Berlin. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat dem früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder wegen dessen Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin den Austritt aus der SPD nahegelegt.

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Lauterbach schrieb am Freitagabend auf der Plattform X, er habe Schröder einst sehr geschätzt – er habe Mut gehabt, Reformen anzupacken, auch wenn nicht alles richtig gewesen sei. „Heute muss man sich leider für ihn schämen. Mit der SPD hat das nichts mehr zu tun. Als ‚Freund‘ Putins sollte er bei uns einfach austreten“, schrieb Lauterbach.

Schröder will an Freundschaft zu Putin festhalten

Der Minister bezog sich dabei auf ein Interview der Deutschen Presse-Agentur mit Schröder. Darin machte der frühere Bundeskanzler deutlich, dass er auch mehr als zwei Jahre nach dem russischen Angriff gegen die Ukraine an seiner Freundschaft zu Putin festhält.

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Schröder begründete das damit, dass sein guter Draht in den Kreml vielleicht doch noch zu einer Beendigung des Ukraine-Kriegs beitragen könne. „Wir haben über lange Jahre vernünftig zusammengearbeitet. Vielleicht kann das immer noch helfen, eine Verhandlungslösung zu finden, eine andere sehe ich nicht“, sagte Schröder.

Schröder ist seit seiner Kanzlerschaft von 1998 bis 2005 mit Putin befreundet und weiterhin für die mehrheitlich russischen Gesellschaften der Nord-Stream-Pipelines durch die Ostsee tätig. Er hat den russischen Angriff auf die Ukraine zwar als „fatale Fehlentscheidung“ bezeichnet, sich aber dennoch nicht von Putin losgesagt. Die SPD-Spitze grenzt ihn deshalb aus, ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn scheiterte aber.

RND/dpa/nis



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