Jeder Hahn kräht anders. Die meisten melden sich voller Inbrunst, andere eher melodisch und rhythmisch zu Wort. In Laos zählt diese tierische Erkenntnis zu den ersten Reise-Lektionen. Denn Hühner und Hähne tummeln sich in dem kleinen Land, das sich zwischen Myanmar, China, Vietnam, Kambodscha und Thailand in Südostasien befindet, beinahe überall.

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Ob in den malerischen Bergdörfern im Norden, in den staubigen Ebenen im Zentrum oder im fruchtbaren Süden – es kikerikit immerzu. Frühmorgens, wenn die gefiederten Machos die Touristinnen und Touristen unnachgiebig aus dem Schlaf reißen, sind die Krähmerkmale besonders einprägsam.

Leben auf dem Land

Reisende in Laos sind auch sonst häufig von Tieren umgeben, denn etwa drei Viertel der Einwohnerinnen und Einwohner leben laut Zahlen der „GIZ“ von der Landwirtschaft. Die meisten Familien bauen Reis an, andere züchten Kühe und Wasserbüffel oder fangen Fische. Größere Städte gibt es – mit Ausnahme der Hauptstadt Vientiane, der ehemaligen Kolonialstadt Luang Prabang im Norden und einigen Provinzzentren – nicht. Die Menschen leben überwiegend in Dörfern. Und in jedem Dorf flitzen Hühner und Hähne umher.

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Ein Hahn sitzt auf einem Bambus-Zaun in Samphan.

Ein Hahn sitzt auf einem Bambus-Zaun in Samphan. Die nervösen Machos sind in Laos nahezu überall zugegen.

Doch in Laos gibt es noch eine weitere Geräuschkulisse, die allgegenwärtig ist: Kinderlachen! Die Kleinsten sind schon früh selbstständig. Sie packen nach der Schule mit an, treiben die Kühe auf den Hof, helfen beim Kochen, fahren Trecker oder erledigen Einkäufe. Wenn alle familiären Aufgaben erledigt sind, toben die Kids mit ihren Geschwistern, planschen in den Flüssen und üben sich im Muay Lao, der laotischen Variante des Thaiboxens, oder im Sepak Takraw, einer Fußballvariante mit Federballnetz.

Nah dran am Familienleben

In den Gasthäusern und den Restaurants übernehmen die Jüngsten oft auch administrative Aufgaben, nehmen Bestellungen auf und übersetzen die englischen Fragen der Besucherinnen und Besucher ins Laotische – sie beherrschen die Fremdsprache häufig besser als ihre Eltern. Von Ausbeutung kann dabei keine Rede sein. Wer seinen Kindern in Laos über die achte Klasse hinaus Unterricht ermöglichen möchte, muss dafür Geld zahlen – und das können sich nur die wenigsten Familien leisten, denn fast jede fünfte Familie lebt unterhalb der statistischen Armutsgrenze.

Eine laotische Familie besucht eine  Tempel in Vientiane.

Eine laotische Familie besucht einen Tempel in Vientiane. Die meisten Menschen besitzen nicht viel. Und doch wird in Laos viel mehr gelacht als in Deutschland.

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Dennoch sind die Menschen Fremden gegenüber gastfreundlich, dankbar, genügsam und strahlen eine ansteckende Gelassenheit aus, die ihre Wurzeln im Buddhismus und im gemächlichen Alltagsleben hat. Wer in Laos nach gestressten Menschen sucht, muss lange Ausschau halten. Zugleich spürt man in dem kleinen Land aber auch eine wachsende Sehnsucht nach mehr Wohlstand – und immer mehr Menschen setzen ihre Hoffnungen dabei auf den Tourismus.

Die Besucherinnen und Besucher spielen als Geldquelle für die Laotinnen und Laoten eine immer wichtigere Rolle. In den Neunzigerjahren hatte die kommunistische Regierung erstmals die Grenzen für Individualreisende geöffnet, doch anders als in den Nachbarstaaten Thailand oder Vietnam verlief die Entwicklung danach sehr behutsam. Seit einigen Jahren nimmt der Tourismus aber zusehends Fahrt auf, vor allem aufgrund von Investitionen aus China.

Der Preis für mehr Wohlstand

Der mächtige Nachbar hat beispielsweise in Windeseile eine Schnellzugstrecke durch den Norden von Laos gezogen, auf der nun Tausende chinesische Touristinnen und Touristen bequem einreisen können. Chinesische Investorinnen und Investoren kaufen außerdem immer mehr Grundstücke und Häuser, um sie perspektivisch für den Tourismus zu entwickeln. Dazu kommen Investitionen in große Infrastruktur­projekte wie etwa Staudämme für den Energie-Export oder mautpflichtige Schnellstraßen.

Ein Schnellzug aus China überquert den Mekong bei Luang Prabang.

Ein Schnellzug aus China überquert den Mekong bei Luang Prabang.

Die Milliarden-Projekte haben aber auch ihre Schattenseiten. Den Staudämmen müssen beispielsweise riesige Waldgebiete und ganze Dörfer weichen. Aktuell stehen nördlich von Luang Prabang erneut Hunderte Familien vor der Umsiedlung, weil auch dort ein riesiger Damm gebaut und ein Stausee angelegt wird. Doch von den betroffenen Menschen und dem sinkenden Pegel im für Laos überlebenswichtigen Mekong hört man in den staatlich kontrollierten Medien nichts. Auch nicht davon, dass die Regierung des hoch verschuldeten Landes offensichtlich nichts gegen den drohenden Ausverkauf an die wirtschaftlich stärkeren Nachbarländer ausrichten kann oder möchte.

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Ein Staudamm am Fluss Nam Ou in Nordlaos

Ein Staudamm am Fluss Nam Ou in Nordlaos: Nicht weit entfernt, am Mekong bei Luang Prabang, ist ein weiterer Damm im Bau.

Kritik hört man aber auch bei den Einwohnerinnen und Einwohnern kaum. Infolge der zunehmenden Zahl an Touristinnen und Touristen aus China profitieren immer mehr Menschen von der wachsenden Wertschöpfungskette. „Vor zehn Jahren war hier alles ganz anders. Es gab viel weniger Gäste. Jetzt steigen die Einnahmen und den Menschen geht es besser“, sagt ein Tuktuk-Fahrer in der Stadt Luang Prabang, in der seit einigen Jahren der neue Schnellzug aus China hält. Sein dreirädriges Gefährt soll bald einem nagelneuen Minivan weichen – finanziert von einem chinesischen Unternehmer. „Die brauchen Fahrer, um die Reisegruppen zu transportieren.“

Auch in Nong Khiao, einem Bergdorf im Norden von Laos, setzt man große Hoffnungen in den Tourismus. Vor zehn Jahren habe es nur einige wenige Gasthäuser gegeben, erzählt der Chef einer Cocktail-Bar, in der sich überwiegend junge Reisende tummeln. Nun sind es etwa 30 Gasthäuser und mehr als zehn Tourenanbieter. Bedroht diese Entwicklung nicht das Dorfleben? „Überhaupt nicht“, sagt der laotische Familienvater hinter der Theke. „Wir können uns mehr leisten. Vielleicht gibt es irgendwann sogar ein Shoppingcenter. So wie in Thailand“, schwärmt er.

Tourismus nimmt Fahrt auf

Für Touristinnen und Touristen wird es aufgrund des Strukturwandels von Jahr zu Jahr komfortabler, durch Laos zu reisen. Reisende kommen zum Beispiel deutlich leichter von Ort zu Ort als noch vor einigen Jahren. Neben der besagten Schnellzugstrecke gibt es vier internationale Flughäfen (Vientiane, Luang Prabang, Pakse und Savannakhet), ein verlässliches Bus- und Minibus-Netzwerk und in den Städten zahllose Tuktuks. Die Transporte für längere Strecken lassen sich bequem online buchen.

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Auch die Qualität der Straßen verbessert sich allmählich, wenngleich viele Routen noch immer von tiefen Schlaglöchern durchzogen sind. In den meisten Orten gibt es außerdem eine ausreichende Auswahl an Restaurants und Gasthäusern. Die Qualität der Zimmer und Betten ist ordentlich und in den größeren Städten sogar auf europäischem Niveau. Auch Aktivitäten lassen sich in Laos leicht organisieren. In den touristischen Orten werben viele Outdoor-Agenturen um Touristinnen und Touristen. Die Guides stammen in der Regel aus der Gegend und können viel über Land und Leute erzählen.

In Sekundenschnelle zur Million

Trotz der ländlichen Strukturen ist Laos also gut für den Tourismus erschlossen. Ein weiterer Anreiz für Besucherinnen und Besucher aus Europa sind die geringen Reisekosten, denn Laos ist während der Corona-Zeit noch tiefer in die ohnehin schon dramatische Wirtschafts- und Schuldenkrise abgerutscht. Ein umfangreiches Abendessen mit Vor- und Nachspeise kostet normalerweise nicht mehr als 3 bis 4 Euro und eine Übernachtung im Doppelzimmer zwischen 5 und 10 Euro. Auch der Transport mit Bussen oder Minibussen ist günstig.

100.000 Kip entsprechen in etwa 4,30 Euro. Für eine Reise durch Laos empfiehlt sich deshalb ein großes Portmonee.

100.000 Kip entsprechen in etwa 4,30 Euro. Für eine Reise durch Laos empfiehlt sich deshalb ein großes Portemonnaie.

Ein Euro entspricht etwa 23.000 Kip – am Geldautomaten gelangt man deshalb in Sekundenschnelle zur Million. Ganz oben auf der Packliste für Laos sollte neben Ohrenstöpseln (zum Ausblenden des Hahnenkrähens) also auch ein großes Portemonnaie stehen.

Die beste Reisezeit für Laos

Die beste Zeit für eine Reise nach Laos ist außerhalb der Regenzeit, also von Dezember bis Mai. Danach nähern sich die Temperaturen der 40-Grad-Marke und die Luftfeuchtigkeit einem schwer erträglichen Maß. Beachten sollte man auch die „Burning Season“. Ab Mitte Februar werden in Laos etliche Felder und Waldstücke brandgerodet, was die Luftqualität lokal deutlich verschlechtern kann.

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Wer das kleine Laos ohne viel Zeitdruck bereisen möchte, sollte etwa vier Wochen einplanen. So lange ist auch das Visum für Reisende aus Deutschland gültig – wer sich etwas mehr Zeit nehmen möchte, kann das Visum in den Provinzhauptstädten aber problemlos für kleines Geld verlängern. Wer weniger Zeit hat, sollte sich am besten auf den Norden oder den Süden des Landes beschränken.

Die Reiseroute folgt der laotischen Lebensader

Die Sehenswürdigkeiten von Laos verteilen sich über das gesamte Land. Für eine Tour zu allen Highlights empfiehlt es sich, dem Mekong zu folgen – der Lebensader der ganzen Nation. In einigen Orten lohnt sich ein Abstecher in das Hinterland.

Die gängigste Reiseroute verläuft von Nord nach Süd – oder umgekehrt. Die folgenden Reisetipps richten sich nach der Route von Luang Prabang im Norden nach Don Det im Süden. Wer dagegen aus Süden einreist, zum Beispiel aus Kambodscha oder über die Hauptstadt Vientiane, kann die folgenden Tipps einfach von unten nach oben lesen.

Luang Prabang: Trubel, Mönche und Fassaden

Die Städte in Laos zählen nicht zu den Highlights des Landes. Doch Luang Prabang im bergigen Norden ist eine Ausnahme, weil die alte Königsstadt am Mekong von 1887 bis 1954 Hauptstadt des französischen Protektorats war.

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Die Altstadt von Luang Prabang

Die Altstadt von Luang Prabang: Das Stadtzentrum zählt aufgrund der schönen französischen Kolonialhäuser zum Weltkulturerbe der Unesco.

Die urigen Fassaden der Kolonialhäuser reihen sich auf einer Halbinsel am Mekong-Ufer dicht zwischen prächtige und goldverzierte Tempel ein. Das Ensemble aus etwa 600 Wohngebäuden, dem Nationalmuseum und religiösen Stätten zählt seit 1995 zum Weltkulturerbe der Unesco. Besonders schön ist ein Stadtbummel abends, wenn die beleuchteten Holzfassaden und Goldtempel hell leuchten und sich die Restaurants und Bars allmählich füllen.

Ebenso schön ist ein Abendessen bei Sonnenuntergang am Ufer des Mekongs. Die gastronomische Auswahl in Luang Prabang ist für laotische Verhältnisse immens. Wer sich traut, kann dort auch laotische Spezialitäten wie Froschfleisch, Krähenhaut oder Flussalgen kosten.

Das größte Spektakel in Luang Prabang spielt sich schon vor Sonnenaufgang ab, wenn die buddhistischen Mönche mit ihren orangefarbenen Gewändern in langen Reihen aus den Klöstern ausziehen und um Almosen bitten. Hunderte Einheimische und Reisende sitzen dann gespannt an den Straßenrändern, um den still vorbeiziehenden Mönchen zum Beispiel Reis oder Süßigkeiten in ihre Körbe zu legen. Im buddhistischen Verständnis gilt das Ritual, das in vielen asiatischen Ländern verbreitet ist, als Bereicherung für das Karma. In Luang Prabang ist es aufgrund der vielen Tempel und Mönche besonders eindrucksvoll.

Buddhistische Mönche in Luang Prabang.

Frühmorgens in Luang Prabang: Die buddhistischen Mönche sammeln Spenden ein, darunter Reis und Süßigkeiten. Davon soll auch das Karma der Spenderinnen und Spender profitieren.

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Nach den aufregenden Szenen zu früher Stunde bietet sich eine meditative Pause auf dem Berg Phousi an, der ebenfalls im Stadtzentrum liegt und über einen kurzen Treppenaufstieg einfach erreichbar ist. Wenn das sanfte Sonnenlicht langsam über die umliegenden Berge wandert, erwacht Luang Prabang aus dem Schlaf und verwandelt sich zurück in eine trubelige Kleinstadt.

Sonnenaufgang über Luang Prabang

Sonnenaufgang über Luang Prabang: Mit dem ersten Tageslicht erwacht der Trubel in der ehemaligen Kolonialstadt.

Besonders trubelig geht es auf dem dicht gestellten Lebensmittelmarkt, auf dem Einheimische Essen für ihre Familien einkaufen, und auf dem großen Nachtmarkt zu. Auf Letzterem finden Reisende manches Souvenir. Auf einem Platz am Eingang zum Stadtzentrum bieten Händler außerdem Streetfood und Snacks zum Verkauf an. Der Andrang ist riesig. Oft teilt man sich die Tische mit anderen Besucherinnen und Besuchern und kommt beim Essen ins Gespräch.

Ein interessanter Ort ist das UXO-Museum etwas außerhalb des Stadtzentrums. Auf dem kleinen Gelände beleuchtet eine Ausstellung ein dunkles Kapitel der Landesgeschichte: den Vietnam-Krieg. Obwohl Laos keine Kriegspartei war, bombardierten die USA weite Teile des Landes jahrelang mit Streubomben. Die geheime CIA-Operation sollte die Nachschubrouten nach Vietnam unterbrechen, riss aber Tausende Zivilistinnen und Zivilisten in den Tod. Das Museum zeigt anschaulich, welche Folgen der „Secret War“ für Laos hatte – und bis heute hat. In den Böden liegen noch immer zahllose nicht explodierte Mini-Bomben, die immer wieder Menschen töten oder schwer verletzen.

Die Region von Luang Prabang beheimatet außerdem eine der größten Attraktionen des gesamten Landes: den spektakulären Kuang-Si-Wasserfall, der etwa 30 Kilometer südlich der Stadt in die Tiefe rauscht. Die 60 Meter hohen Kaskaden wären allein schon Attraktion genug – doch das türkisfarbene und glasklare Wasser wertet den Ort zu einem paradiesischen Naturwunder auf, wie man es sonst nur aus utopischen Bilderbüchern kennt.

Kuang Si Wasserfall bei Luang Prabang

Eines der schönsten Naturschauspiele der Welt: Der Kuang-Si-Wasserfall liegt südlich von Luang Prabang. Flussabwärts kann man im türkisfarbenen Wasser baden.

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Flussabwärts können Besucherinnen und Besucher in Pools schwimmen und unter den kleineren Wasserfällen „duschen“. Oberhalb des Hauptwasserfalls befindet sich außerdem ein kleines Wandergebiet, in dem man den Dschungel an den plätschernden Zuläufen erkunden und eine kurze Floßfahrt durch den dichten und urigen Wald unternehmen kann.

Nong Khiao: Berge wie Urzeit-Riesen

Dass die Dinosaurier vor vielen Millionen Jahren ausgestorben sind, darf beim Anblick der spektakulären Landschaften im Norden von Laos schon mal bezweifelt werden. Die steil aufragenden und von Dschungel überwucherten Berge mit ihren dramatischen Klippen und schroffen Gipfeln wirken wie stachelige Rücken längst vergessener Urzeit-Riesen, die seit Jahrmillionen im Untergrund schlummern.

Berge am Fluss Nam Ou bei Nong Khiao

Blick vom Fluss Nam Ou bei Nong Khiao aus: Am Ufer zeigt sich ein spektakuläres Bergpanorama.

Eine der schönsten Berglandschaften von Laos erstreckt sich an den Ufern des Flusses Nam Ou, der den Mekong im Westen von Laos mit Vietnam im Osten verbindet. Als Basis für Ausflüge in die schöne Naturwelt bietet sich das Dorf Nong Khiao an, das malerisch an einer Flussbiegung liegt und von steil aufragenden Gipfeln umringt ist. Die Fahrt mit einem Minivan ab Luang Prabang dauert etwa drei Stunden.

In Nong Khiao hat sich durch die wachsende Zahl an Backpackerinnen und Backpackern schon vieles verändert, doch seinen friedlichen und ursprünglichen Charme hat sich das kleine Dorf mit ein paar Hundert Einwohnerinnen und Einwohnern bewahrt. Reisende bekommen stets hautnah mit, wie der laotische Alltag abläuft.

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Morgens lässt sich zum Beispiel der hektische Trubel vor der Schule beobachten. Nachmittags darf man schon mal auf einer Hochzeitsfeier mittanzen, zu der das halbe Dorf eingeladen ist und für die einfach die Hauptstraße gesperrt wird. Und beim Sonnenuntergang knipsen Jugendliche auf der großen Dorfbrücke Selfies auf ihren Rollern.

Doch so charmant das Dorfleben ist, so unbarmherzig sind die Aufstiege auf die wunderschönen Berge. Rund um Nong Khiao gibt es vier spektakuläre Aussichtspunkte, die, mit Ausnahme des Som Nang Viewpoints (30 Minuten Aufstieg), auf mehrstündigen Wanderungen erklommen werden müssen. Die Wege sind gut gesichert und häufig mit Seilen ausgestattet, an denen man sich festhalten kann. Aber die Anstiege sind, wie die Berge nun mal beschaffen sind, steil und werden bei Temperaturen über 30 Grad zu einem schweißtreibenden Kraftakt.

Dafür könnten die Ausblicke auf Nong Khiao, auf den Nam Ou und auf das umliegende Bergpanorama nicht besser sein. Besonders dramatisch ist der Anblick bei Sonnenuntergang – und auf dem Sleeping Lady Viewpoint auch bei Sonnenaufgang. Mit etwas Wetterglück blickt man von oben auf einen Wolkenteppich hinab, der das schlafende Tal bedeckt.

Sonnenaufgang über Nong Khiao: Vom Aussichtspunkt „Sleeping Lady“ hat man einen tollen Blick

Sonnenaufgang über Nong Khiao: Vom Aussichtspunkt Sleeping Lady hat man einen tollen Blick. Dafür muss man allerdings schon gegen 4.30 Uhr aufbrechen.

Ab Nong Khiao kann man außerdem geführte Tagestouren zu Wasserfällen unternehmen, zu mehrtägigen Trekkingtouren aufbrechen und Höhlen besichtigen, in denen die Menschen während der Bombardierungen der USA im Vietnam-Krieg Schutz gesucht hatten.

Zum Pflichtprogramm sollte auf jeden Fall eine Bootsfahrt flussaufwärts nach Muang Ngoy gehören. Auf dem Weg zum abgeschiedenen Dorf, das schon auf halber Strecke nach Vietnam liegt, schlängelt sich der Nam Ou durch eine zauberhafte Berg- und Dschungelwelt. Mit einer Übernachtung im idyllischen Muang Ngoy lässt sich die Tour auch auf zwei Tage ausweiten. Vor Ort gibt es ebenfalls verschiedene Tourangebote, zum Beispiel Angelausflüge mit den Fischern.

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Dorfstraße von Muang Ngoy

Das kleine Dorf Muang Ngoy ist per Tagesausflug von Nong Khiao erreichbar. Reisende können dort mit Einheimischen angeln oder zu Trekkingtouren in die Dschungelberge aufbrechen.

Vang Vieng: Vom Party-Ort zur Natur-Oase

Vang Vieng war vor nicht allzu langer Zeit noch eine wilde Partyhochburg für Backpackerinnen und Backpacker. In den Bars und Discos, die sich in der Kleinstadt aneinanderreihten, dröhnten sich mehr als 100.000 Besucherinnen und Besucher pro Jahr mit Whisky-Cola, Pilzen und Opium zu. Die vielen Unfälle und sogar Todesfälle brachten Vang Vieng damals immer wieder in die internationalen Schlagzeilen.

Höhle „Tham Chang“ bei Vang Vieng

In den Kalksteinbergen rund um Vang Vieng verbergen sich große Höhlen. Die Tham Chang kann vom Stadtzentrum aus zu Fuß erreicht werden.

Nun aber ist die Zeit des „Lloret de Mar von Südostasien“ vorüber. Im Ort gibt es zwar weiterhin viele Bars und beim Party-Tubing lässt sich das Feiervolk noch immer den Fluss Nam Song hinabtreiben. Doch um 23 Uhr ist – wie überall in Laos – Sperrstunde. Die Club- und Discoszene ist weitestgehend ausgestorben.

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Bekannt ist der einstige Partyort nun für das, was ihn eigentlich ausmacht: Berge, Höhlen und Lagunen in der malerischen Karstlandschaft. Wie in Nong Khiao in Nordlaos gibt es auch im Umland von Vang Vieng dramatische Felsformationen, die spitz aus dem Boden sprießen und von dichten Wäldern überwuchert sind. Die Wege hinauf sind steil und in der Hitze der Trockenzeit auch anspruchsvoll. Doch die schweißtreibende Mühe zahlt sich aus, denn auf den Gipfeln bieten sich spektakuläre Panorama-Ausblicke.

Aussichtspunkt mit Motorrad bei Vang Vieng

Beliebtes Fotomotiv: In den Bergen bei Vang Vieng gibt es vier Aussichtspunkte. Auf diesem Viewpoint kann man den Blick auf einem Motorrad genießen.

Irgendjemand hat sich außerdem die verrückte Mühe gemacht, die bekanntesten Aussichtspunkte mit Foto-Requisiten aufzupeppen. Die Gipfelstürmerinnen und Gipfelstürmer können sich vor den dramatischen Bergkulissen zum Beispiel auf Motorrädern, in einem Kleinflugzeug oder auf einem beflügelten Pferd knipsen lassen. Wie die Foto-Deko auf die steilen Berge kam, ist unklar. Doch sie lockt etliche Besucherinnen und Besucher an, die die irren Fotos auf Instagram verbreiten. Spektakulär ist auch der Anblick der Heißluftballone, die bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang sanft über die idyllische Berglandschaft hinwegschweben.

Heißluftballone über Gang Vieng

Zu den Sonnenaufgängen und Sonnenuntergängen steigen über Vang Vieng Heißluftballone auf.

Im Schatten der steilen Bergklippen verbergen sich außerdem mehrere Lagunen, in denen man sich auf paradiesische Weise abkühlen kann. Das Wasser ist glasklar, angenehm kühl und schimmert türkisblau. Manche Lagunen sind wie im heimischen Freibad mit Rutschen, Sprungtürmen und Imbissen ausgestattet, die Pommes, Eis und Snacks servieren.

Lagune in Vang Vieng

Freibadfeeling: Im Umland von Vang Vieng gibt es idyllische Lagunen, an denen man den ganzen Tag entspannen kann.

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Um die Gegend zu erkunden, ist es am einfachsten, sich für einige Tage einen Roller auszuleihen. Wer sich darauf nicht sicher fühlt, kann auch ein Fahrrad mieten, Touren buchen, in ein Tuktuk steigen oder mit einem Buggy durch die Gegend cruisen.

Umland von Vang Vieng

Das idyllische Umland von Vang Vieng lässt sich am einfachsten mit einem Roller erkunden.

Vientiane: Kurzbesuch in der Hauptstadt

Die Busfahrt von Vang Vieng nach Vientiane verläuft aufgrund einer neuen Mautstraße ungewöhnlich zügig. In drei Stunden ist die Hauptstadt bereits erreicht. Alternativ lässt sie sich auch mit dem Schnellzug ansteuern.

Die modernen Hochhäuser und der touristische Trubel in Vientiane wirken nach der Reise durch die ländlichen Regionen zunächst etwas befremdlich. Auch der vermeintliche Reichtum, der sich in den Glasfassaden großer Konzerne, in der Leichtreklame des Hard Rock Cafés und an den prächtigen Regierungsgebäuden widerspiegelt, fällt sofort ins Auge.

Recht angenehm ist dafür der zwischenzeitliche Komfort, den die großen Hotels im Stadtzentrum bieten. Zwar lässt sich in den laotischen Gasthäusern auch gut übernachten. Große Boxspringbetten, Mini-Bars und Badezimmer mit geräumigen Duschkabinen sind auf dem Land aber eher eine Seltenheit.

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Triumphbogen von Vientiane

Das Wahrzeichen der Hauptstadt: Der Triumphbogen von Vientiane steht direkt neben dem Sitz des Regierungschefs.

Die beliebteste Sehenswürdigkeit in Vientiane ist der Patuxay-Triumphbogen, der dem berühmten Pendant in Paris ähnelt, aber erst 1968 errichtet wurde. Schön anzusehen ist die verzierte Decke, in der sich einige Schwalben eingenistet haben. Direkt neben dem mächtigen Bauwerk sticht der überdimensional wirkende Sitz des Premierministers hervor, der vom Präsidenten (der in der Regel Vorsitzender der kommunistischen Partei ist) ernannt wird.

Etwas außerhalb der Stadt gibt es außerdem einen Park mit mehr als 200 Buddha-Statuen, die ein schönes Ausflugsziel, aufgrund ihres jungen Alters aber keine historische Besonderheit darstellen. Tempelfans zieht eher der 200 Jahre alte Wat Si Saket mit mehr als 2000 Buddha-Abbildungen an. Noch älter ist der Stupa des Pha That Luang, deren Turm mit 500 Kilogramm Gold verziert ist – ihre Geschichte geht auf das dritte Jahrhundert zurück.

Auf dem Nachtmarkt von Vientiane bieten hunderte Händler ihre Waren an.

Auf dem Nachtmarkt von Vientiane bieten Hunderte Händler ihre Waren an.

Abends lohnt sich ein Spaziergang am Mekong-Ufer, das direkt im Stadtzentrum liegt. Auf dem Nachtmarkt gibt es eine riesige Auswahl an Klamotten, Handy-Zubehör, Spielzeug und Souvenirs. Im benachbarten Park kann man sich danach prima entspannen und den Aerobic-Tanzgruppen bei ihren Fitnessübungen zuschauen.

Thakkhek: Drei-Tage-Tour zur Kong-Lor-Höhle

Eine holprige und langwierige Busfahrt folgt dem Mekong von Vientiane nach Thakkhek, einem weiteren beeindruckenden Reiseziel in Laos. Der kleine Ort ist Basis für eine drei- bis viertätige Motorrad- oder Roller-Rundfahrt zu einem gigantischen Naturwunder.

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Blick auf die Straße am Thakkhek Loop

Auf dem Thakkhek-Loop durchkreuzen Motorrad- und Rollerfans das bergige Hinterland von Zentrallaos. Unterwegs laden viele Sehenswürdigkeiten zu Zwischenstopps ein.

Thakkhek ist ein kleiner und trotz der Lage an der Grenze zu Thailand recht verschlafener Ort. In den Restaurants am Ufer des Mekongs kann man das Treiben am gegenüberliegenden Ufer beobachten, das bereits zu Thailand zählt. Die meisten Touristinnen und Touristen erholen sich in den Gasthäusern eine Nacht lang von der Busfahrt, lagern ihre Koffer und Rucksäcke an der Rezeption ein und schwingen sich mit leichtem Gepäck gleich morgens auf einen Roller oder ein Motorrad, die man sich in Thakkhek günstig ausleihen kann.

Der Loop umfasst vier jeweils etwa 80 Kilometer lange Tagesetappen, die sich individuell gestalten lassen. Wer Abenteuer liebt, kann entlang der Route etliche große Höhlen erkunden, Klippen hinaufklettern oder Aussichtspunkte in der schroffen Bergwelt erklimmen. Je weiter man fährt, desto weniger Menschen trifft man in den spannenden Orten. Mit etwas Glück hat man die ein oder andere Höhle sogar komplett für sich allein.

Berge am Thakkhek-Loop-

Roller-Tour mit Panorama-Blick: Die viertägige Route des Thakkhek-Loops führt hin und wieder über staubige Wege.

Wer lieber etwas entspannter unterwegs ist, kann die abgelegenen Dörfer am Wegesrand erkunden und mit Einheimischen in Kontakt kommen, die in der Regel zwar kein Englisch sprechen, Fremden gegenüber aber aufgeschlossen sind. Am Straßenrand winken Kinder den durchreisenden Menschen häufig fröhlich zu.

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Die erste Etappe endet in Thalang. Das Dorf liegt am Ufer eines neu angelegten Stausees, aus dem Hunderte tote Baumstämme surreal herausragen – der rätselhafte Anblick ist offenbar das Ergebnis von Brandrodungen. Vor der Flutung des riesigen Gebietes scheinen nicht alle Bäume abgeholzt worden zu sein.

Tote Bäume am Thakkhek-Loop

Skurille Landschaft: Aus den gefluteten Wäldern am Thakkhek-Loop ragen tote Bäume empor.

In Thalang gibt es nur zwei größere Gasthäuser, die direkt nebeneinander liegen. Abends versammeln sich viele Loop-Fahrerinnen und ‑Fahrer beim Essen und Trinken an einem Lagerfeuer und plaudern bis in die Nacht über ihre Erlebnisse auf der ersten Etappe.

Der zweite Tag führt über eine serpentinenreiche Bergroute zu weiteren Höhlen. Besonders sehenswert ist die Dragon Cave, die man erst auf eigene Faust erkundet und dann auf einen Aussichtspunkt hinaufklettert. Von dort eröffnet sich ein weitläufiger Ausblick auf die Straße, die anschließend zum nächsten Highlight führt: dem Cool Pool. Die idyllische Lagune liegt etwas versteckt vor einer Bergreihe und bietet sich als entspannter Badestopp an. Danach geht es über einen recht abenteuerlichen Bergpass nach Nahin, dem Ziel der zweiten Etappe.

Rinderherde auf dem Thakkhek Loop

Auf dem Thakkhek-Loop ist Vorsicht geboten. Die Straßen werden oft von Rinderherden blockiert.

Tag drei führt dann entlang von abgelegenen Dörfern und grünen Reisfeldern zum größten Highlight des Thakkhek-Loops: der Kong-Lor-Höhle. Das gigantische Naturwunder ist fast acht Kilometer lang, bis zu 90 Meter breit und bis zu 100 Meter hoch – eine der größten Höhlen weltweit.

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Der Eingang der Kong  Lor Höhle ist noch recht flach.

Der Eingang der Kong-Lor-Höhle ist noch recht flach. Etwas tiefer ist die Höhlendecke bis zu 100 Meter hoch.

Die Höhle lässt sich auf kleinen und schmalen Booten erkunden, die von Locals aus der Gegend gesteuert werden. Eine Flussfahrt durch absolute Dunkelheit. Orientierung bieten nur Kopflampen, die einem die Bootskapitäne ausleihen und deren Lichtstärke nicht ansatzweise ausreicht, um das Ausmaß der Höhle zu erfassen. Unterwegs gibt es aber mehrere Zwischenstopps, an denen die kirchengroßen Stalagmiten und Stalaktiten künstlich beleuchtet werden.

Nach etwa 45 Minuten erreicht man das andere Ende der Höhle und findet sich plötzlich blinzelnd in einer sattgrünen und nahezu unberührten Dschungelwelt wieder. Die Bootsfahrt endet schließlich in einer kleinen Siedlung. Nach einer Stunde Pause geht es wieder zurück zum Eingang, von dort zurück nach Nahin und am nächsten Tag auf einer – mit Ausnahme eines coolen Zipline-Parks – eher weniger spektakulären Route zurück nach Thakkhek.

Fluss hinter der Kong Lor Höhle

Verstecktes Naturparadies: Auf der Rückseite der Kongo-Lor-Höhle zeigt sich der Dschungel von seiner schönsten Seite.

Wagemutige können ihren Roller oder ihr Motorrad auch durch die Kong-Lor-Höhle mitnehmen, um anschließend auf einer alternativen Route zurück nach Thakkhek zu fahren. Die Bootsfahrer schleppen die schweren Zweiräder mithilfe eines Seils zunächst in den Höhleneingang und legen sie dann einfach quer auf ihre wackeligen Boote. Dann geht es schaukelnd durch die Dunkelheit. Wenn der Wasserstand an den kleinen Stromschnellen zu niedrig ist, muss man immer mal wieder aussteigen und das Boot anschieben. Ein ziemlich irres Unterfangen, das einem aber ganz sicher lange im Gedächtnis bleibt.

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Pakse: Land der Wasserfälle

Von Thakkhek folgt die letzte lange Busfahrt in Richtung Süden. Bis in die Provinzhauptstadt Pakse sind es zwar nur 350 Kilometer. Doch aufgrund der miserablen Straßenverhältnisse kann sich die Fahrtzeit schon mal auf acht Stunden ausweiten.

Pakse liegt direkt am Ufer des Mekong.

Pakse liegt direkt am Ufer des Mekong. Über der Provinzhauptstadt wacht eine goldene Buddha-Statue.

In Pakse gibt es bis auf die vielleicht beste Pizza in ganz Laos, die im Restaurant Dok Mai Lao serviert wird, nicht viel zu erkunden. Bekannt ist der Ort insbesondere für den etwa 50 Kilometer südlich gelegenen Tempel Wat Phu. Das buddhistische Heiligtum aus dem elften Jahrhundert zählt zum Weltkulturerbe der Unesco. Vor den begehbaren Ruinen sind die Reste einer Straße zu sehen, die einst bis zur berühmten Tempelanlage Angkor Wat im heutigen Kambodscha führte.

Der Tempel Phu Salao bei Pakse

Der Tempel Wat Phu ist etwa 45 Kilometer von Pakse entfernt. Einst führte von dort eine Straße bis nach Angkor Wat in Kambodscha.

Bei der Rückfahrt lohnt sich ein Abstecher zur riesigen Buddha-Statue des Tempels Wat Phousalao, der auf einem Berg über die Stadt wacht. Besonders schön ist der Anblick bei Sonnenuntergang.

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Ein weiteres Highlight befindet sich auf der südöstlichen Seite von Pakse: das Bolaven-Plateau. Entlang der langen und ganz allmählich ansteigenden Straße wird die trockene Landschaft plötzlich grün und saftig. Die berühmte Kaffee-Region lässt sich ähnlich wie der Loop in Pakse auf einer mehrtägigen Rollertour erkunden.

Wasserfall „Tad Yuang“

Ein spektakulärer Anblick: Der Wasserfall Tad Yuang donnert auf dem Bolaven-Plateau in die Tiefe.

Die spektakulärste Sehenswürdigkeit auf dem Bolaven-Plateau – die sogenannten Vier Schwestern – lassen sich aber auch auf einem Tagestrip erreichen. Gemeint sind vier riesige Wasserfälle, die dicht beieinander liegen: Tad Yuang, Tad Champee, Tad E-tu und Tad Fane, die berühmteste „Schwester“ und der höchste Wasserfall in Laos.

Don Det: Entspannung zwischen 4000 Inseln

Das Binnenland Laos hat keinen Meereszugang. Das heißt aber nicht, dass man sich in Laos nicht am Strand entspannen kann!

Im flachen Süden des Landes, kurz vor der Grenze zu Kambodscha, teilt sich der Mekong in etliche Nebenarme auf und verwandelt eine ganze Region in eine riesige Wasserwelt, aus der etliche Inseln herausragen. Genau gezählt hat sie wohl noch niemand. Die Landschaft wird einfach grob geschätzt als „4000 Islands“ bezeichnet.

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Mekong bei Don Det

Blick in Richtung Kambodscha: Im Süden von Laos teilt sich der Mekong in zahllose Nebenarme auf und umfließt unzählige kleine Inseln.

Auf Don Det, der bekanntesten Insel der „4000 Islands“, ticken die Uhren (noch) langsamer als im Rest von Laos. Nach der Bootsfahrt zum Anleger dauert es nicht lange, bis einen die Gemütlichkeit der Menschen ansteckt.

Die Inselbewohnerinnen und Inselbewohner scheint jedenfalls nichts aus der Ruhe bringen zu können. Sogar die Tiere bewegen sich langsamer als anderswo. Die Kühe schlendern gemütlich über die schmale Inselstraße, die Hunde chillen unter den schattigen Bäumen und die Katzen lassen sich von den Kindern widerstandslos mit Farbstiften bemalen. Auch die Hähne wirken deutlich relaxter. Sie krähen morgens zumindest später als ihre Artgenossen im bergigen Norden.

Ufer von Don Det in Laos

Inselparadies in Laos: Auf Don Det scheinen die Uhren langsamer zu ticken.

Was also tut man auf Don Det? Nun ja, erst einmal die Füße in der Hängematte hochlegen. Dann ein bisschen Rad fahren, ein Eis holen und die Insel erkunden. Vielleicht mit einem Fischer zum Angeln rausfahren. Oder eine Runde im Mekong baden.

Hier und da verbirgt sich auf Don Det ein gemütliches Restaurant oder ein entspanntes Café. In der Torture Bar gibt’s zum Beispiel leckere Käse-Schinken-Baguettes. Auf der anderen Inselseite verleitet einen die Getränkeauswahl der Mango Strandbar dazu, sich zu früh dem Alkoholgenuss hinzugeben. Und am Abend kann man sich in der zumeist gut besuchten Reggae Bar auch mal zu ganz anderen Genüssen verleiten lassen.

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Bei aller Gemütlichkeit sollte man aber nicht vergessen, die Mekong-Fälle zu besichtigen. Der riesige Fluss stürzt bei Don Det auf ganzer Breite bis zu 30 Meter hinab und bildet den nach Wassermenge größten Wasserfall der Welt.

Wasserfälle im Süden von Don Det.

Südlich von Don Det stürzt der Mekong auf einer riesigen Fläche zwischen zehn und 30 Meter in die Tiefe.

Auf der Nachbarinsel Don Khon, die über eine Brücke einfach mit dem Rad erreichbar ist, kommt man den beeindruckenden Mekong-Fällen besonders nah. Im Inselinneren gibt es auch zwei kleine Wasserfälle, in denen es sich entspannt schwimmen lässt.

Wasserfall im Inselinneren von Don Det

Die Insel Don Det durchkreuzt ein Nebenarm des Mekong. Der Wasserfall im Inselinneren ist ein beliebter Badespot.

Schade nur, dass man Don Det dann doch einmal verlassen muss. Schließlich läuft das Visum irgendwann ab. Aber auch das ist manchen Reisenden relativ gleichgültig. Nicht wenige Touristinnen und Touristen bleiben Monate auf Don Det. Manche sogar Jahre.

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