München – Schon längst haben sich alle Münchner an den Anblick gewöhnt, des einst ausgehöhlten und innerlich neu erbauten Gärtnerplatztheaters, des verwandelten “The-Seven”-Turms oder des Shopping-Kolosses, der anstelle des historischen Verlagshauses der Süddeutschen Zeitung am Färbergraben entstand.

Die Baustellen solcher prominenten Orte der Stadt dauerten jeweils viele Jahre. In der Zeit kannten die Anlieger nichts anderes als diesen Wandel in gefühlter Zeitlupe – unendliche Baustellen. Und Christian Hinz nutzte diese Zeitfenster, um einzigartige Aufnahmen von diesen Orten anzufertigen, die es in sich haben – nämlich 150 Einzelbilder.

Das Gärtnerplatztheater 2011, während des Umbaus, "Masterpiece next door", von Christian Hinz, 2023, eine digitale Fotomontage, Fine Art Print, kaschiert auf Aludibond, 124 Mal 140 cm, zu sehen im Sandkasten in den Meisterhöfen.
Das Gärtnerplatztheater 2011, während des Umbaus, “Masterpiece next door”, von Christian Hinz, 2023, eine digitale Fotomontage, Fine Art Print, kaschiert auf Aludibond, 124 Mal 140 cm, zu sehen im Sandkasten in den Meisterhöfen.
© Christian Hinz
Das Gärtnerplatztheater 2011, während des Umbaus, “Masterpiece next door”, von Christian Hinz, 2023, eine digitale Fotomontage, Fine Art Print, kaschiert auf Aludibond, 124 Mal 140 cm, zu sehen im Sandkasten in den Meisterhöfen.

von Christian Hinz

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Das Foto vom Gärtnerplatztheater etwa – quasi ein Blick hinter die Kulissen – (siehe großes Bild) oder auch die Bauphase des “The-Seven”-Turms (kleines Bild rechts) besteht also aus je 150 Einzelaufnahmen, erstellt und zusammengesetzt von Künstler Hinz.

Je näher der Blick, desto mehr ist zu entdecken

Nacheinander zeigt er diese Fotos gemeinsam mit eigenen Skulpturen, seit Freitag, in den Meisterhöfen an der Sandstraße. Denn Hinz ist nicht nur Fotokünstler, sondern auch leidenschaftlicher Bildhauer.

Auch diese Skulptur zeigt Hinz im Schaufenster des "Sandkasten", passend zu Baustellen: Steine und wie sie Menschen formen. Material: Marchinger Donaukalk, 12 Mal 27 Mal 22 cm. Inspiriert von 60er-Jahre-Mikrofonen, sagt Hinz.
Auch diese Skulptur zeigt Hinz im Schaufenster des “Sandkasten”, passend zu Baustellen: Steine und wie sie Menschen formen. Material: Marchinger Donaukalk, 12 Mal 27 Mal 22 cm. Inspiriert von 60er-Jahre-Mikrofonen, sagt Hinz.
© Christian Hinz
Auch diese Skulptur zeigt Hinz im Schaufenster des “Sandkasten”, passend zu Baustellen: Steine und wie sie Menschen formen. Material: Marchinger Donaukalk, 12 Mal 27 Mal 22 cm. Inspiriert von 60er-Jahre-Mikrofonen, sagt Hinz.

von Christian Hinz

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Fast wimmelbildartig kommen seine Fotos daher, vor allem das Innenleben des Gärtnerplatztheaters. “Je näher man dem Werk kommt, umso mehr entdeckt man”, sagt Hinz über sein 3-D-Rendering. Schärfe und Detailgenauigkeit seien durch seine Methode besonders hoch.

Das Haus wurde bekanntlich denkmalschutzbedingt innen ausgehöhlt, die Fassade blieb stehen. Und hinter die Kulissen dieser komplizierten “Operation am offenen Herzen” blickte kaum jemand. Hinz tat es und verwertete das Ganze künstlerisch, mit dem Titel: “Masterpiece next door, Gärtnerplatztheater” von 2023.

Besondere Phase bebildert: Der Moment der Verwandlung

Es sind besondere Phasen, in denen Hinz Hunderte Fotos schoss und akribisch digital zusammenfügte. “In der Phase des Abrisses von Gebäuden gibt es einen kurzen Moment der Verwandlung einer Architektur, hin zum Wiederaufbau oder zur vollständigen Auslöschung”, sagt Hinz.

Christian Hinz wohnt im Gärtnerplatzviertel. Hier sitzt der Künstle und Bildhauer auf seinem steinernen Kunstwerk 4S ("four sale"), das vor dem Patentamt steht.
Christian Hinz wohnt im Gärtnerplatzviertel. Hier sitzt der Künstle und Bildhauer auf seinem steinernen Kunstwerk 4S (“four sale”), das vor dem Patentamt steht.
© privat
Christian Hinz wohnt im Gärtnerplatzviertel. Hier sitzt der Künstle und Bildhauer auf seinem steinernen Kunstwerk 4S (“four sale”), das vor dem Patentamt steht.

von privat

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Und genau diese Phasen passe er mit seiner Kamera ab. “Masterpiece next door” heißt die Reihe nicht umsonst. Hinz wohnt im Viertel rund um “The Seven”, Gärtnerplatztheater und Färbergraben.

In drei Etappen werden die Kunstwerke von Hinz zu sehen sein. Seit Freitag ist die digitale Zusammenstellung des Gärtnerplatztheaters ausgestellt.

Kostenfrei, 24 Stunden, Meisterhöfe, Sandstraße 33, 3. und 17. Mai Wechsel der Exponate mit Empfang zwischen 18 und 20 Uhr





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