Kommentar zur Rentenreform

Lindners Aktienrente schnell beerdigen

Christian Lindner (FDP) kommt zu einer Pressekonferenz beim Treffen der G20-Finanzminister und Notenbankgouverneure in Brasilien.

Christian Lindner (FDP) kommt zu einer Pressekonferenz beim Treffen der G20-Finanzminister und Notenbankgouverneure in Brasilien.

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In dieser Woche soll es endlich so weit sein. Mit etwa einem Jahr Verspätung will die Ampel das sogenannte Rentenpaket II vorstellen. Mit dabei: das von Finanzminister Christian Lindner erfundene „Generationenkapital“ – vulgo Aktienrente. So reißerisch der Titel, so fragwürdig ist das Projekt.

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Dabei ist die Grundüberlegung nicht falsch, die Altersvorsorge auf mehrere Säulen zu verteilen, um die Sicherheit und die Rendite zu erhöhen. Das bewährte Umlagesystem der gesetzlichen Rente durch eine Kapitaldeckung zu ergänzen, macht also Sinn. Der erste Teil von Lindners Vorhaben klingt dann auch noch plausibel: Er will Geld des Bundes am Kapitalmarkt anlegen, um in den 2030er-Jahren die Rente zu stabilisieren.

Lindner müsste Kredite aufnehmen

Doch die Krux ist, dass Lindner das Geld dafür gar nicht hat. Mr. Schuldenbremse muss dafür selbst Kredite aufnehmen. Zwar ist es richtig, dass sich der Bund relativ preiswert verschulden kann. Gleichwohl müssen auch diese Kreditzinsen erst einmal erwirtschaftet werden, wodurch unterm Strich die Rendite geschmälert wird.

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Am Ende kann es ein sehr überschaubares Plus geben, das muss aber nicht so sein. Denn eine Schuldenaufnahme birgt immer auch Risiken. Man denke an die vom Bund ausgegebenen Anleihen, die an die Inflation gekoppelt sind. Das war jahrelang ein gutes Geschäft, doch mit den unerwartet hohen Preissteigerungen wurden sie zum Milliardengrab für den Bund.

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Es bleibt zu hoffen, dass sich die Ampel doch noch eines Besseren besinnt. Viel wichtiger als das FDP-Projekt wäre eine Reform der wenig attraktiven Riester-Rente, an der bisher vor allem Banken und Versicherungen verdienen. Nach schwedischem Vorbild sollte sie in einen vom Staat gemanagten Anlagefonds umgewandelt werden. Mit einer derartigen „Lindner-Rente“ könnte sich der FDP-Mann ein Denkmal setzen, mit dem „Generationenkapital“ eher nicht.



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