Microsoft steigt bei arabischem KI-Unternehmen G42 ein

Bill Gates investiert mit Microsoft 1,5 Milliarden Dollar (1,41 Milliarden Euro) in das arabische KI-Unternehmen G42. Das berichtet das „Handelsblatt“. Bei dem Deal fließe nicht nur Geld: Neben der Investition wird der Präsident von Microsoft, Brad Smith, in den Vorstand von G42 aufgenommen. Außerdem soll G42 die Azure-Cloud des US-Softwareherstellers für seine KI-Anwendungen nutzen.

Laut dem Bericht wurde Microsoft von der US-Regierung ermutigt, die Beteiligung voranzutreiben. Die Unterstützung der Biden-Administration hat laut Microsoft-Präsident Smith auch mit der politischen Dimension des Deals zu tun. US-Regulatoren hatten vor einigen Monaten an das Handelsministerium appelliert, G42 wegen seiner Verbindungen nach China mit Sanktionen zu belegen. G42 wurde vorgeworfen, wichtige US-Technologie nach Peking zu liefern, was das Unternehmen allerdings dementierte.

Microsoft will neue Märkte erschließen

Die angestrebte Partnerschaft zwischen Microsoft und G42 lässt sich laut dem Bericht aus mehreren Gründen als strategisch betrachten. Einerseits entwickelt G42 KI für viele Anwendungen, vom Cloud-Computing bis hin zu fahrerlosen Autos. Das ermögliche Synergien mit Microsoft.

Andererseits erhofft sich Microsoft durch die Partnerschaft eine stärkere Präsenz in Schwellenländern, insbesondere in Afrika und Zentralasien. Smith führt dazu aus: „Es gibt heute Märkte, in denen weder Microsoft noch ein anderes amerikanisches Technologieunternehmen eine echte Präsenz in Rechenzentren hat.“ Mit der neuen Partnerschaft könnte das Cloud- und KI-Angebot für den globalen Süden erheblich beschleunigt werden.

Der Deal mit G42 wurde nach einem Jahr Verhandlungen abgeschlossen. Im Gegenzug für die Investition erhält Microsoft eine Minderheitsbeteiligung an dem Unternehmen, über weitere finanzielle Details wurde Stillschweigen vereinbart.