Die von der Ampelkoalition beschlossene und zum 1. April in Kraft getretene Cannabis­legalisierung sorgt für Probleme bei Patientinnen und Patienten, die Cannabis als Medizin erhalten. Grund ist nach Informationen des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) der knappe Zeitraum zwischen der finalen Billigung durch den Bundesrat und dem Inkrafttreten des Gesetzes von lediglich einer Woche. Dadurch konnten die in den Praxen und Apotheken verwendeten Softwaresysteme noch nicht aktualisiert werden.

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Das ist aber notwendig, weil Cannabis durch die Gesetzesänderung nicht mehr als Betäubungsmittel eingestuft ist. Folglich ist bei der Verordnung von Medizinal-Cannabis seit dem 1. April kein Betäubungs­mittelrezept mehr notwendig. Stattdessen muss zwingend ein normales Rezept für herkömmliche Medikamente verwendet werden. Doch das lassen die Softwaresysteme bisher nicht zu, was zur Verunsicherung in Praxen und Apotheken geführt hat.

Apothekervereinigung bestätigt Probleme

Die Apothekenvereinigung Abda bestätigte die Probleme. „Das Bundesgesundheits­ministerium hat uns darüber informiert, dass aufgrund der Kurzfristigkeit des Inkrafttretens derzeit weder die ärztlichen Praxis­verwaltungssysteme noch die Apotheken­software rechtzeitig geändert werden konnten“, sagte Abda-Sprecher Benjamin Rohrer dem RND. Eine Anpassung sei danach erst zum 1. Mai möglich. Nach seinen Angaben hat das Bundesgesundheitsministerium nun genehmigt, dass „bis zum 30. April weiter ergänzend Betäubungsmittel­rezepte zur Verordnung genutzt werden können“. Darüber seien die betroffenen Verbände informiert worden.

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Zugleich seien die Verbände gebeten worden, ihrerseits Übergangslösungen zu prüfen, um die Versorgung der Patientinnen und Patienten mit Cannabis zu medizinischen Zwecken sicherzustellen und die an der Versorgung Beteiligten vor etwaigen Regressen zu schützen. Betroffen sind nicht nur Cannabisblüten, sondern auch Rezepturarzneimittel mit dem Cannabiswirkstoff Dronabinol.



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