Die libanesische Hisbollah-Miliz und Israel lieferten sich in der Nacht erneut heftige Gefechte. Die Hisbollah feuerte nach eigenen Angaben Raketen mit schweren Gefechtsköpfen auf
Orte im Norden Israels. Die israelischen Dörfer Goren und
Schlomi seien mit Raketen der Typen Katjuscha und Burkan attackiert
worden, teilte die vom Iran unterstützte Terrororganisation mit. Ihr
TV-Sender Al-Manar meldete, die Miliz habe zum ersten Mal Burkan-Raketen gegen zivile Ziele eingesetzt – angeblich als Vergeltung für israelische Luftangriffe vom Vorabend.

Tote gab es nach Berichten von Aktivisten in der Nacht auch bei einem israelischen Angriff auf ein Hisbollah-Ziel in Syrien. Bei dem Luftangriff in der nordsyrischen
Region Aleppo sollen mindestens 36 syrische Soldaten getötet worden
sein. Der Angriff habe einem Gebiet “in der Nähe von Raketenlagern der
libanesischen Gruppe Hisbollah” gegolten, teilte die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die Angaben der Organisation sind von unabhängiger Seite oft kaum zu überprüfen.

Netanjahu bekräftigt Einsatz für Geisel

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu
sieht im militärischen Vorgehen gegen die islamistische Hamas im
Gazastreifen weiter die einzige Möglichkeit, die in dem Küstengebiet
festgehaltenen Geiseln zurück nach Israel zu
holen. “Nur die Fortsetzung des kraftvollen militärischen Drucks, den
wir ausgeübt haben und noch ausüben werden, wird unsere Geiseln
zurückbringen”, sagte Netanjahu bei einem Treffen mit Angehörigen verschleppter Soldaten. “Ich
weiß, dass jeder Tag, der vergeht, für Sie die Hölle ist.” Er wolle
keine Geisel zurücklassen. Israelischen
Schätzungen zufolge sind noch knapp 100 Verschleppte am Leben

USA halten Waffen zurück

Die US-Regierung hält offenbar einige von Israel erbetene Waffen zurück. Auf eine entsprechende Frage von Journalisten sagte US-Generalstabschef Charles Brown: “Einiges davon ist darauf zurückzuführen, dass sie um Dinge gebeten haben, die wir entweder nicht in der Lage sind oder nicht bereit sind, im Moment zu liefern. Aber es ist ein ständiger Dialog mit ihnen.” Er selbst mache Vorschläge, treffe aber nicht die finale Entscheidung über die Waffenlieferungen, sagte Brown.

Weitere Ereignisse der Nacht in Kürze

  • In Rafah sollen Krankenhausvertretern zufolge bei einem israelischenLuftangriff mindestens zwölf Menschen getötet worden sein.
  • Während der Kämpfe im Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt wurde nach Angaben
    der israelischen Armee Raad Thabit, ein führendes Mitglied der Hamas, getötet.
  • Japan will seine Zahlungen an das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) wieder aufnehmen.
  • Alle Nachrichten und Entwicklungen zum Krieg in Israel und Gaza finden Sie in unserem Liveblog.



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