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Kein milliardenschwerer Auftrag
Rückschlag für Werft TKMS: Niederlande kaufen U-Boote in Frankreich
Enttäuschung bei Thyssenkrupp Marine Systems in Kiel: Die Niederlande haben sich gegen das Angebot der Werft TKMS für den Bau von U-Booten für ihre Marine entschieden. Ein milliardenschwerer Deal ist dahin.
Quelle: Ulf Dahl (Archiv)
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Kiel/Wismar. Die Entscheidung über den Bau neuer U-Boote für die niederländische Marine ist überraschend gegen die Werften von Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) gefallen. TKMS hat Standorte in Kiel und in Wismar. Wie das niederländische Verteidigungsministerium am Freitag bekannt gab, ist die Wahl auf den französischen Entwurf der Naval-Gruppe gefallen. Innerhalb von zehn Jahren sollen dort zunächst zwei U-Boote und danach noch einmal zwei weitere gebaut werden. Der Auftrag hat ein Volumen von über fünf Milliarden Euro.
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„Nach einem sorgfältigen Angebotsprozess wird die Naval Group die neuen U-Boote für die niederländische Marine bauen“, so der niederländische Verteidigungsstaatssekretär, Christoph van der Maat. „Es ist ihnen gelungen, ein ausgewogenes, vielseitiges und realistisches Angebot zu machen.“ Auch die niederländische Industrie müsse eine wichtige Rolle spielen. Dies sei eine wichtige Voraussetzung im Vergabeverfahren gewesen.
Bau von U-Booten für Niederlande: Drei Werften rangen um Auftrag
In dem Auswahlverfahren hatten sich drei Werften bis zum Schluss in einem Bieterverfahren einen Wettbewerb geliefert. Neben der Naval Group aus Frankreich waren TKMS und die niederländisch-schwedische Arbeitsgemeinschaft der Werften Damen und Saab im Rennen.
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Ausschlaggebend sei neben der Beteiligung der niederländischen Industrie auch die Schlagkraft des französischen Entwurfs gewesen. So hätten die U-Boote auch die Fähigkeit, Marschflugkörper abzufeuern. Außerdem sollen die neuen Boote für die Beschaffung von Geheimdienstinformationen in jeder Phase eines Konflikts und auch in Friedenszeiten einsetzbar sein.
Dank moderner Technologie verfügen die ausgewählten Boote laut dem Staatssekretär zudem über eine größere Batteriekapazität. Die neuen Boote sollen die Namen „Orka“, „Zwaardvis“, „Barracuda“ und „Tijgerhaai“ bekommen.
Die Kieler Werft TKMS hatte sich bis zuletzt mit ihrem Angebot des neuen Typs 212CD im Rennen gehalten. Dabei hatte man für die Niederlande auch eine Variante mit mehr Feuerkraft und größerer Reichweite entwickelt. Die U-Boote sollten in Deutschland bei TKMS in Kiel und Wismar gebaut und in den Niederlanden ausgerüstet werden.
Auf deutscher Seite hatte man auch auf eine ähnliche Kooperation wie bei dem Auftrag zu Fregatten der Klasse 125 für die deutsche Marine gehofft. Dabei kooperieren die Werften Damen (Vlissingen) und Lürssen (Bremen).
Allerdings: Die Werft TKMS ist derzeit mit Aufträgen über 13 U-Boote für Norwegen, Singapur, Israel und die deutsche Marine bis Anfang des nächsten Jahrzehnts ausgelastet.