Meppen. Es war die erst zweite Auswärtsniederlage für die sonst in der Fremde so starken „Adlerträger“, die extra einen Tag vorher angereist waren, seit dem 5. August 2023 (2:3 bei Hannover 96 II). Vor 5664 Zuschauern in der Hänsch-Arena konnten sie zu keinem Zeitpunkt ihr gewohntes schnelles Tempospiel aufziehen. Klare Torchancen waren auf beiden Seiten eher Mangelware. Dennoch wäre wenigstens ein Punkt drin gewesen.

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„In einem umkämpften Spiel sind wir in der ersten Halbzeit nicht richtig ins Spiel gekommen“, resümierte Sportdirektor und Geschäftsführer Frank Salomon. „Mit den Umstellungen in der zweiten Halbzeit sah das schon anders aus. Von Meppen kam nicht mehr viel.“ Gästetrainer Christiano Adigo befand: „Die Jungs haben sich gut verkauft. Außer in der Anfangsphase, wo der Gegner großen Druck ausgeübt hat. Mit dem Elfmeter hatten sie Rückenwind.“ Meppens Teammanager Marcel Gebers (früher VfB Lübeck) sagte: „Das war eine konzentriert gute erste Halbzeit von uns.“

Führung für Meppen per Strafstoß

Die Gastgeber gingen durch einen von Kapitän Willi Evseev (29.) sicher ins linke untere Eck verwandelten Strafstoß in Führung. Vorausgegangen war ein Foulspiel im Strafraum von Obinna Iloka an Luis Sprekelmeyer. Iloka sah dafür die Gelbe Karte. Zuvor bewahrte Torwart Carl Leonhard seine Mannschaft mit einer Riesenparade vor einem Rückstand. Nach einer Rechtsflanke von Luca Prasse kam Bruno Gabriel Soares völlig frei zum Kopfball, doch Leonhard lenkte diesen spektakulär per Faustabwehr zur Ecke (19.). Nach dem anschließenden Eckball von Evseev kam Soares abermals zum Kopfball. Dieser klatschte an den linken Pfosten – Glück für die Lübecker Gäste.

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In der 37. Minute zeigte Schiedsrichter Alexander Rosenhagen erneut auf den Elfmeterpunkt. Nach einem scharfen Pass in die Tiefe von Marek Janssen lief dessen Sturmpartner Christopher Schepp im Vollsprint allein aufs Gästetor und wurde von dem herauseilenden Leonhard abgeräumt – wieder ein klares Foulspiel. Wieder schnappte sich Evseev den Ball, trat an und entschied sich für die gleiche Ecke. Doch Leonhard machte seinen Fehler sofort wieder gut, ahnte die Ecke und konnte den zweiten „Elfer“ parieren. „Ich habe gesehen, dass er beim ersten Elfer auf meine Reaktion wartet und habe mir das dann zum Vorteil für den zweiten genommen“, erklärte der Phönixer Schlussmann, der diese Saison schon zehn Mal zu Null gespielt hat.

Meppen die bessere Mannschaft

Die Emsländer gaben im ersten Durchgang den Ton an, so dass die Pausenführung in Ordnung ging. Nach dem Seitenwechsel stellte Gästetrainer Christiano Adigo auf ein 3-4-3-System um. Wobei es zunächst wenig Spielfluss gab, auch durch viele Nickligkeiten. Die Zweikämpfe wurden härter und die Emotionen kochten immer wieder hoch. In der 76. Minute wurde ein Kopfballtreffer von Kevin Ntika aufgrund eines angeblichen Foulspiels des Verteidigers nicht gegeben. „Eindeutig ein regulärer Treffer. Der Torwart von Meppen hatte den Ball nicht in der Hand, lässt sich einfach fallen“, echauffierte sich Salomon.

Adigo schaute sich die Szene später nochmal auf Video an und meinte zu den LN: „Ich sehe keinen Grund, warum der Schiedsrichter das Tor nicht anerkannt hat. Bei einem möglichen 1:1 will ich sehen, wie die Partie läuft. Wir hatten konditionell Oberwasser.“ Das Powerplay in den Schlussminuten einschließlich fünfminütiger Nachspielzeit brachte nichts mehr ein. Phönix rannte vergeblich an. Pech hatte Johann Berger per Freistoß (82.).

Adigo: „Waren im letzten Drittel nicht zielstrebig genug“

Nochmal Adigo: „Die zweite Halbzeit geht komplett an uns. Nur waren wir im letzten Drittel nicht zielstrebig genug, um uns zu belohnen. Wir hatten die Spielkontrolle und haben hinten nichts zugelassen.“ Leonhard bilanzierte: „Wir hatten mit Meppen einen starken Gegner, der vor toller heimischer Kulisse sich auch nicht den Schneid abkaufen lassen wollte. Wir lernen aus dem Spiel.“

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Trotz der ärgerlichen Niederlage haben die Adler nach wie vor alle Möglichkeiten im Titelrennen. Schon am kommenden Mittwoch geht es für sie mit dem Auswärtsspiel beim FC St. Pauli II (in Norderstedt, 18.30 Uhr) weiter. Dann wollen Berger & Co. in die Erfolgsspur zurückkehren.

Statistik zum Spiel

SV Meppen: Pünt – Karademir, Soares, Sprekelmeyer – Möller, Eixler (88. Holthaus) – Prasse (86. Wessels), Evseev, Wensing – Schepp (90. + 4 Benke), Janssen

1. FC Phönix Lübeck: Leonhard – Bock (88. Sendzik), Iloka, Ntika, Sadrifar – Berger, Knudsen (88. Ihde) – Taritas (65. Obushnyi), Kraiev (65. Kobert), Stöver (78. Lippegaus) – Fritzsche

SR.: Alexander Rosenhagen (Holzerode). Z.: 5664. Tor: 1:0 Evseev (FE, 29.). Gelbe Karten: Iloka (6. Gelbe Karte), Kraiev (2), Ntika (11) – Janssen. Besondere Vorkommnisse: Leonhard hält Strafstoß von Evseev (38.).

LN



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