Sendling – Im Herbst berichtete die AZ, dass Investor Ralf Büschl seine neuen Pläne für die Großmarkthalle präsentiert habe. “Alle Händler sollen in einer recyclebaren Riesen-Halle unterkommen”, hieß es. “Früher war mal von grünen Freiflächen auf dem Dach die Rede.” Auch davon habe sich der Investor aber nun verabschiedet.

Insider zur AZ: “Endlich ist richtig Druck auf dem Kessel”

Doch was damals so klar klang, ist nun schon wieder anders. Diese Woche legt Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU) dem Stadtrat ihren Plan für das weitere Vorgehen vor. Nun ist wie einst die Rede von einem zweistöckigen Bau – und auch von einem Park auf dem Dach (der allerdings noch mit vielen Fragezeichen versehen ist).

Offenbar haben die Gespräche zwischen Händlern, Investor, Stadtverwaltung und Stadtpolitik zuletzt an Fahrt aufgenommen, nachdem die Rathauskoalition einen engen Zeitplan gesetzt hatte. “Endlich ist richtig Druck auf dem Kessel”. sagt ein Insider der AZ. Man steuert auf einen Konsens zu – zumindest, was die Frage betrifft, was denn gebaut werden soll. Entscheidend dürfte es werden, wenn es um die Mietzinsen geht. Und die Händler entscheiden müssen, ob sie Vorverträge unterzeichnen – ohne die kein Investor eine neue Großmarkthalle bauen würde, mit der das Risiko verbunden ist, später zu wenige Nutzer zu haben.

Spannend: Dass Büschl nun doch bereit ist, zweistöckig zu bauen, hat offenbar sehr direkt damit zu tun, dass sich die Händler vor einigen Tagen bei einem Workshop einstimmig für diese Variante ausgesprochen haben. Und das, obwohl sie nach AZ-Informationen explizit von höheren Mieten ausgehen müssen.

Zweistöckige Hallen: Händler hätten mehr Fläche zur Verfügung

Das Konzept geht nun also von zwei Hallen übereinander aus. Beide könnten über Rampen von Lkw angefahren werden, sie wären durch Lastenaufzüge verbunden. Der Haupt-Vorteil besteht für die Händler darin, dass deutlich mehr Fläche zur Verfügung steht, Büschl plant mit einem Plus von 80.000 Quadratmetern. “Die verschiedenen Nutzungen vom Obst- und Gemüsehandel über den Umschlag bis hin zu Produktion und Blumenhandel können so in Abhängigkeit ihrer internen Beziehungen klar verordnet werden”, schreibt das Kommunalreferat an die Stadträte. “Gleichzeitig werden mehr Docks geschaffen, um mehr Lkw Platz zu bieten.”

Das Obergeschoss könne von 40-Tonnern angefahren werden. Auch ein Dachpark, der öffentlich zugänglich ist, soll wieder geprüft werden. Dem Vernehmen nach gilt aber als fraglich, ob er kommt – auch, weil ungeklärt ist, wer ihn bezahlen und betreiben soll.

Von Wohnungsneubau ist weiterhin gar keine Rede mehr. Nun muss der Stadtrat den Plänen in nicht-öffentlicher Sitzung zustimmen – was auf den Rathausfluren als sehr wahrscheinlich gilt. Dann sollen im April in einem weiteren Workshop die genauen Bedarfe der Händler ermittelt werden. In Rathaus-Kreisen heißt es, dass es dann noch vor der Sommerpause zum Schwur kommen könnte. Wenn Büschl konkrete Mietzinsen errechnet hat – und die Händler sich entscheiden müssen, ob sie Vorverträge unterzeichnen oder nicht.





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