Nach dem Ende der aktiven Suche über große Flächen setzt die Polizei im Fall des verschwundenen sechsjährigen Arian jetzt auf Hinweise aus der Bevölkerung. Bisher haben die Beamten bei diesen gezielten Ermittlungen jedoch noch keine heiße Spur. Grundsätzlich gebe es zwar bereits viele gut gemeinte Tipps, sagte ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen. Konkrete Informationen dazu, was mit dem Kind passiert sein könnte, seien aber zunächst nicht darunter gewesen.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Arian war zuletzt am Montag vergangener Woche in seinem Elternhaus in Bremervörde im Norden Niedersachsens gesehen worden. Die Ermittler hatten knapp eine Woche lang mit einem Großaufgebot nach ihm gesucht – dabei wurden gut 5300 Hektar Fläche zu Land, zu Wasser und aus der Luft abgedeckt, entsprechend einer Fläche von mehr als 7500 Fußballfeldern. Täglich waren etwa 800 Menschen im Einsatz, darunter viele Spezialkräfte mit Hunden, Pferden, Helikoptern, Drohnen, Tornado-Fliegern, einem Amphibienfahrzeug, Booten und Tauchausrüstung. Arian ist Autist und könnte einer Expertin zufolge auf Rufe nicht reagieren.

Weitersuchen bei konkreten Hinweisen

„Wir hatten gedacht, wir finden ihn“, hieß es von der Polizei nach dem Abbrechen der Aktion. Man könne so intensive Suchmaßnahmen nicht permanent aufrechterhalten. Jetzt laufe eine klassische Ermittlungsphase an: Es werde gezielt gesucht, wenn es einen Hinweis gebe.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Arians Vater hatte das Verschwinden seines Sohnes am Montagabend vergangener Woche gemeldet. Eine Überwachungskamera zeichnete auf, wie der Junge in einen benachbarten Wald lief. Danach verlor sich seine Spur. Sein Heimatort liegt im Landkreis Rotenburg (Wümme) zwischen Bremerhaven und Hamburg.

Auch ehrenamtliche Einsatzkräfte der Feuerwehr beteiligten sich an der Suche nach Arian (Aufnahme vom 26. April).

Auch ehrenamtliche Einsatzkräfte der Feuerwehr beteiligten sich an der Suche nach Arian (Aufnahme vom 26. April).

Die Ermittler gingen weiter von einem Vermisstenfall aus, sie richteten eine mit Fachleuten besetzte Ermittlungsgruppe dafür ein. Ein fünfköpfiges Team in Zeven koordiniere nun das Vorgehen, hieß es. Sie kündigten an, weiter alles zu tun, um den Fall zu lösen. „Es gilt herauszufinden, wo Arian geblieben ist, was aus ihm geworden ist“, sagte ein Sprecher der Polizei.

Keine Anzeichen für ein Verbrechen

Am Sonntag hätten rund 1200 Einsatzkräfte noch einmal „alles in die Waagschale geworfen“, um den Sechsjährigen zu finden. „Wir wollten alles Menschenmögliche tun, um Arian zu finden und wohlbehalten nach Hause zu bringen.“ Die Ermittler müssten jetzt aber „in eine realistische Betrachtung eintreten, wie es weitergehen soll“. Es gebe nach wie vor keine Anzeichen für ein Verbrechen.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Die Polizei stellte die aktive Suche nach demvermissten Arian am Dienstag ein.

Gut eine Woche nach dem Verschwinden des sechs Jahre alten Arian aus Bremervörde stellen die Ermittler die aktive Suche ab Dienstag ein.

Die Einsatzkräfte hatten zunächst versucht, den autistischen Jungen mit Kinderliedern, Luftballons und Feuerwerken anzulocken – ohne Erfolg. Am Wochenende wurde die Taktik dann geändert. Die Einsatzkräfte sollten sich bei der Suche still verhalten. Aber auch diese Taktik brachte keine Fortschritte.

RND/dpa/lau/janp



Source link www.kn-online.de