Ein halbes Jahr nach dem Überfall der Hamas auf Israel haben Politiker der Opfer gedacht. Der israelische Präsident Izchak Herzog sprach von einem Verbrechen gegen den Staat Israel und einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Auch international erinnerten Regierungsvertreter an das Massaker, bei dem Terroristen in Israel etwa 1.170 Menschen getötet und 250 weitere in den Gazastreifen verschleppt hatten. Der britische Premierminister Rishi Sunak forderte die sofortige Freilassung der Geiseln – und eine sofortige Feuerpause. “Wir unterstützen weiterhin Israels Recht, sich vor der Gefahr durch die Hamas-Terroristen zu schützen und seine Sicherheit zu verteidigen”, sagte Sunak. “Aber ganz Großbritannien ist schockiert von dem Blutvergießen.”

Erneute Massenproteste gegen Netanjahu-Regierung

In israelischen Städten demonstrierten erneut Zehntausende Menschen, um ein neues Geiselabkommen mit der Hamas zu fordern. In Tel Aviv und anderen Städten riefen die Demonstrierenden Regierungschef Benjamin Netanjahu außerdem zum Rücktritt auf. Berichten zufolge handelte es sich um die größten Proteste in Israel seit Beginn des Gaza-Kriegs.

WHO erschüttert über Zustand von Schifa-Klinik

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich erschüttert über die fast vollständige Zerstörung des Schifa-Krankenhauses in Gaza gezeigt. Die einst größte Klinik des Palästinensergebiets sei “völlig funktionsunfähig”, teilte die Organisation mit. Die israelische Armee hatte sich nach einem zweiwöchigen Einsatz am vergangenen Montag aus der Klinik zurückgezogen. Der Einsatz richtete sich nach israelischen Angaben gegen ranghohe Hamas-Terroristen, die sich dort offenbar verschanzt hatten. Die WHO kritisierte, dass Patienten während des israelischen Einsatzes unter einem “grausamen Mangel an Nahrung, Wasser, Gesundheitsversorgung und Hygiene” gelitten hätten. Inzwischen sei das Krankenhaus “nur noch eine leere Hülle mit Menschengräbern”, schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf X.

Das wird heute wichtig:

  • Der israelische Oppositionsführer Jair Lapid wird zu Gesprächen in den USA erwartet. Nach eigenen Angaben trifft der frühere Ministerpräsident in Washington, D. C., unter anderem US-Außenminister Antony Blinken. Der Besuch erfolgt vor dem Hintergrund deutlicher Spannungen zwischen der US-Regierung und Netanjahu.
  • In Jerusalem ist eine erneute Großdemonstration für einen Geiseldeal mit der Hamas geplant.
  • In Berlin findet ab 13 Uhr eine Solidaritätskundgebung mit Israel statt. Dazu aufgerufen hat die Deutsch-Israelische Gesellschaft.

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