Es dauert eineinhalb Stunden, aber dann weiß Monika Gruber doch noch, als wer sie nach 20 Jahren die Bühne verlassen will. Sie steht in der ausverkauften Olympiahalle, diese wütende, lustige, enttäuschte, ermüdende, bayrische Frau an diesem Abend, die unter den Fliehkräften der Gegenwart, über die noch zu reden sein wird, längst aus den Fugen des Kabaretts geflogen ist. Sie drückt die schwarz lackierten Fingernägel ans Herz, ohne dass es wie eine gespielt emotionale Geste aussieht, weil die emotionalen Gesten zu ihr gehören wie pinke Pumps und Prosecco. Und es ist, als habe sie sich nach all der gärenden Empörung selbst entkorkt: Monika Gruber weint. Endlich.



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