Bark. Gut 80 Rettungskräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sowie der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) haben in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch die Betreuung der 45 Bewohner in einem Pflegeheim in Bark übernommen. Denn der wohl einzige anwesende Pfleger in „Wohnpark Segeberger Forst“ in Bark erkrankte plötzlich und musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
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Die Kollegen der RKiSH, die mit dem Rettungswagen zum Seniorenheim Bark (Schleswig-Holstein) zum erkrankten Pfleger geeilt waren, hatten laut Pressesprecher Christian Mandel die Situation erkannt und Verstärkung gerufen. Das alles geschah um 2 Uhr in der Nacht. „Die Versorgung der Bewohner war durch den Ausfall des Pflegers nicht mehr gewährleistet“, erklärt RKiSH-Sprecher Mandel den Kieler Nachrichten.
Ganz so dramatisch hätten sich die Ereignisse in der Nacht nicht abgespielt, sagt dagegen die Leiterin des Pflegeheimes, Nadine Musall: „Zu keinem Zeitpunkt war die Einrichtung personell unbesetzt.“
Pflegeheim Bark: Rettungsdienst mit 80 Menschen bei Einsatz in Seniorenresidenz
Der dem Pfleger zu Hilfe geeilte Rettungsdienst löste einen Großalarm aus, weitere Rettungskräfte und Sanitäter eilten in das Pflegeheim bei Bad Segeberg. Die DRKler aus Norderstedt, Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen, Bad Bramstedt und Bad Segeberg beteiligten sich an dem Einsatz in dem Barker Pflegeheim. Es waren zu Beginn 80 Personen im Einsatz, darunter mit RTW.
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„Letztlich mussten wir davon ausgehen, dass es 45 potenzielle Patienten gibt“, erklärt Mandel den Großeinsatz in dem Pflegeheim in Bark im Kreis Segeberg. Nach der Sichtung der Bewohner, die dafür extra geweckt wurden, war das Helferteam beruhigt: „Es gab nur zwei akute Fälle von Pflegebedarf, aber keinen medizinischen Einsatz“, sagt Mandel. Die allermeisten Bewohner im Pflegeheim Bark hätten geschlafen und seien nach der Sichtung durch Ärzte auch wieder eingeschlafen. Die Leitung des Pflegeheims in Bark sei von der Polizei nicht erreichbar gewesen.
Bark: Pfleger in Heim krank, in kürzester Zeit Rettungsdienst im Einsatz in Seniorenresidenz
Gegen 4 Uhr wurde die Hälfte der Rettungsdienst-Mitarbeitenden wieder nach Hause geschickt, da die Situation nicht brenzlig war. Mandel lobt in höchsten Tönen die Mitglieder des DRK. „Hut ab vor dem Ehrenamt!“ In kürzester Zeit und „wie auf Knopfdruck“ seien die Helfer des Deutschen Roten Kreuzes im Pflegeheim in Bark gewesen. „Wir alle waren schnell und leistungsfähig“, sagt Mandel.
Um 6 Uhr übernahm die reguläre Frühschicht die Pflege im Seniorenheim Bark. Der Kreis Segeberg wurde nach Polizeiangaben über den Einsatz in der Seniorenresidenz in Bark informiert. Christian Mandel als Sprecher des RKiSH kann sich an keinen ähnlichen Einsatz in der Region erinnern, in dem ein ganzes Pflegeheim vom Rettungsdienst und dem DRK übernommen werden musste, weil die Pflegekräfte ausgefallen waren.
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Vor eine Woche waren Polizei und Feuerwehr ausgerückt, weil in einem Alten- und Pflegeheim in Berlin-Lichtenberg das nötige Pflegepersonal für die Nacht fehlte. Als eine Pflegerin in dem Heim am Abend ihre Schicht beenden wollte, stellte sie fest, dass die folgende Nachtschicht personell nicht ausreichend besetzt war.
Das sagt die Heimleitung in Bark zu dem Großeinsatz
Aus Sicht der betroffenen Pflegeeinrichtung in Bark stellte sich die Situation nicht ganz so dramatisch dar, wie von den Rettungskräften wahrgenommen, schildert Nadine Masull, Leiterin im Wohnpark Segeberger Forst. Sie sei den Rettungskräften für ihren Einsatz natürlich dankbar, diese sei in der Form aber nicht nötig gewesen: „Wir hatten eine zweite examinierte Fachkraft im Haus, diese hatte geschlafen.“
Möglicherweise sei der erkrankte Pfleger aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage gewesen, die interne Meldekette im Haus auszulösen, um die Versorgung durch eigene Kräfte zu gewährleisten, sagt Masull. Allerdings habe sich die zweite Pflegekraft den eingetroffenen Rettungskräften zu erkennen gegeben und angeboten, den Nachtdienst selbst zu übernehmen. Dies sei von den Rettungskräften jedoch nicht angenommen worden, sagt Masull.
Nach Großeinsatz in Bark: „Zu keinen Zeitpunkt war die Einrichtung personell unbesetzt“, sagt Nadine Masull, Leiterin der Pflegeeinrichtung „Wohnpark Segeberger Forst“ in Bark.
Quelle: Nadine Materne
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Bei der aktuellen Bewohnerzahl sei es zudem üblich, dass nur eine Pflegekraft Nachtwache hält. „Wir sind kein Krankenhaus oder Intensivstation“, verdeutlicht Masull. „Die Menschen wohnen hier.“ Trotzdem sei – unabhängig von dem aktuellen Vorfall – geplant, ab Mai nachts mit zwei Pflegekräften zu arbeiten. Erst seit März gehört das Heim in Bark zum Unternehmen STB Care Pflegeeinrichtungen Steinbuck in Bargteheide, nachdem zwei vorherige Betreiber Insolvenz angemeldet hatten.
KN