Offenbach/Main. Erst vor etwas mehr als zwei Wochen war Frühlingsanfang. Die Temperaturen sind aber schon jetzt sommerlich warm – auch zu Beginn der neuen Woche. Temperaturen von 24 bis 29 Grad und viel Sonne werden laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) in großen Teilen des Landes erwartet. Nur in der Nordwesthälfte sind mit 16 bis 23 Grad etwas niedrigere Temperaturen sowie viele Wolken absehbar. Auch Regenschauer sind dort tagsüber möglich, am Abend muss sogar mit starken Gewittern gerechnet werden. Der DWD erwartet am Montag schwachen bis mäßigen Wind, nur auf Alpengipfeln sind Sturmböen zu erwarten. Ab Dienstag steigt die Gewitter-Gefahr: Es kündigen sich vermehrt Unwetter mit Sturmböen an, wie der DWD meldet.

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Schon am Wochenende war das Wetter in großen Teilen Deutschlands sommerlich warm. Vorläufigen Angaben zufolge gab es seit Beginn der systematischen Wetteraufzeichnung in Deutschland noch nie so früh im Jahr einen Hitzetag. In Ohlsbach im Rheintal wurden am Samstag 30,1 Grad gemessen, wie der DWD mitteilte. Ab 30 Grad spricht man von einem Hitzetag.

Bisher lag der deutsche Rekord für die Monatsdekade (1. bis 10. April) bei 27,7 Grad, gemessen 2011. Auch in anderen Teilen Deutschlands registrierten die Wetterstationen Höchstwerte. In Teilen Bayerns war es an diesem Wochenende vermutlich so warm wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im ersten April-Drittel: Am Sonntag wurde im oberbayerischen Rosenheim ein vorläufiger Spitzenwert von 28,2 Grad gemessen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Abend informierte. Auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind wohl Temperaturrekorde gebrochen worden. Bei den Rekordwerten handelt es sich allerdings nur um vorläufige Zahlen. Die Daten werden demnach in den kommenden Tagen noch mal überprüft.

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Wetterleiden: Migräne, Kreislauf und Müdigkeit

Diese Wärme hat ihre Schattenseiten: Unter ihren Auswirkungen kann man leiden. Menschen vertragen hohe Temperaturen so früh im Jahr sogar weniger gut als am Ende des Sommers, wenn sie sich an die Wärme gewöhnt hätten, erklärt die Medizin-Meteorologin Kathrin Graw vom DWD.

Dazu kommen Wetterwechsel, die laut Graw zu Kopfschmerzen, Migräne, Müdigkeit, Schlafstörungen, Abgeschlagenheit, Kreislaufproblemen und schlechter Konzentration führen können. Auch viele Allergiker sind aktuell geplagt: Die Belastung mit Birken- und Eschenpollen ist hoch.

Bei so manch anderem dagegen weckt sommerliche Witterung aber die Frühlingsgefühle: „Die Menschen werden aktiver und gehen mehr ins Freie. Das hebt die Stimmung und verbreitet gute Laune“, erklärt Graw. Die Sonnenstrahlen kurbeln die Bildung von Vitamin D und Serotonin an – letzteres wird auch als Glückshormon bezeichnet, das stimmungsaufhellend wirkt.

Klimawandel sorgt für sommerliche Temperaturen im Frühling

Dass es schon im April so heiß ist wie sonst im Sommer, liegt vor allem am Klimawandel. „Das, was uns in den nächsten Tagen erwartet, hat mit dem Monat April an und für sich nur wenig zu tun“, sagt der Meteorologe Jürgen Schmidt dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Die hohen Temperaturen, seien für diese Jahreszeit zu hoch, erklärt auch Andreas Matzarakis, Professor für Umweltmeteorologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

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Das sommerliche Wetter hat viele Menschen nach draußen gelockt, um den Sonnenschein zu genießen - wie in Lübeck.

Das sommerliche Wetter hat viele Menschen nach draußen gelockt, um den Sonnenschein zu genießen – wie in Lübeck.

Aber warum klettern die Temperaturen denn in diesem Jahr schon so früh so hoch? „Das hängt mit dem anthropogenen Klimawandel zusammen, der für häufigere und intensivere Hitzewellen sorgt, die länger anhalten“, sagt Matzarakis. Vor dem menschengemachten Klimawandel warnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schon lange. Forschende der World Weather Attribution haben ermittelt, dass die Extremhitze des letzten Jahres ohne den menschengemachten Klimawandel so gut wie unmöglich gewesen wäre. Wenn die Menschheit nicht aufhört fossile Energieträger zu verbrennen, dann wird es in Zukunft noch häufiger und länger zu extremer Hitze kommen, so die Forscherinnen und Forscher.

Die fast hochsommerlichen Temperaturen sind den Experten und Expertinnen zufolge aber nicht allein mit dem Klimawandel zu erklären. Verantwortlich für das ungewöhnlich warme Wetter sind laut DWD auch Hoch „Olli“ und Sturmtief „Timea“. Beide pumpen den Meteorologen zufolge subtropische Warmluft von Südwesten Richtung Deutschland.

RND/dpa



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