Das kann teuer werden: Neubauprojekt der Degewo am Halleschen Ufer in Kreuzberg.

Das kann teuer werden: Neubauprojekt der Degewo am Halleschen Ufer in Kreuzberg.

Foto: dpa/Annette Riedl

Wenn es um die Wohnungskrise in Berlin geht, werden immer wieder die landeseigenen Wohnungsunternehmen (LWU) ins Spiel gebracht. Diese eigenwirtschaftlich arbeitenden Gesellschaften in Besitz des Landes Berlin sind die Heilsbringer, die den schleppend vorankommenden Wohnungsbau auf Vordermann bringen sollen. Und sie sollen, angesichts brutaler Mietsteigerungen bei den Privatvermietern, die Wohnraumversorgung für diejenigen sicherstellen, die sich den Mietenwahnsinn nicht leisten können.

Neubau und niedrigere Mieten also. Eine Anfrage des Linke-Politikers Niklas Schenker hat jetzt zutage gefördert, was die LWUs tatsächlich für die neu gebauten, frei finanzierten Wohnungen an Miete verlangen. Die Gesobau verlangt nach eigenen Angaben im Schnitt 15 Euro pro Quadratmeter, die WBM hat laut Senat Spitzenwerte von 18 Euro angegeben. Für eine riesige 35 Quadratmeter-Wohnung darf man dann läppische 630 Euro löhnen. Die um sich greifende Wohnungsnot führt immerhin dazu, dass es fast keinen Leerstand gibt. Die Wohnungen sind bei den meisten LWUs innerhalb eines Monats vermietet.

Wer also nicht in den Genuss einer geförderten Neubauwohnung kommt, muss tief in die Tasche greifen, auch bei den Landeseigenen. Berliner*innen, deren Taschen nicht gefüllt sind, gehen dann bei den LWUs genauso leer aus wie bei den privaten Miethaien. Solange die Landeseigenen nach den gleichen wirtschaftlichen Maßstäben arbeiten müssen wie alle anderen Wohnungsbauunternehmen, wird sich daran auch nichts ändern. Dafür bräuchte es schon echte staatliche Investitionen in den Wohnungsbau.

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