Palästinenser holen sich Essen an einer Spendenstelle in einem Flüchtlingslager in Rafah im südlichen Gazastreifen.

Palästinenser holen sich Essen an einer Spendenstelle in einem Flüchtlingslager in Rafah im südlichen Gazastreifen.

Foto: AFP / Mahmud Hams

Die Menschen im Gazastreifen sind ausgehungert, zahlreiche Kinder sind bereits an Hunger gestorben. Jede Hilfslieferung rettet Menschenleben. Dass es bei der Verteilung von Mehl, Reis oder Wasser zu Rangeleien und einem Ansturm auf die knappen Güter kommt, ist verständlich. Dass auf die Hungernden geschossen wird, ihre leblosen Körper von Panzern zermalmt werden, wie Zeugen behaupten, ist nicht hinnehmbar. Der Krieg, der sich nach offizieller israelischer Lesart gegen die Kämpfer der islamistischen Hamas-Miliz richtet, hat bereits 30 000 Menschen das Leben gekostet. Die Kriegshandlungen treffen aber auch ausgehungerte Zivilisten, wie dieser Vorfall zeigt. Wie zynisch ist es, das Feuer auf Menschen zu eröffnen, die versuchen, sich etwas zu essen zu besorgen?

Der genaue Hergang der Ereignisse ist nicht geklärt: Nach Angaben der Gesundheitsbehörde im Gazastreifen sollen über 100 Menschen von israelischen Soldaten erschossen worden sein. Die israelische Armee lieferte verschiedene Erklärungen, sprach von einer Bedrohung. Nichts davon lässt sich ohne Weiteres überprüfen. Klar ist, dass diese Situation ein Ergebnis der Kriegshandlungen und des Aushungerns der Bevölkerung im Gazastreifen ist – unerheblich, ob es sich dabei um eine bewusste Taktik der israelischen Armeeführung handelt. Der grausame Krieg im Gazastreifen fordert Tausende Opfer wegen einer rücksichtslosen Kriegsführung, die zulässt, dass die humanitäre Lage zur Katastrophe wird.

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