In der Reihe “Die Pflichtverteidigung” ergreifen wir das Wort für Personen, Tiere, Dinge oder Gewohnheiten, die von vielen kritisiert und abgelehnt werden. Dieser Artikel ist Teil von ZEIT am Wochenende, Ausgabe 12/2024.

Wer glücklich werden will mit Nickelback, sollte sie nicht als Band begreifen, sondern als Projektionsfläche. Als Angebot, wie man heute sagt, als weiße Leinwand, auf die jeder malen kann, was er will. Hate to Love: Nickelback heißt eine Doku von Leigh Brooks, die jetzt für zwei Tage ins Kino kommt, und was man darin sieht, sind die gewöhnlichsten Männer der Welt, wie sie gewöhnliche Dinge tun und erzählen, gewöhnliche Musik machen, mittelgut Billard spielen, mittelviel Bier trinken und auf den mittelhässlichen Couchgarnituren ihrer Eltern herumsitzen. Leiser Verdacht nach 106 Filmminuten: Wenn Nickelback wirklich eine weiße Leinwand wären, würden Nickelback selbst diese Leinwand einfach weiß lassen.



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