München – Er wird groß, er wird sicher schön, und er wird auf jeden Fall einzigartig in München und ganz Bayern sein: der neue Center Court auf der Anlage des MTTC Iphitos am Aumeisterweg. “Wenn wirklich alles gut läuft, könnte es gerade so bis 2027 klappen”, sagt Klubpräsident Fabian Tross, “aber spätestens 2028 soll er dann fertig sein.” Wer weiß: Vielleicht eröffnet ja der bis dahin 31-jährige Alexander Zverev das neue Schmuckstück. Nicht für irgendein Herren-30-Match, sondern natürlich im Rahmen der BMW Open.

Denn nur für dieses traditionsreiche Turnier, dessen nächste Ausgabe von 13. bis 21. April wieder am Nordende des Englischen Gartens über die Bühne gehen wird, krempelt der Klub seine Anlage um, die ohne Zweifel zu den schönsten ihrer Art gehört. Gerade mal neun Tage lang wird dieser dann 7300 Zuschauer fassende Center Court gebraucht – für den Rest der Tennissaison kann sich jedes Klubmitglied mal wie Djokovic & Co. fühlen, wenn er in diesem Profi-Ambiente seine Rückhand übers Netz schnibbelt.

Neue Tennis-Arena soll BMW Open in München sichern

Warum tut sich der Iphitos eine solche Investition an? Nun, weil er sonst auf Sicht das ATP-Turnier verlieren würde, erklärte Tross nun auf der Sitzung des Bezirksausschusses 12 München-Schwabing-Freimann. Die ATP habe nämlich beschlossen, die Zahl der weltweiten Turniere zu reduzieren, was zur Folge haben werde, dass die kleinste Turnierkategorie, die sogenannte 250er, bald komplett verschwinden. Da der seit Jahr und Tag die Internationalen Tennis-Meisterschaften von Bayern veranstaltende MTTC Iphitos aber nicht von den bei Mitgliedern wie Nicht-Mitgliedern sehr beliebten BMW Open lassen will, lotete man die Möglichkeit eines Upgrades aus: Aufstieg zum 500er, wie die Turniere in Hamburg und Halle.

Nach zig Gesprächen mit den Mitgliedern, der Stadt und dem Freistaat gab es grünes Licht, die Bewerbung an die ATP ging raus – und wurde tatsächlich positiv beschieden. Nur Doha und Dallas wurden weltweit ebenfalls aufgewertet. Unter mehreren Bedingungen, eine davon im Fall Iphitos: ein größerer Center Court.

Altes Iphitos-Stadion kann nicht ausgebaut werden – zwei Standorte im Visier

Der jetzige Center Court fasst etwas mehr als 4000 Zuschauerplätze: mehr als 3000 zu wenig für die ATP. So ein Ausbau sei nicht realisierbar: zu schützenswert der Baumbestand ringsum, zudem würde man zu sehr ins benachbarte Ensemble des Max-Planck-Instituts eingreifen, das unter Denkmalschutz steht.

Es muss also ein anderer Standort her. Fünf Varianten hat das auf Sportstadionbau spezialisierte Architekturbüro Albert Speer + Partner nun mit den zuständigen Fachbereichen der Stadt in einer Machbarkeitsstudie aufgezeigt, wovon drei nicht diskutabel sind, womit es bei zwei Vorschlägen bleibt, die unterschiedlich stark in die bestehende Anlage eingreifen.

Da der Center Court nur während der wenigen BMW-Open-Tage im April gebraucht wird, hat man sich für eine nicht ganz so wuchtige dauerhafte Version mit rund 4200 Zuschauern entschieden, die mittels temporärer Tribünen auf die gewünschten 7200 Plätze erweitert werden kann. Wünschenswert, laut ATP aber kein Muss, ist ein mobiles Dach, das wiederum über eine hydraulische Lösung im Off-Betrieb um ein paar Meter abgesenkt werden kann, um die optische Beeinträchtigung zu mindern. Das kostet extra.

BMW Open München: Preisgelder steigen auf 2,5 Millionen Euro

Was das Ganze überhaupt kosten soll, dazu hält man sich in diesem Stadium der Planung noch bedeckt. Die Stadt plane jedenfalls, das weitere Genehmigungsverfahren vorgelagert im Stadtrat abzustimmen, also noch vor der Sommerpause. Stadt und Freistaat haben das Projekt laut Tross aber schon als förderungsfähig eingestuft.

Was die Park-Situation angeht, sollen die Parkhäuser der Allianz Arena genutzt werden, und falls der FC Bayern spielt, das ein oder andere BMW-Areal. Gute Nachrichten auch für Zverev & Co.: Das Preisgeld wird wohl ab dem Jahr 2028 von derzeit 630.000 auf 2,5 Millionen Euro steigen. Auch das dürfte den Iphitos für die Stars der Szene noch ein bisserl attraktiver machen.





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