Pakistan hat einen bekannten Islamisten an Norwegen ausgeliefert, der mit dem
Schusswaffenangriff in der Nacht vor der Pride-Parade 2022 in Oslo in
Verbindung stehen soll. Der 46-Jährige befinde sich in Begleitung der
norwegischen Polizei in einem Flugzeug, sagte die norwegische Justizministerin
Emilie Enger Mehl. Er wird Polizeiangaben zufolge nach Ankunft in Oslo in
Gewahrsam genommen und am Wochenende einem Gericht vorgeführt.

Im Zentrum
Oslos hatte im Juni 2022 ein Mann nur wenige Stunden vor
der Pride-Parade vor einem Jazz-Club und einem Schwulenclub Schüsse

abgefeuert. Er tötete zwei Menschen und verletzte 21 weitere. Der norwegische
Geheimdienst PST stufte die Attacke als islamistischen Terroranschlag
ein.  

Der
Hauptverdächtige der Tat muss sich seit März wegen Terrorismusvorwürfen vor
Gericht in Oslo verantworten. Der nun ausgewiesene 46-Jährige kannte den
Ermittlern zufolge den Hauptverdächtigen. Der 46-Jährige hielt sich 2022 nicht
in Norwegen auf, sondern wahrscheinlich in Pakistan, wie Justizministerin
Emilie Enger Mehl sagte.   

Mann wird der “Beihilfe zu einem schweren Terrorakt” verdächtigt

Die genaue
Rolle des Mannes bei den Schüssen ist noch unklar. Er wird der “Beihilfe
zu einem schweren Terrorakt” verdächtigt, teilte die Polizei mit. Ihm
drohen damit bis zu 30 Jahre Haft. Es wird der Polizei zufolge erwartet, dass
der 46-Jährige beim Prozess gegen den mutmaßlichen Schützen als Zeuge geladen
wird.

Der
Verdächtige soll laut norwegischen Medienberichten im Internet davon gesprochen
haben, homosexuelle Menschen zu töten. Er wurde in Oslo
als Sohn pakistanischer Einwanderer geboren und war jahrelang in islamistischen Kreisen in Norwegen aktiv.

Der 46-Jährige
weist die Vorwürfe zurück. Sein Anwalt kritisiert, dass sein Mandant
ausgeliefert wurde, bevor der Oberste Gerichtshof Pakistans Gelegenheit hatte,
über seinen Fall zu entscheiden. 



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