Giesing – Den Löwenfans wird dieser Nachmittag nicht in schlechter Erinnerung bleiben – im Gegenteil. Dass Einlass und Anpfiff im Grünwalder Stadion verschoben werden mussten (und in der Folge Kioske in der Umgebung “Bier ausverkauft” meldeten): geschenkt. Es wurde ein fröhlicher hochsommerlicher Nachmittag – und das Spiel am Ende auch noch gewonnen.

Doch dass die Lautsprecher ausfielen, erst Megafone der Feuerwehr herangeschafft werden mussten, um die Sicherheit zu gewährleisten, wirft natürlich auch Fragen über den Tag hinaus auf. An die Stadt, der das Stadion gehört und die die Sicherheitskonzepte für Großveranstaltungen genehmigt. Und auch an den Veranstalter, den TSV 1860.

Lautsprecher-Ausfall im Grünwalder Stadion in München: War es ein durchgebranntes Kabel?

Am Rande der Partie am Samstag hieß es auf AZ-Anfrage von den Löwen, dass die Anlage am Vorabend noch ging und dann wohl ein Kabel durchgebrannt sei – eine genaue Ursache habe man aber noch nicht herausgefunden. Letztlich funktionierten die Lautsprecher Richtung Haupttribüne wieder. Mit Megafonen der Feuerwehr ausgerüstet hätten die Zuschauer auf den anderen Tribünen in einer Notsituation informiert werden sollen. Am Samstag hieß es von Sechzig, man wolle nun mit der Stadt Ursachenforschung betreiben.

Das Sportamt bestätigte am Montag der AZ, dass man nun “die Anlage einer Funktionsprüfung unterziehen” werde.

Den Eindruck, dass man von dem Problem überrumpelt wurde und keinen klaren Plan B hatte, will die Stadt nicht gelten lassen. Es gebe “zwischen den Stadionnutzern, den Sicherheitsbehörden und dem Stadionbetreiber” ein Sicherheitskonzept, das regelmäßig aktualisiert wurde, hieß es am Montag. An jedem Spieltag gebe es darüber hinaus Lagebesprechungen. Sollte ein Problem kurzfristig nicht zu lösen sein, “kann die Konsequenz natürlich auch eine mögliche Spielabsage sein”.

Eine Spielabsage hätte der TSV 1860 verantwortet

Die stand offenbar auch am Samstag kurz im Raum. Das Sportamt betonte am Montag: “So lange nicht alle sicherheitsrelevanten Anforderungen erfüllt sind, wird das Stadion nicht für Besucher freigegeben.” Eine etwaige Spielabsage wäre Sache des Veranstalters, also des TSV 1860, gewesen.

Warum am Samstag kein Sicherheitskonzept nahtlos gegriffen hat, für den Fall, dass die stationäre Lautsprecheranlage ausfällt, sondern Zuschauer lange im Ungewissen vor den Toren standen? Das übliche Vorgehen schließe die Möglichkeit einer späteren Spielansetzung ein, heißt es von der Stadt.

Am Freitag habe städtisches Personal sich noch vom Funktionieren der Lautsprecher überzeugt, “der Test verlief einwandfrei”. An Spieltagen aber gehe die Verantwortung an den Heimverein über. Am Dienstag will sich auch der TSV 1860 noch einmal zu dem Problem und möglichen Konsequenzen äußern.





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