Nach über vier Jahrzehnten der Ungewissheit und steter Ermittlungen vermeldet Mike Schmidt, Bezirksstaatswanwalt von Multnomah, einen Durchbruch in einem der schwierigsten Cold Cases des US-Bundesstaats Oregons. Robert Arthur Plympton, heute 60 Jahre alt, wurde für den Mord an der 19-jährigen Studentin Barbara Tucker im Jahr 1980 schuldig gesprochen.

Schicksalshafte Nacht am Mt. Hood Community College

Am Abend des 15. Januar 1980 fand ein grausames Verbrechen statt, bei dem Barbara Tucker in der Nähe eines Parkplatzes des Mt. Hood Community College entführt, missbraucht und zu Tode geprügelt wurde. Ihr Leben endete tragisch in einem Waldstück, wo am nächsten Tag Studenten auf dem Weg zum Unterricht ihren leblosen Körper fanden. Fast zwei Jahrzehnte später gelang dem Oregon State Police (OSP) Crime Lab die Erstellung eines DNA-Profils aus bei der Autopsie von Tuckers Körper entnommenen vaginalen Abstrichen.

DNA-Revolution dank Kaugummi

Wie CNN berichtet, nahm der Fall eine entscheidende Wende im Jahr 2021, als ein Genealoge von Parabon Nanolabs, einer Firma für DNA-Technologie aus Virginia, eine wahrscheinliche Übereinstimmung für das zuvor unbekannte DNA-Profil fand. Ermittler des Gresham Police Departments setzten daraufhin Plympton unter Beobachtung und konnten seine DNA an einem weggeworfenen Kaugummi sicherstellen, welches er achtlos auf den Boden gespuckt hatte.

Gerichtsverfahren bestätigt DNA-Beweise

Vor Gericht wurde Plympton wegen Mordes ersten Grades und in vier Anklagepunkten für Mord zweiten Grades für schuldig befunden. Unter der Leitung von Richterin Amy Baggio endete der Prozess am 15. März 2024 mit einem Schuldspruch. Die Urteilsverkündung ist für den 21. Juni angesetzt. Plympton bleibt bis dahin in Haft.

Augenzeugenberichte verdichten die Faktenlage

Augenzeugen spielten eine entscheidende Rolle bei der Aufklärung des Falles. Mehrere Personen hatten zur Tatzeit eine offenbar verletzte Frau gesehen: Eine Zeugin berichtete von einer Frau mit blutigem Gesicht, die mit den Armen wedelte, während eine andere Person einen Mann beobachtete, der sich im Gebüsch versteckte. Ein weiterer Zeuge hörte Schreie und sah zwei Menschen in der Ferne, und eine vierte Zeugin sah eine Frau mit schlammverschmutzter Kleidung, die am Straßenrand winkte.

Wissenschaft hinter der Aufklärung

Dieser Fall stellte nicht nur für die lokale Polizei, sondern auch für die genetische Genealogin CeCe Moore von Parabon Nanolabs eine besondere Herausforderung dar. In einem Interview mit CNN beschrieb sie die Bedeutung der genetischen Vorhersage von Phänotypen, welche bei der Einengung der Verdächtigenliste „entscheidend war“. Nach dem Aufbau von Familienstammbäumen und dem Vergleich mit DNA-Proben stieß sie auf Entwürfe von Wehrpässen rothaariger Männer aus dem Zweiten Weltkrieg, was sie schließlich direkt nach Oregon führte.





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