Jordanien, die USA und weitere Nationen haben die bisher
umfangreichsten Hilfslieferungen aus der Luft über dem Gazastreifen
koordiniert. Dabei seien jeweils drei jordanische und US-amerikanische Flugzeuge sowie jeweils eine Maschine aus Ägypten und Frankreich beteiligt gewesen, teilte das jordanische Militär mit. Bei den über verschiedenen Orten im Norden des Gazastreifens
abgeworfenen Hilfsgütern handele es sich demnach unter anderem
um Lebensmittel. Sie sollen teilweise vom Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen stammen.

Die Vereinten Nationen drängen allerdings darauf, auch die
Hilfslieferungen per Lastwagen zu erhöhen. Die Abwürfe aus der Luft
entsprächen weder der Größe noch dem Umfang dessen, was notwendig sei,
hatte ein UN-Sprecher erklärt.

Eine Hungersnot in Gaza sei unabwendbar, das Vorgehen Israels dabei systematisch. Sachverständige der Vereinten Nationen werfen Israel vor, die Menschen im Gazastreifen gezielt auszuhungern. Das ging aus einer Stellungnahme hervor, die mehrere Sonderberichterstatter unterzeichnet hatten. Den Vorfall, bei dem das israelische Militär bei der Ankunft von Lebensmitteln in eine Menschenmenge schoss, bezeichneten die Sonderberichterstatter als “Massaker”.

Die Experten erhoben den Vorwurf, die Schüsse auf Menschen, die Hilfsgüter in Empfang nehmen wollten, folgten einem “Muster israelischer Angriffe gegen hilfesuchende palästinensische Zivilisten”. Zwischen Mitte Januar und Ende Februar seien 14 derartige Vorfälle registriert worden. Israels Militär habe auch mehrfach das Feuer auf humanitäre Hilfskonvois eröffnet, obwohl diese ihre Koordinaten weitergegeben hätten. Damit ignoriere Israel die Anordnung des Internationalen Gerichtshofs, die dringend benötigte Grundversorgung der Bevölkerung zu ermöglichen.



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