Polizeiaktion in Berlin
Neue Durchsuchungen bei Fahndung nach Ex-RAF-Terroristen Staub und Garweg
Die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette (rechts) wurde in Berlin gefasst, nach den weiteren Mitgliedern der Gruppe wird noch gefahndet.
Quelle: Uncredited
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Im Berliner Stadtteil Friedrichshain hat die Polizei am Sonntagmorgen gemeinsam mit dem LKA Niedersachsen und dem Bundeskriminalamt nach den beiden noch flüchtigen RAF-Terroristen gefahndet und dabei Räume durchsucht. „Derzeit laufen die Durchsuchungsmaßnahmen am Berliner Markgrafendamm, wir fahnden nach Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub“, sagte eine Sprecherin des LKA dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Der Einsatz begann gegen 7.30 Uhr an einem Gewerbegebiet am Markgrafendamm/Ecke Persiusstraße. Spezialeinsatzkräfte seien vor Ort, weitere Angaben könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht machen.
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Nach Beobachtung eines dpa-Reporters führte die Polizei zwei Männer ab. Das bestätigte die Behördensprecherin zunächst nicht. Staub und Garweg gehörten wie die am Montag in Berlin festgenommene Daniela Klette der dritten Generation der früheren linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee-Fraktion an.
Erst am Freitag hatte das Bundeskriminalamt die Bevölkerung um Unterstützung bei der Suche nach den beiden Männern gebeten. Die Fahnder gehen davon aus, dass sie sich noch in Berlin oder im Umland der Hauptstadt aufhalten könnten. Ob neue veröffentlichte Fahndungsfotos bei der Durchsuchung von Klettes Wohnung gefunden wurden, wollte ein Sprecher des LKA nicht sagen. Die Ermittlungen liefen weiter. Ernst-Volker Staub (69) und Burkhard Garweg (55) stehen auf der „Europe‘s Most Wanted-Liste“ von Europol, mit deren Hilfe nach Schwerstkriminellen und Terroristen gesucht wird, ganz oben.
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Klette, Staub und Garweg gehören zur sogenannten dritten Generation der RAF. In ihrer aktiven Zeit wurden der damalige Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen (1989) und Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder (1991) ermordet sowie Herrhausens Fahrer schwer verletzt. Klette soll unter anderem im Februar 1991 mit RAF-Mitgliedern mindestens 250 Schüsse auf die US‑Botschaft in Bad Godesberg abgegeben haben.
RND/ew/dpa