an. „Dabei handelt es sich beispielsweise um einen Umweltbericht oder die Auswirkungen der Halle auf die Verkehrssituation“, sagt Hans-Christian Mergel.

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An der Neumünsterstraße in Boostedt plant das dänische Unternehmen "Racehall" eine Indoor-Kartbahn.

An der Neumünsterstraße in Boostedt plant das dänische Unternehmen “Racehall” eine Indoor-Kartbahn.

Trotzdem zeigt sich der Projektentwickler positiv und hoffe, in knapp acht Monaten mit allen Gutachten sowie dem ausgereiften Bebauungsplan fertig zu sein. Start für den Bau der Kartbahn wäre dann im ersten oder zweiten Quartal 2025. Bis auf die SPD stehe die Kommunalpolitik geschlossen hinter dem Vorhaben.

SPD in Boostedt kritisiert Millionenprojekt

„Das ist ein attraktives Projekt für unsere Gemeinde“, sagt Bürgermeister Hartmut König (CDU). Denn die Kartbahn schaffe Arbeitsplätze und belebe gleichzeitig die Region. „Sowohl wir als auch die Stadt Neumünster würden erheblich von der Gewerbesteuer profitieren.“ Mit den Einnahmen könnte die Gemeinde zum Beispiel die Infrastruktur weiter ausbauen.

Der Bürgermeister könne daher die Kritik der SPD nicht verstehen. Die Fraktion hat Bedenken wegen des erhöhten Verkehrsaufkommens geäußert. Außerdem bemängele sie, dass „Racehall“ anstatt von Elektrokarts auf Go-Karts mit Verbrennungsmotoren setzen wolle. „Aber das ist doch verlogen. Es fährt auch noch nicht jeder Mensch ein Elektroauto“, mahnt König. Außerdem sollen Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach für eine Verbesserung der Energiebilanz sorgen.

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Nach Angaben des Entwicklungsbüros liege der berechnete CO2-Ausstoß bei 110 Tonnen pro Jahr. So viel CO2 stoßen jährlich ungefähr fünf bis sechs Familien zusammen aus.

KN



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