BERLIN. Der Parteichef der Linkspartei, Martin Schirdewan, hat eine Absage der TV-Debatte zwischen den thürinigischen Spitzenkanditaten für die Landtagswahl der AfD, Björn Höcke, und der CDU, Mario Voigt, gefordert. „Wer Höcke eine Bühne bietet, macht sich zum Komplizen“, sagte er der Welt. „Die CDU adelt den braunen Hetzer so zum seriösen Gesprächspartner und macht ihn salonfähig“, behauptete Schirdewan. Höcke und Voigt sollen am Donnerstag beim Fernsehsender Welt-TV diskutieren.

Darin sieht Schirdewan, daß die Thüringer CDU „bereits auf der anderen Seite der Brandmauer gegen Rechts steht.“ Schirdewan weiter: „Ich fordere CDU-Chef Friedrich Merz auf, jetzt ein Machtwort zu sprechen, um diese schwarz-braune Freakshow zu unterbinden.“ Ein Aufeinandertreffen dürfe nicht stattfinden.

Voigt verteidigt TV-Duell mit Höcke

Zuvor hatte der thüringische Innenminister Georg Maier (SPD) seine Empörung über die angekündigte TV-Debatte auf dem Nachrichtendienst X ausgedrückt. „Was jahrelang demokratischer Konsens war, sollte jetzt nicht aufs Spiel gesetzt werden. Unser ernstgemeinter Rat an den Vorsitzenden der CDU Thüringen: mehr Haltung und weniger Ego.“ Er forderte Voigt ebenfalls, auf die Debatte abzusagen.

Der thüringische CDU-Chef hatte seine Teilnahme an dem Fernsehduell auf X verteidigt. „Das TV-Duell mit Björn Höcke ist eine Gelegenheit, die ich ergreife, um zu zeigen, was er für ein Risiko für unser Land und den Wohlstand ist.“ Damit leiste er einen „Beitrag für unsere Demokratie“. Voigt kritisierte zudem den vergangenen Umgang mit der AfD: „Zehn Jahre lang ist man dieser Diskussion aus dem Weg gegangen. Gebracht hat es nichts.“

AfD und CDU liegen in Umfragen weit vorn

In den jüngsten Wahlumfragen liegt die AfD in Thüringen deutlich auf dem ersten Platz. Etwa 31 Prozent würde sie nach einer Umfrage von Mitte Januar erhalten. Die CDU liegt mit 20 Prozent auf dem zweiten Platz. Die SPD würde mit sechs Prozent hingegen nur knapp den Einzug in den Landtag schaffen.

Die Linke lag in der Umfrage mit 15 Prozent auf dem vierten Platz – hinter dem Bündnis Sahra Wagenknecht, das in der Umfrage 17 Prozent erhält. (sv)





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