Oldenburg. Oberligist Oldenburger SV und Trainer Kevin Wölk gehen ab Sommer getrennte Wege. Das hat der Verein in einer Pressemitteilung offiziell mitgeteilt. Wölk war seit Ende Februar 2022 Cheftrainer.

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Im Sommer 2018 kehrte Kevin Wölk als Spieler zu seinem Heimatverein zurück, fungierte in der Amtszeit von Ex-Coach Florian Albrecht zunächst als spielender Co-Trainer und übernahm nach der Trennung von „Ebbe“ Albrecht im Februar 2022 als neuer Chefcoach am Schauenburger Platz. Abteilungsleiter Andreas Brunner: „Kevin ist seit 2018 ein Teil unserer Mannschaft und hat zunächst als Spieler und später als Trainer großartige Arbeit geleistet. Wir sind ihm für seinen Einsatz und die Leidenschaft, mit der er den Verein repräsentiert hat, zutiefst dankbar. Unser Ziel ist es nun, die Saison mit dem Klassenerhalt und dem Gewinn des Kreispokals (1. Mai in Oldenburg gegen Pansdorf, Anm. d. Red.) abzuschließen, um Kevin einen gebührenden Abschluss für seine Zeit beim OSV zu ermöglichen.“

Von Oldenburg durch ganz Fußball-Deutschland

„Ich habe im OSV das Fußballspielen gelernt und durfte von Oldenburg aus eine Reise durch Deutschland machen“, blickt „Kewo“ im Gespräch mit den Lübecker Nachrichten auf seine Profikarriere zurück. Über den VfB Lübeck ging es zum VfL Bochum, Hessen Kassel, Rot-Weiß Ahlen SV Darmstadt, FSV Frankfurt und Wormatia Worms, ehe es 2014 wieder Richtung Heimat ging. Am Ende seiner Karriere kehrte er zum VfB zurück, heuerte bei Eutin 08 (Regionalliga) an und kam im Sommer 2018 schließlich zurück zum Schauenburger Platz. „Ich bin Andreas Brunner dankbar, dass ich hier meine ersten Schritte als Trainer gehen konnte“, betont Wölk.

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Am Ende der Saison 2021/22 stand Rang fünf in der Oberliga – die beste Platzierung der Vereinsgeschichte. Unter Wölk vollzog der OSV einen sukzessiven Umbruch. Die Saison 2022/23 endete auf Rang elf – in der laufenden Saison steht der Klub nach 21 Spielen ebenfalls auf Platz elf. „Ich will mich mit dem Klassenerhalt und dem Pokalsieg verabschieden“, hat Wölk weiterhin große Ziele mit dem Klub, der sich im Sommer nun also einen neuen Übungsleiter suchen muss.

„Zu viele Baustellen“ beim OSV

Am vergangenen Donnerstag wollte der Oldenburger SV Nägel mit Köpfen machen, eine Entscheidung von Wölk hinsichtlich einer etwaigen Fortführung der Zusammenarbeit über den Sommer hinaus. „Es gab zu viele offene Baustellen. Unter den Voraussetzungen hatte ich Bauchschmerzen, weiter zu machen“, erklärt Wölk den LN. Anschließend wurde die Mannschaft informiert.

Was Wölk mit „offenen Baustellen“ meint, dürfte beim Blick auf die Personalsituation der Oldenburger in den letzten Wochen ein offenes Geheimnis sein. Mehrfach monierte der 38-Jährige mangelnde Einstellung zum Mannschaftssport, klagte über fehlende Trainings- und Spielbeteiligung. Elf Mal musste Wölk in der Folge selbst das Trikot überstreifen und auf dem Feld aushelfen. „Wir hätten eine zufriedenstellenden Kaderbreite zum Sommer nicht hinbekommen. Erneut auf der letzten Rinne zu fahren und immer zu hoffen, überhaupt elf Leute zusammen zu bekommen, ist auf Dauer zu anstrengend“, wird Wölk deutlich.

Kevin Wölk fast ein „Einzelkämpfer“

Dazu kommt, dass Wölk allein auf weiter Flur agiert. Kein Torwarttrainer, kein Co-Trainer, Physiotherapie nur sporadisch. Lediglich Betreuer Marlon Wanders unterstützt am Spieltag. Wo manch Ober-, Landes-, und Verbandsligist über mehrköpfige Funktionsteams verfügt, war Wölk als Einzelkämpfer unterwegs, kümmerte sich auch außerhalb des Platzes um einen Großteil der Organisation rund um die Ligamannschaft.

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Suche nach Nachfolger läuft

Immerhin: mit Lars Brunner, Sohn von Andreas Brunner und Trainer der 2. Herren, konnte der OSV einen neuen Sportlichen Leiter engagieren. Lars Brunner führte bereits Spielergespräche gemeinsam mit Wölk, muss sich nun jedoch zunächst um einen neuen Coach kümmern. „Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger für Kevin Wölk wird umgehend mit höchster Priorität eingeleitet. Der Oldenburger SV ist bestrebt, schnellstmöglich einen Nachfolger zu präsentieren, um eine nahtlose Fortführung der erfolgreichen Arbeit zu gewährleisten und die sportlichen Ziele des Vereins weiterhin zu verfolgen“, erklärt der Klub via PM.

Wölk ist offen für Neues

Dass Wölk unter anderen Voraussetzungen weitergemacht hätte, gilt als sicher. „Wir haben leider keinen Weg gefunden, Veränderungen im Trainerteam herbeizuführen. Aber es geht immer weiter, nur vielleicht woanders“, zeigt sich Wölk offen für Gespräche. Nach LN-Informationen zeigte der Hamburger Oberligist SC Victoria Hamburg bereits im Winter Interesse an einer sofortigen Verpflichtung des B-Lizenz-Inhabers – dem Vernehmen nach wollte Wölk die Saison in Oldenburg jedoch zu Ende führen. Man darf also gespannt sein, wo es den dreifachen Familienvater in Zukunft hinführen wird.

LN



Source link www.ln-online.de