Stralsund. Eltern wünschen sich einen höheren Gemüseanteil auf den Tellern ihrer Kinder. Dies belegen zumindest regelmäßige Umfragen, die der Internationale Bund (IB) unter den Kunden durchführt. Der Caterer verköstigt 3200 Kinder in 22 Kitas und bestätigt damit, dass das Bewusstsein für eine gesündere Ernährung immer mehr zunimmt und sich auch auf den Tellern der Jüngsten in den Kitas und Schulen bemerkbar macht. „Die Eltern haben sich dafür ausgesprochen, den Gemüseanteil zu verdoppeln“, sagt IB-Küchenleiter Nico Bothe.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Dabei wird der Speiseplan für die Kita-Kinder nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) erstellt, die einmal wöchentlich Fisch, einmal wöchentlich Fleisch empfehlen und ansonsten auf möglichst viele pflanzliche Produkte setzen. Wenn die Eltern es wünschen, kann das Kind auch durchgängig vegetarische Gerichte bekommen. „Zwischen zehn und 15 Prozent nutzen unseren vegetarischen Speiseplan“, berichtet Nico Bothe. Diese Zahl sei in den letzten Jahren konstant geblieben. Ein Aufwärtstrend sei hier nicht zu spüren.

Dafür würde generell auf eine noch gesündere Ernährung geachtet. So ist es inzwischen verpönt, für die fleischlosen Gerichte auf Fleischersatzprodukte – die oftmals aus Weizen- oder Sojaeiweiß bestehen – zurückzugreifen. „Es gibt eine positive, starke Tendenz hin zu moderneren, weltoffenen Gerichten“, weiß der Küchenchef. Kichererbsenpüree, Rote-Beete-Puffer, Blumenkohlschnitzel oder Falafel finden sich da längst regelmäßig auf dem Speiseplan. „Auch die leichte italienische und spanische Küche wird gern angenommen.“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

95 Prozent der Kinder in den Einrichtungen, die der IB versorgt, sind ganztags in der Kita. „In unserer Küche haben wir ein ganzheitliches Konzept. Da wir die Einrichtungen dann auch mit Frühstück, Obstpause, Mittag und Vesper versorgen, betrachten wir den ganzen Tag“, so Nico Bothe. Mit einem abwechslungsreichen Speiseplan kommen den Kindern so über den Tag alle Nährstoffe zu, die die kleinen Körper brauchen.

Lesen Sie auch

Auch in der Natur-Kita von Jana Schnalke richtet sich die Ernährung an der Empfehlung der DGE aus – wöchentlich einmal Fisch und Fleisch, ohne auf Fleischersatzprodukte zurückzugreifen. „Das wird von den Kindern durchaus unterschiedlich angenommen. Da kann man es nicht allen recht machen. Dem einen ist es zu viel, dem anderen zu wenig, für den nächsten genau richtig. Aber Essen ist auch eine Gewöhnungssache. Und uns ist es wichtig, dass gut gekocht wird“, sagt die Kita-Leiterin. Sie setzt für ihre Einrichtung auf die Versorgung durch das Biogut Saalkow, das die Kita mit Mittagessen versorgt. Hier wird überwiegend auf Bio-Produkte zurückgegriffen. Und wenn auch nicht gänzlich auf Zucker verzichtet wird, achtet man hier doch auf eine zuckerreduzierte Ernährung. „Denn natürlich gibt es bei uns den Geburtstagskuchen.“

Schulkinder bevorzugen die klassischen Gerichte

Der Speiseplan für die Schulen unterscheidet sich beim Internationalen Bund dann von dem für die Kitas. Wo die Kita-Kinder nicht wählen können, können sich die Schüler zwischen drei Gerichten entscheiden. „In der Schulspeisung liegt der Fokus auf klassischen, traditionellen Gerichten. Es muss viel und lecker sein. Das ist dann nicht immer das gesündeste. Aber auch hier gibt es eine Tendenz dahin. Es soll fancy und cool sein“, berichtet der Küchenleiter. Geschmackvoll angerichtet landen Fotos von der Bowl oder dem Kichererbsensalat dann auch mal in den sozialen Medien. „Dann wissen wir, dass wir unseren Job gut machen.“

OZ



Source link www.ostsee-zeitung.de