Sinsheim – Umgekehrte Welt in der “Pro Zero”-Arena. Standesgemäß herrschte in den letzten Jahren in der Bayern-Kabine nach dem 34. Spieltag Partystimmung. Doch diesmal war es die Kabine der TSG Hoffenheim, aus der über eine Stunde nach Abpfiff noch laute Malle-Musik schallte. Der Grund: Durch den 4:2-Sieg gegen den FC Bayern spielt die Mannschaft von Coach Pellegrino Matarazzo (46) in der kommenden Saison auf der internationalen Bühne. 

FC Bayern: Neuer mit Arbeit von Thomas Tuchel “sehr zufrieden”

Für Bayern-Trainer Thomas Tuchel (50) gab es hingegen zum Abschied die achte (!) Niederlage in dieser Saison. “Da hat man schon gemerkt, dass wir auf dem Zahnfleisch gehen”, resümierte Kapitän Manuel Neuer (37). Auch er, denn vor allem beim Anschlusstreffer durch Nationalspieler Maximilian Beier (21) machte der Bayern-Keeper eine schlechte Figur. 

“Es war eine schwere Saison für uns alle”, betonte der Torhüter im selben Atemzug. “Ich glaube, dass es jetzt einen Neustart für uns und den Verein geben muss.” Immerhin will man im nächsten Jahr wieder Kabinenfeiern schmeißen und Pokale auf dem Münchner Rathausbalkon präsentieren. Dass die Bayern diese Mission ohne Tuchel angehen müssen, bedauert Neuer etwas: “Mit der Art und Weise, wie er mit uns zusammengearbeitet hat, bin ich sehr zufrieden. Ich habe gedacht, dass es weitergeht.”

Manuel Neuer über die Trainersuche beim FC Bayern: “Wird sicherlich Lösung gefunden”

Danach sah es auch kurzzeitig aus, doch letztlich konnten sich die Bayern-Bosse mit Tuchel nicht auf eine weitere Zusammenarbeit einigen. Dass der Kapitän zusammen mit Routinier Thomas Müller (34) zum Übungsleiter des FC Bayern vorsprach, um ihn von einem weiteren Engagement zu überzeugen, dementierte Neuer. “Aber nach dem ersten Spiel gegen Lazio Rom ist etwas zusammengewachsen und wir hatten eine positive Energie in der Truppe. Ich glaube, dass es für die nächste Saison gut funktioniert hätte”, so der 37-Jährige. 

Daran, dass die Chefetage des Rekordmeisters trotz der zahlreichen Absagen nun endlich einen passenden Coach an Land zieht, glaubt der Bayern-Keeper felsenfest. “Den Verantwortlichen vertrauen wir immer. Es wird sicherlich eine Lösung gefunden”, sagte der Neuer. Wie dieser aber letztlich heißt, steht aber nach wie vor in den Sternen. Zwar wäre Roberto de Zerbi (44) nun zu haben, doch Sportvorstand Max Eberl (50) dementierte nach der Partie gegen Hoffenheim, dass der Italiener zum FC Bayern kommt. 

Neuer startet am 26. Mai mit DFB-Team die Vorbereitung auf die Heim-EM

Ein neuer Coach allein kann das Ruder an der Säbener Straße aber nicht herumreißen, dem ist sich Neuer bewusst: “Wir Spieler müssen auch ein anderes Gesicht als Mannschaft zeigen, um wieder voll angreifen zu können.” Vor allem die Konstanz, die den FC Bayern über Jahre ausgezeichnet hat, soll wieder hergestellt werden. “Jeder ist in der Pflicht”, machte Neuer klar. 

Bevor die Bayern-Spieler aber wieder das altbekannte “Mia san Mia”-Gesicht zeigen können, steht die Europameisterschaft im eigenen Land an. Ab kommenden Sonntag wird sich der Bayern-Keeper mit dem restlichen DFB-Team in Weimar auf die EM einschwören. Erst Ende Juli geht es für Neuer wieder zurück an die Säbener Straße. Ob die Trainersuche bis dahin endlich Früchte trägt? 





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