Eine Syrerin muss für den Anschlag auf eine Geschäftsstraße in Istanbul 2022 lebenslänglich in Haft. Laut Behörden sei sie der PKK verbunden.
ISTANBUL ap/dpa | Eine Syrerin soll wegen der tödlichen Explosion in einem Istanbuler Geschäftsviertel lebenslang ins Gefängnis. Ein türkisches Gericht verurteilte die Angeklagte am Freitag wegen Terrorvorgehen zu siebenmal lebenslänglicher Haft – insgesamt 1.794 Jahre –, wie die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete. Das Urteil wurde unter anderem wegen vorsätzlicher Tötung sowie Störung der Einheit des Staates und der territorialen Integrität des Landes gefällt.
Insgesamt standen 36 Menschen vor Gericht. Die Angeklagte verzichtete dem Bericht zufolge darauf, sich gegen die Vorwürfe zu verteidigen. Die Angeklagte und ein weiterer Verdächtiger waren laut Staatsanwaltschaft Mitglieder der YPG, die nach Ansicht der türkischen Behörden der syrische Arm der Miliz der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK ist.
Gemeinsam mit ihrem Mitangreifer sei sie – mit Sprengstoff bewaffnet – in die Türkei geschickt worden. Überwachungsbilder zeigten die Hauptangeklagte dabei, wie sie eine Tasche an einer Bank platzierte und sich dann von dem Ort entfernte. Dem mutmaßlichen Komplizen der nun Verurteilten gelang damals die Flucht.
Bei der Explosion an einer mit Geschäften und Restaurants gesäumten Straße in Istanbul waren am 13. November 2022 sechs Menschen getötet worden, unter ihnen zwei Kinder, es gab 99 Verletzte. Die Einkaufsstraße ist einer der touristischen Hotspots der Metropole.