Die Bundeswehr soll durch eine neue Kommandostruktur effizienter werden. Pläne dafür will der Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) an diesem Donnerstagmittag vorstellen. Wie die geplante Reform konkret ausfallen wird, ist noch nicht bekannt. Dem Minister vorgelegte Arbeitspapiere sehen aber unter anderem vier Teilstreitkräfte und ein gemeinsames Operatives Führungskommando vor. 

Derzeit hat die Bundeswehr mit Heer, Luftwaffe und Marine drei Teilstreitkräfte und mit dem Sanitätsdienst, der sogenannten Streitkräftebasis und dem Cyber-Bereich drei sogenannte militärische Organisationsbereiche. Abhängig von der Entscheidung des Ministers könnte der Bereich Cyber- und Informationsraum (CIR) als neue vierte Teilstreitkraft aufgewertet werden. Der Sanitätsdienst und die Streitkräftebasis, zu der Logistik, die Abwehr von Atom-, Bio- und Chemiewaffen sowie die Feldjäger gehören, würden dann an Eigenständigkeit verlieren.

Mit der Reform will Pistorius gegen Doppelstrukturen vorgehen, die sich gegenseitig behindern und aufhalten. Im November hatte er auf der Bundeswehrtagung “Kriegstüchtigkeit als Handlungsmaxime” ausgerufen. Dazu gehört unter anderem eine Ausrichtung der Bundeswehr auf Landes- und Bündnisverteidigung, nachdem die Streitkräfte mehr als ein Jahrzehnt lang vor allem auf Auslandseinsätze ausgerichtet wurden.

Unklar ist noch, wie sich Pistorius bei der Vorstellung seiner Pläne zu den Personalzielen der Bundeswehr äußern wird. Die sogenannte Personaloffensive ist in den vergangenen Jahren nicht vorangekommen. Anstatt zu wachsen, sank die Zahl der Soldatinnen und Soldaten sogar leicht auf 181.500. Nach bisherigen Plänen soll die Bundeswehr bis 2031 auf eine Truppenstärke von 203.000 wachsen.

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