München – Der FC Bayern siegt in Spiel eins nach dem Halbfinaleinzug in der Champions League auch in der Bundesliga – und das sehr souverän. Beim überzeugenden und ungefährdeten 5:1-Sieg des FC Bayern wusste einmal mehr Leon Goretzka zu überzeugen. Wurde der 29-Jährige noch vor bei der vergangenen Länderspielpause von Nationaltrainer Julian Nagelsmann ausgebootet, liefert er nun reichlich Argumente, doch noch auf den EM-Zug aufzuspringen.

Klarer Sieg gegen Union Berlin: Goretzka überzeugt einmal mehr

Leon Goretzka ist zurzeit wohl eine der wichtigsten Stützen beim FC Bayern. Während er nicht immer das Vertrauen von Thomas Tuchel zugesprochen kam, setzte der scheidende Cheftrainer zuletzt nahezu immer auf die Dienste des gebürtigen Bochumers. Ob als defensiver Stabilisator oder als offensivorientierter Box-to-Box-Spieler – Leon Goretzka stellte sich immer in den Dienst der Mannschaft. Auch Sky-Experte Lothar Matthäus lobt den Mittelfeldmann im Anschluss an die Partie an der Alten Försterei in höchsten Tönen. “Er spielt im letzten Monat überragend”, so der 63-Jährige. Deutschlands Rekordnationalspieler spricht von einer “überragenden kämpferischen und spielerischen Qualität.”

Auch in der Partie bei Union Berlin überzeugte Matthäus vor allem “die Laufarbeit und die Leidenschaft, mit der er spielt”. Aber auch in puncto “Zweikampfstärke und Übersicht” hinterließ Goretzka bei Matthäus einen bleibenden Eindruck. Ob er dies mit seinen Leistungen auch bei Julian Nagelsmann bewirkt?

Goretzka kämpft um EM-Teilnahme: “Mein klares Ziel”

Goretzka ließ sich von all der Unruhe rund um seine Position nicht beirren. “Ich versuche einfach der Mannschaft zu helfen”, lauteten die Worte, die der 29-Jährige nach einer starken Leistung in Berlin wählte. Er habe “heute wieder ein bisschen offensiver gespielt”, weshalb er es dann auch “fair und angemessen findet”, ihn an den Zahlen zu messen.

Diese besagten am Samstagabend: Ein Tor und eine Vorlage. Auch auf die Saison gesehen steht Bayerns Nummer acht mit 15 Scorerpunkten in 36 Partien. Damit bewegt er sich nach zwei “schwächeren” Spielzeiten (2022/23 waren es 12 Scorerpunkte, 2021/22 lediglich 6) wieder auf Niveau seiner Anfangsjahre beim deutschen Rekordmeister, als er und Kimmich eines der besten Mittelfeld-Duos in Europa stellten.

Doch gerade darin – in der Tatsache, dass er aktuell nicht mit Kimmich in der Schaltzentrale spielt – könnte die aktuelle Topform begründet sein. Seit Kimmich den Rechtsverteidiger beim FC Bayern gibt, kann sich Goretzka wieder voll als typischer Box-to-Box-Spieler entfalten. Selbst im defensiveren Part – dem eines “Quarterbacks” – konnte Goretzka allen voran beim Kantersieg in Mainz (8:1) aber auch in den Viertelfinalpartien gegen Arsenal  überzeugen. Dabei bekleidete er eine Art “Hybrid”-Position, bei der er sich im eigenen Ballbesitz sehr tief, beinahe in die Abwehrkette zwischen die Innenverteidiger, fallen lies.

Es stellt sich also die Frage: Kann Julian Nagelsmann auf einen solchen (Spieler-)Typen verzichten? Leon Goretzka auf jeden Fall unternimmt im Moment alles, um es seinem Nationaltrainer zu beweisen. “Meine Einstellung ist es Julian zu zeigen, dass ich den Kampf annehme”, so Goretzka nach dem Spiel bei Union Berlin. “Das versuche ich Woche für Woche, um irgendwie noch auf den EM-Zug aufzuspringen.”





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