Nachdem das russische Militär verstärkt die Infrastruktur und Energieversorgung der Ukraine bombardiert hat, werden die Schäden ermittelt. Der ukrainische Stromversorger DTEK rechnet nach den jüngsten Angriffen auf seine Kraftwerke mit Reparaturzeiten von bis zu 18 Monaten.
Bei den Angriffen am 22. und 29. März seien fünf der sechs Kraftwerke
des größten privaten Stromversorgers der Ukraine schwer beschädigt
worden, sagte DTEK-Manager Dmytro Sacharuk im ukrainischen Fernsehen. 

Damit seien rund 80 Prozent der Stromerzeugungskapazität des Versorgers lahmgelegt. Aus DTEK-Kraftwerken stammt gewöhnlich rund ein Viertel der ukrainischen Stromerzeugung.

Zuletzt sind vor zwei Tagen Teile der ukrainischen Energieinfrastruktur angegriffen worden. Beschädigt wurden Stromnetze, Heiz- und Wasserkraftwerke in den Regionen Dnipropetrowsk, Poltawa und Tscherkassy.
In Dnipropetrowsk im Südosten des Landes war es zu Notabschaltungen
gekommen. Dem Betreiber DTEK zufolge waren bei diesen Angriffen drei Heizkraftwerke getroffen und erheblich beschädigt worden.

Bereits am 22. März hatte die russische Armee in einem der größten
Luftangriffe seit Beginn des Krieges Stromnetze und Kraftwerke bombardiert. Fast eine Million Ukrainerinnen und Ukrainer waren anschließend ohne Strom. Die Ukraine hatte daraufhin Stromexporte eingestellt. Laut dem Stromnetzbetreiber Ukrenergo waren im Gebiet Charkiw Stromabschaltungen notwendig. Gefährdet war die Versorgung auch in den Gebieten Odessa und Chmelnyzkyj. Die Ukraine importiert derzeit Strom aus fünf westlichen Nachbarländern.

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