Nach dem verheerenden Erdrutsch in Papua-Neuguinea befürchtet der nationale Katastrophenschutz des Inselstaates mindestens 2.000 Tote. “Der Erdrutsch hat mehr als 2.000 Menschen lebendig unter sich begraben und große Zerstörungen angerichtet”, schrieb der nationale Katastrophenschutz in einem Brief an das UN-Büro in der Hauptstadt Port Moresby.

Der Erdrutsch hatte sich am frühen Freitagmorgen in einem entlegenen Gebiet des Inselstaats in Ozeanien ereignet. Rund 150 Häuser seien verschüttet worden, sagte Serhan Aktoprak von der Niederlassung der Internationalen Organisation für Migration (IOM). Die Vermisstensuche sei “ein Wettlauf gegen die Zeit”.

Schwere Maschinen und Bagger sollten eigentlich am Sonntagabend am Unglücksort in der Provinz Enga eintreffen. Ihr Transport wurde jedoch durch Kämpfe rivalisierender Stämme entlang der einzigen Route verzögert, die nicht durch den Erdrutsch blockiert war.

Bislang sind nur wenige Leichen geborgen worden. Dorfbewohner haben mit Schaufeln und landwirtschaftlichem Gerät nach Opfern gesucht. Behördenangaben zufolge sind sich Einwohnerinnen und Einwohner darüber uneins, ob schweres Gerät eingesetzt werden sollte, das potenziell weitere Schäden an den Leichen ihrer verschütteten Angehörigen verursachen könnte.

Australien bietet Hilfe an

Die Regierung in Australien bot derweil an, Hilfe zum Ort des Bergungseinsatzes zu entsenden. Der australische Verteidigungsminister Richard Marles teilte im Sender ABC mit, was für Hilfe genau geschickt werde, werde sich in den kommenden Tagen zeigen. Es könnten Flugzeuge und andere Ausrüstung entsandt werden, hieß es.

Papua-Neuguinea liegt im südwestlichen Pazifik und wird häufig von heftigem Regen heimgesucht. In diesem Jahr gab es bereits intensive Regenfälle und Überschwemmungen. Im März waren mindestens 23 Menschen bei einem Erdrutsch in einer nahegelegenen Provinz ums Leben gekommen.



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