In der antiken Stätte von Olympia ist das olympische Feuer für die Sommerspiele in Paris entzündet worden. Traditionell wird das olympische Feuer mithilfe eines Parabolspiegels entfacht. Weil die Sonne nicht schien, musste die Fackel jedoch mit einem Feuer entzündet werden, das am Vortag während der Generalprobe entfacht worden war.

Die Zeremonie stand im Zeichen der Jahrtausende alten Tradition aus dem antiken Griechenland. Mit den Worten: “Apollon, Gott der Sonne und des Lichtes, du hast deine Strahlen geschickt und die Fackel für die gastfreundliche Stadt von Paris angezündet”, eröffnete die griechische Schauspielerin Mary Mina die Zeremonie in der Rolle einer Hohepriesterin. In den Ruinen des 2.600 Jahre alten Hera-Tempels im Südwesten
Griechenlands nahmen erstmals seit der Corona-Pandemie wieder
Zuschauerinnen und Zuschauer an der Veranstaltung teil.

17.000 Kilometer Staffellauf und Seefahrt nach Paris

Die Olympischen Spiele seien ein Symbol des Friedens, sagte Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympisches Komitees (IOC), während der Zeremonie. “In diesen schwierigen Zeiten, in denen wir leben, in denen Kriege und Konflikte zunehmen, haben die Menschen genug von all dem Hass, der Aggression und den negativen Nachrichten, mit denen sie Tag für Tag konfrontiert werden.”

Die Fackel wird nun nach Paris, dem diesjährigen Austragungsort der Spiele, gebracht. In den kommenden Tagen wird sie per Staffellauf über eine Strecke von 5.000 Kilometern durch zahlreiche Regionen Griechenlands getragen. Erster Fackelträger ist der griechische Olympiasieger im Rudern, Stefanos Ntouskos. Für Frankreich wird die Schwimmerin Laure Manaudou als Erste die olympische Fackel tragen.

Am 26. April wird die Flamme dann an die Organisatoren der Spiele von Paris übergeben – im alten Olympiastadion von Athen. Dort fanden 1896 die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit statt. Danach soll das Feuer aus dem Hafen von Piräus an Bord des französischen Dreimasters Belem nach Marseille in See stechen. Von dort aus wird die Flamme 12.000 Kilometer weit durch das Festland und die Überseegebiete von Frankreich getragen. Die Ankunft des Feuers in Frankreich ist für den 8. Mai geplant.

100 Meter Freistil in der Seine?

Eröffnet werden die Olympischen Spiele am 26. Juli – womöglich in der Seine vor dem Pariser Rathaus. “Wir werden im Juli in der Seine baden”, sagte Bürgermeisterin Anne Hidalgo Anfang des Jahres. Ihr Ziel ist es, den Fluss bis zu den Olympischen Spielen so sauber zu bekommen, dass einige der Wettbewerbe darin ausgetragen werden können.

Präsident Emmanuel Macron sagte allerdings, die Eröffnungszeremonie könnte aus Sicherheitsgründen womöglich auf einen kleinen Abschnitt der Seine begrenzt oder gar ganz ins Stadion verlegt werden. Das bevorzugte Szenario sei aber weiterhin, die Feier mit Hunderttausenden Zuschauern entlang des Flusses abzuhalten und damit “eine Weltpremiere” zu organisieren.

Sorge vor Terror bei der bisher größten Veranstaltung Frankreichs

Seit der Pariser Olympia-Bewerbung habe Frankreich etwa 1,4 Milliarden Euro investiert, um die Seine zu säubern, sagte Macron. Zwei Probleme stünden dabei im Vordergrund: Zum einen leiteten stromaufwärts etwa 30.000 Haushalte ihr Abwasser direkt in die Marne oder die Seine. Zum anderen hielt die Pariser Kanalisation größeren Niederschlagsmengen nicht stand. Daher müsse mehrfach im Jahr Abwasser in den Fluss geschwemmt werden.

Die Bevölkerung in Paris sorgt sich jedoch nicht allein um das schmutzige Wasser der Seine. Offenbar wächst auch die Sorge um die Sicherheit der Olympischen Spiele. Fachleute gehen davon aus, dass das Ereignis ein potenzielles Ziel von Anschlägen sein könnte. Nach dem Terroranschlag in Moskau im März rief die Pariser Regierung die höchste Warnstufe für mögliche Attentate aus.

Laut dem Innenministerium wurden 4.000 Soldaten in Alarmbereitschaft versetzt, zusätzlich zu den 3.000, die bereits im Rahmen der Operation “Sentinelle” eingesetzt seien. Die Hochstufung erlaube den Sicherheitskräften außerdem Hunderte zusätzliche Maßnahmen, von der Taschendurchsuchung bei Veranstaltungen bis hin zu verstärkten Kontrollen an der Grenze.



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